Den wechselvollen Jahrzehnten von der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis zum Beginn der 1950er Jahre widmet sich der vorliegende Band 2 zur Geschichte der Universität Mozarteum Salzburg. Nachgezeichnet wird der Weg jener heute international renommierten Kunstuniversität von der Verstaatlichung des Konservatoriums 1922 über die Erhebung zur Hochschule 1939 beziehungsweise Reichshochschule 1941 bis zur Akademiewerdung 1953. Welche Rolle die massiven politischen Umbrüche in der Entwicklungsgeschichte des Mozarteums spielten, wie intensiv die Ausbildungsstätte in den Dienst der nationalsozialistischen Kulturpolitik genommen wurde, welche Bedeutung strukturellen, personellen und inhaltlichen Kontinuitäten und Brüchen zukam, diese und viele weitere Fragen werden in thematischen Längsschnitten und ausführlichen Direktorenporträts perspektivenreich beleuchtet.
Autorentext
Julia Hinterberger: Studium der Musikpädagogik an der Universität Mozarteum sowie der Germanistik an der Paris Lodron Universität Salzburg, 2003 Abschluss mit Auszeichnung. Studium der Instrumentalpädagogik, Hauptfach Querflöte, 2006 Abschluss. Wissenschaftliches Doktoratsstudium an der Universität Mozarteum und an der Paris Lodron Universität Salzburg, 2008 Abschluss mit Auszeichnung. Von 2008 bis 2014 Lektorin den der Universität Mozarteum sowie an der Paris Lodron Universität Salzburg, Lehrveranstaltungen zu Humor in der Musik, Lyrik und Musik, Holocaust in der Musik, KünstlerInnenbiografien, Eisenbahn in den Künsten, Anne Frank in den Künsten, Interview - Durchführung und Auswertung etc. 2012 bis 2014 Assistentin des Vizerektors für Forschung und Entwicklung, ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Gratzer, 2012 bis 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sparkling Science-Projekt "Individuum - Collectivum", geleitet von ao. Univ.-Prof. Dr. Michaela Schwarzbauer. Seit 2014 Ass.-Prof. am Department für Musikwissenschaft, zugleich Mitglied des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte und Inhaberin einer Qualifizierungsstelle, Thema des Habilitationsprojekts: "Musik und kulturelle Identität. Musikkultur in der Stadt Salzburg 1914-1955". Forschungsschwerpunkte: Salzburger Musikgeschichte, Österreichische Musikgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, Musik in Diktaturen, Neue Musik, Rezeptionsforschung, Intermedialitätsforschung mit besonderer Berücksichtigung der Schnittstelle Musik und Literatur.
Inhalt
Elisabeth Gutjahr Geleitworte der Rektorin Thomas Hochradner Geleitworte des Leiters des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte Julia Hinterberger Vorwort der Herausgeberin Julia Hinterberger "Salzburg ist ein Leuchtturm in der Kultur gegenüber der Welt". Schlaglichter auf die säkulare Salzburger Musikkultur der 1920er bis 1950er Jahre Johannes Hofinger "Verstaatlichung" "Verreichlichung" "Verbundlichung". Das Mozarteum und die Politik Sarah Haslinger / Susanne Prucher Ausbildungsstätte Mozarteum. Strukturen und Wirkungsfelder 19221953 Johannes Hofinger Menschen am Mozarteum. Lehrende und Lernende in statistischer Auswertung Michaela Schwarzbauer Wegsteine in der Entwicklung eines Fachverständnisses. Die Geschichte der Musikpädagogik am Mozarteum zwischen 1922 und 1953 Katharina Scharf "Uns war allen einfach nur die Musik wichtig." Die Mozarteums-Studierenden im Spannungsfeld zwischen Studienalltag, Kultur und Politik (19391953) Barbara Schwarz-Raminger Die Bibliothek der Ausbildungsstätte Mozarteum 19221953. Aufbau und Entwicklung einer eigenständigen Einrichtung Julia Hinterberger Zwischen Prestigeprojekt und Zankapfel. Die Internationale Sommerakademie Mozarteum von ihren Anfängen bis 1953 Alexander Pinwinkler Konservatorien, Akademien und Musikhochschulen. Aspekte zu ihrer institutionellen Entwicklung zwischen Brüchen und Kontinuitäten Die Direktoren des Mozarteums 19221953 Sarah Haslinger Bernhard Paumgartner absolutistischer "Principe", eifriger Initiator und triumphierender Erneuerer Barbara Huber Franz Sauer vom Sympathisanten zum Pragmatiker Johannes Hofinger Clemens Krauss der allmächtige Abwesende Thomas Hochradner Eberhard Preußner Prospektivität vor Augen Thomas Hochradner Cesar Bresgen eine Karriere zwischen den Stühlen Katharina Steinhauser Johann Nepomuk David kurzes Intermezzo zum Neubeginn Abkürzungen und Siglen Personenregister