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Seine Philosophielesungen sind stets überfüllt, als Harvard-Professor hat er es geschafft - eigentlich müsste Matthew Shapiro glücklich sein. Er ist es aber nicht. Jedenfalls nicht mehr, seit der Tod seiner Frau ihn und ihren gemeinsame Tochter einsam zurückließ. Auch die junge Sommelière Emma Lovenstein hat sich mit ihrer Anstellung im Sterne-Restaurant 'Imperator' beruflich ihren Traum erfüllt. Doch der Erfolg konnte sie nicht vor der tiefen Krise bewahren, die die Trennung von ihrem Liebhaber François in ihr auslöste. Zu tief sitzt der Schmerz über seine Entscheidung, nach Jahren des Hinhaltens doch bei seiner Frau und den Kindern zu bleiben. Seitdem ist das Lächeln aus Emmas Leben verschwunden. Bis zu dem Tag, als Matthew auf einem Flohmarkt etwas kauft, das ihr Leben für immer verändern wird: Einen gebrauchten Laptop mit der Signatur 'Emma L.' ...
Guillaume Musso, geboren 1974 in Antibes, arbeitete als Dozent und Gymnasiallehrer. Musso ist einer der erfolgreichsten Gegenwartsautoren Frankreichs, seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt und haben sich als internationale Bestseller durchgesetzt.
Vorwort
Eine meisterhafte Intrige, die die Grenzen der Zeit überwindet
Autorentext
Guillaume Musso, geboren 1974 in Antibes, arbeitete als Dozent und Gymnasiallehrer. Musso ist einer der erfolgreichsten Gegenwartsautoren Frankreichs, seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt und haben sich als internationale Bestseller durchgesetzt.
Leseprobe
Erster Tag
Kapitel 1
Von Phantomen umgeben
Man ist nicht die Person, die man im Spiegel sieht, sondern die, die im Blick des anderen erstrahlt.
Tarun J. Tejpal
Universität Harvard
Cambridge
19. Dezember 2011
Der Hörsaal war überfüllt, doch es herrschte Ruhe. Die Zeiger des Bronze-Zifferblatts der alten Wanduhr zeigten auf 14:55. Die von Matthew Shapiro gehaltene Philosophie-Vorlesung neigte sich dem Ende zu.
Erika Stewart, zweiundzwanzig Jahre alt, saß in der ersten Reihe und fixierte ihren Professor. Seit einer Stunde versuchte sie erfolglos, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, hing geradezu an seinen Lippen und nickte bei jedem Satz. Trotz der Gleichgültigkeit, auf die ihre Bemühungen stießen, übte der Professor eine täglich größer werdende Faszination auf sie aus.
Seine jugendlichen Züge, sein kurzes Haar und sein Dreitagebart verliehen ihm einen beträchtlichen Charme, der unter den Studentinnen für Aufruhr sorgte. Mit seiner verwaschenen Jeans, seinen abgenutzten Lederstiefeln und seinem Rollkragenpullover ähnelte Matthew eher einem Doktoranden als seinen, zumeist streng und nüchtern wirkenden, Kollegen. Mehr noch als sein markantes Gesicht betörte jedoch seine Redegewandtheit.
Matthew Shapiro war einer der beliebtesten Professoren auf dem Campus. Seit fünf Jahren lehrte er in Cambridge, und seine Vorlesungen begeisterten die Neulinge. So hatte Mundpropaganda dafür gesorgt, dass sich in diesem Quartal über achthundert Studenten für seine Kurse eingeschrieben hatten. Seine Vorlesung fand derzeit im größten Hörsaal von Sever Hall statt.
LEER IST DIE REDE JENES PHILOSOPHEN, DURCH DIE KEIN EINZIGES LEIDEN EINES MENSCHEN GEHEILT WIRD.
Auf diesem Satz von Epikur, der aus einer Auswahl von Schriften mit dem Titel Von der Überwindung der Angst stammte und den er an die Tafel geschrieben hatte, basierte Matthews Lehre.
Seine Philosophie-Vorlesungen sollten verständlich sein und nicht überfrachtet von abstrusen Fachbegriffen. Seine Überlegungen und Schlussfolgerungen waren immer realitätsbezogen. Shapiro ging bei seinen Ausführungen stets vom Alltag der Studenten aus, von konkreten Problemen, mit denen sie konfrontiert waren: Der Angst, in einer Prüfung zu versagen, dem Bruch einer Liebesbeziehung, der Tyrannei der Blicke anderer, dem Sinn des Studiums ... Auf dieser Grundlage zitierte der Professor Plato, Seneca, Nietzsche oder Schopenhauer. Dank seiner lebhaften Darstellung schienen diese eminenten Persönlichkeiten eine Zeit lang die Lehrbücher zu verlassen, um vertraute und verständliche Freunde zu werden, die nützliche und tröstliche Ratschläge zu erteilen vermochten.
Mit Intelligenz und Humor verstand es Matthew, auch Populärkultur in seine Vorlesungen zu integrieren. Filme, Songs, Comics: Über alles konnte man philosophieren. Sogar Fernsehserien fanden ihren Platz in seinem Unterricht. Dr. House wurde als Beispiel für experimentelles Argumentieren herangezogen, die Schiffbrüchigen aus Lost boten Gelegenheit, Überlegungen zum Gesellschaftsvertrag anzustellen, während die machohaften Werbeleute aus Mad Men dazu dienten, die Entwicklung der Beziehungen zwischen Mann und Frau zu studieren.
Obwohl diese pragmatische Philosophie dazu beigetragen hatte, ihn auf dem Campus zu einem »Star« zu machen, hatte sie auch viel Neid und Verärgerung unter seinen Kollegen hervorgerufen, die Matthews Vorlesungen für oberflächlich hielten. Zum Glück hatten die guten Ergebnisse von seinen Studenten bei Prüfungen und in Auswahlverf
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Erster Teil
Zufallsbegegnung
Erster Tag
Von Phantomen umgeben
Miss Lovenstein
Die Nachricht
Strangers in the Night
Zweiter Tag
Zwischen den beiden
Zufall der Begegnungen
Zweiter Teil
Die Parallelen
Dritter Tag
Die Parallelen
Anastasis
Reisende in der Zeit
Dritter Teil
Der Schein
Vierter Tag
Die Hand an der Wiege
Eine Art Krieg
Fünfter Tag
Die andere Frau
Durch den Spiegel
Ekaterina Swatkowski
Die Wunden der Wahrheit
Vierter Teil
Die Frau aus dem Nirgendwo
Der Schwarze Prinz
Der Junge an den Bildschirmen
Lieutenant Lovenstein
Die "Peruanische Unsterbliche"
Fünfter Teil
Die Wahl des Bösen
Sechster Tag
Der Datenspeicher
A girl on the run
Helsinki-Gruppe
Die Linie des Herzens
Sechster Teil
Jenseits der Grenze
Helden und Schurken
Im Tal der Schatten
Ein Jahr später
Replay
Danksagung