Am Anfang einer Psychotherapie steht der Antrag auf Kostenübernahme. Ausgehend von dieser komplexen Anforderung eröffnet der erfahrene Autor überraschende Blickwinkel. Auf aktueller Literatur basierende Hintergrundinformationen, anschauliche Beispiele und Hinweise auf typische Fallstricke, die die Befürwortung des Antrags gefährden, ergeben ein kliniknahes Nachschlagewerk.
Das Buch ist ein kliniknahes Nachschlagewerk für psychoanalytische und psychotherapeutische Begriffe und Auffassungen unter gründlicher Berücksichtigung der deutschsprachigen und angelsächsischen psychoanalytischen Literatur. Es beinhaltet typische Fallstricke im Gutachterverfahren, Kritik an ungünstigen Entwicklungen in der analytischen Sprache und gibt wichtige Anregungen, etwa Hinweise auf pathologisierende Übertragungen der Therapeuten. Endlich ein fachlich fundiertes, dabei gut verständliches Nachschlagewerk, das jedem analytischen und tiefenpsychologischen Psychotherapeuten bei den Kassenanträgen ein unverzichtbarer Helfer sein wird!
Inhalt
Inhalt Vorwort 1. »Spontanangaben des Patienten« - Das Beschwerdebild 1.1 Lügen 1.2 Zwangskranke 1.3 Häufige Fehler 1.4 »Leere« 1.5 Wie leitet der Patient seine Beschwerdeschilderung ein? 2. »Kurze Darstellung der lebensgeschichtlichen Entwicklung« - Die Biografie unter neurosenpsychologischen Gesichtspunkten 2.1 Einfluss des Therapeuten 2.2 »parent blaming« und »Freud bashing« 2.3 »false memory« 2.4 Sexueller Missbrauch 2.5 Körperöffnungen vs. Beziehungen zu anderen 3. »Krankheitsanamnese« 4. »Psychischer Befund zum Zeitpunkt der Antragstellung« 4.1 Emotionaler Kontakt 4.2 Intelligenz 4.3 Differenziertheit 4.4 Fähigkeit zur Einsicht in den neurotischen Konflikt 4.5 »Antistory« 4.6 Intersubjektivismus und Konstruktivismus 4.7 Introspektion 4.8 Empathie 4.9 Nonverbale Kommunikation 4.10 Compliance 4.11 Antizipationsfähigkeit und -willigkeit bezüglich zukünftiger Konflikte 4.12 Krankheitseinsicht 4.13 Bewusste und unbewusste Motivation 4.14 Übertragungen 4.14.1 Soll der Therapeut dem Patienten den Antrag zu lesen geben, bevor er ihn beim Leistungsträger einreicht? 4.14.2 Erotische Übertragung, sexuelle Affären 4.14.3 Übertragung und Gegenübertragung in den neuen Medien 4.14.4 Geschwisterübertragung, auch auf Mitpatienten 4.15 Arbeitsbündnis 4.16 Flexibilität 4.17 Negative therapeutische Reaktion (NTR) 4.17.1 »Widerstand« 4.18 »Bevorzugte« Abwehrmechanismen 4.18.1 Verdrängung 4.18.2 Vermeidung 4.18.3 Regression und Fixierung in der neueren Diskussion 4.18.3.1 Beliebte Vorstellungen von der Genese der schizophrenen Psychose 4.18.3.2 »Regression« bei Masochismus 4.18.3.3 Sadomasochistische Beziehungen bei Paaren 4.18.3.4 Die Rolle der Sexualität in sadomasochistischen Beziehungen 4.18.4 Wendung gegen die eigene Person 4.18.5 Wendung vom Passivum ins Aktivum 4.18.6 Identifikation mit dem Angreifer 4.18.7 Konversion 4.18.8 Projektion 4.18.9 Projektive Identifikation 4.18.9.1 Zur Unterscheidung von Container-Funktion und Holding-Funktion 4.18.10 Spaltung 4.18.11 Projektive Identifikation und Spaltung 4.18.12 Wiedergutmachung 4.18.13 Verleugnung 4.18.14 Verneinung 4.18.15 Reaktionsbildung 4.18.16 Isolierung 4.18.17 Ungeschehenmachen 4.18.18 Introjektion, Identifizierung 4.18.19 Idealisierung 4.18.20 Verkehrung ins Gegenteil 4.18.21 Verschiebung 4.18.22 Rationalisierung 4.18.23 Intellektualisierung 4.18.24 Sublimierung 4.18.25 Altruistische Abtretung 4.18.26 Agieren 4.19 Psychopathologischer Befund 4.19.1 Nichtneurotische Strukturen und deren Differenzialdiagnose 4.19.1.1 Hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS) 4.19.1.2 Hypochondrische Entwicklung 4.19.1.3 Perversion, perverse Struktur, perverse Persönlichkeit 4.19.1.4 Homosexualität 4.19.1.5 Depressive und schizophrene Psychosen 4.19.2 Psychosen und Borderlines 4.19.3 Reaktive Depression 4.19.4 Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) 4.19.4.1 Kennzeichen 4.19.4.2 Erklärungsmodelle 4.19.4.3 Kompromisstheoretisches Erklärungsmodell 4.19.4.4 »Widerstand« gegen Psychotherapie 4.19.4.5 Stolz des Schwersttraumatisierten 4.19.4.6 Schuldgefühle des Schwersttraumatisierten 4.19.4.7 Zwei therapeutische Grundkonzepte 4.19.4.8 »kindling« 4.19.5 Narzisstische Persönlichkeit 4.19.5.1 Beschreibungen 4.19.5.2 Narzissmus nach Kernberg 4.19.5.3 Narzissmus nach Kohut 4.19.6 Stalking 4.19.7 Kriminalität 4.19.7.1 Die Rolle der Zuschauer 4.19.8 Suizidtendenzen 5. »Somatischer Befund bzw. Konsiliarbericht« 6. »Psychodynamik der neurotischen Erkrankung« 6.1 Konkurrenz der Konzepte 6.1.1 Kompromisstheorie: Symptombildung als Kompromiss 6.1.2 Kompromisstheorie nach Gray 6.1.3 Patchwork-Konzepte und »babelization« 6.1.4 Pluralismus, unreflektierte Auswirkungen von Patchwork-Konzepten auf Patient und Therapeut 6.2 Floskelhafte Formulierungen 6.3 Adultomorphismus und Pathomorphismus bei Melanie Klein 6.3.1 Weitere Stichwörter zum Kleinianismus 6.3.2 Stichwörter zu Kohut 6.4 Intersubjektiver Gesichtspunkt 6.5 Primäre Weiblichkeit, weibliche Identität 6.6 Schwangerschaft, Mutterschaft 6.7 Besonderheiten der Adoleszenz 6.8 Auslöser der akuten Neurose 6.8.1 Auslöser der Angstneurosen und Phobien 6.9 Symptomatik und Einteilung der Angstneurose 6.9.1 Anspruchsvoll-bequeme Angstpatienten 6.9.2 Hilfe zurückweisende Angstpatienten 6.9.3 Dauerhaft abhängige Angstpatienten 6.9.4 Die »guten« Angstpatienten 6.10 Biografisches Defizit der Phobiker und dessen Überkompensation 6.11 Zwangsneurose 6.11.1 Kennzeichen 6.11.2 Dissimulation 6.11.3 Schwache Behandlungsmotivation 6.11.4 Genese 6.11.5 Übertragungen 6.11.6 Therapie 6.12 Komponenten des inneren unbewussten Konflikts 6.12.1 Die Wünsche 6.12.1.1 Wünsche nach Kooperation 6.12.1.2 Die Entwicklung präödipaler und ödipaler Wünsche 6.12.1.3 Präödipale Wünsche 6.12.1.4 Ödipale Wünsche und ödipales Doppel 6.12.1.5 »Antiautoritäre« Erziehung 6.12.1.6 Westermarck-Hypothese 6.12.1.7 Ödipuskomplex im Hindu-Indischen Kulturkreis 6.12.1.8 Stellung in der Geschwisterreihe 6.12.1.9 Polygamie 6.12.1.10 Erotische Übertragungen 6.12.1.11 Die Beliebtheit gut verheirateter Männer 6.12.1.12 Realer Inzest 6.12.2 Die schmerzlichen Affekte 6.12.2.1 »false beliefs« und »pathogenetic beliefs« 6.12.2.2 Gefühl der Leere 6.12.2.3 Vernichtungsangst, Angst vor Selbstauflösung und Gefühl der Unwirklichkeit 6.12.2.4 Soziale Angst, altruistische Angst und Schädigungsangst 6.12.2.5 Präödipale Ängste, Schuld- und Schamgefühle 6.12.2.6 Ödipale Ängste, Schuld- und Schamgefühle 6.12.3 Die Abwehren 6. 12.3.1 Vermeidung, Verschiebung, Verleugnung, Wendung gegen sich selbst, Entwertung, Leistungsabfall 6. 12.3.2 Reaktionsbildung und »filial piety complex« 6.12.3.3 Kontakteinschränkungen mit dem Gegengeschlecht 6. 12.3.4 Gegengeschlechtliche Entwicklungen 6.12.3.5 Professionelle Gegenübertragungsstörungen 6.12.3.6 Sexuelle Störungen und Verweigerung von Sexualität 6.12.4 Symptomatik als Kompromiss 6.12.4.1 Was häufig übersehen wird: Ödipale Depression, Trauer, Einsamkeit, »homosexuelle Unterwerfung« 7. »Neurosenpsychologische Diagnose zum Zeitpunkt der Antragstellung« 7.1 ICD-10 7.2 Hysterie 7.3 Grunddiagnosen: auf vorwiegend präödipalem/ödipalem Niveau 7.4 Erstinterview 7.4.1 Das Erstinterview in der Frankfurter Schule 7.4.2 Übertragungen des Patienten vom Therapeuten mitbestimmt 7.4.3 Gegenübertragungen und Gegenempathie des Patienten und Therapeuten 7.4.4 Multiple Übertragungen und Gegenübertragungen 7.4.5 Berufsspezifische Übertragung: narzisstisch getönter Leistungsehrgeiz 7.4.6 Gruppendiskussion, »schlammige« Situation, Vignette und »Antivignette« 7.4.7 Fallberichte immer noch allein aus Sicht des Therapeuten 7.4.8 Story, Kohärenz, Glättung 7.4.9 Peinliche Fragen: Was wird verschwiegen? 7.5 Der Traum als diagnostisches Mittel 7.6 Symptomdiagnose 7.7 Defizite, strukturelle Ich-Defekte und Behinderungen 7.7.1 Neuropsychologische Defizite 7.7.2 Neurosenpsychologische Defizite 7.7.3 Körperliche Behinderungen 7.8 Sucht und Substanzmissbrauch 7.9 Essstörungen 7.9.1 Anorexia nervosa und Bulimie 7.10 Borderline 7.1…