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Dieses Buch will nicht bloße Ratschläge geben oder psychologische Übungen vermitteln. Es ist vielmehr ein Buch zu Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis. Es möchte beitragen zu einer vertiefenden Praxis von Yoga und Spiritualität und für ein sinnerfülltes Leben in Verbindung mit der Welt und der Tiefe allen Daseins. Menschen auf den Wegen des Yoga und anderer spiritueller Tradition erhoffen sich Glück, ein gutes und sinnerfülltes Leben sowie spirituelle Verwirklichung. Doch oft zeigen sich Hemmnisse durch alte Grundüberzeugungen und Reaktionsweisen, die aus der bisherigen Lebensgeschichte entstanden waren. Nicht alle psychologischen Hemmnisse lassen sich allein mit Methoden des Yoga verändern. Andererseits benötigen keinesfalls alle Yogaübende eine Psychotherapie. Oft genügt es, sich der alten Prägungen bewusst zu werden, sie zu benennen und umzuwandeln im Licht liebevoller, anteilnehmender Achtsamkeit. Der erfahrene Psychiater, Psychotherapeut und Yogalehrer Dr. Armin Gottmann gibt hierzu praxisnahe Anregungen.
Autorentext
Dr. med. Armin Gottmann wurde 1943 in Berlin geboren und verbrachte vier Jahre seiner Jugend in Indien, wo er von verschiedenen Lehrern in Yoga und Buddhismus unterrichtet wurde, unter anderem in Bangalore, Kalimpong sowie Lonavla, wo er eine zweijährige Ausbildung zum Yogalehrer absolvierte. Lama Anagarika Govinda, dessen persönlicher Schüler er war, wurde für ihn zum maßgebenden spirituellen Lehrer. 1964 trat er in die von Govinda gegründete buddhistischen Gemeinschaft Arya Maitreya Mandalä ein, dessen Leitung er von 1999 bis 2015 innehatte. 1974 bis 1979 gab er die Zeitschrift Yoga und unsere Welt heraus und war in den Gründungsjahren des Berufsverbandes Deutscher Yogalehrer (Heute BDYoga) in der Kommission tätig, die Ausbildungsstandards für Yogalehrer erarbeitete. Nach dem Medizinstudium folgte die Facharztausbildung in Neurologie und Psychiatrie sowie die Weiterbildung in Analytischer Psychologie. Zunächst wirkte er in Nervenkliniken, ehe er sich 1984 mit eigener Praxis niederließ, welche er bis zum Eintritt ins Rentenalter führte. Nach wie vor ist er in der Yogalehrer-Ausbildung an einigen Yogaschulen (Dresden, Freiburg/Waldkirch) engagiert, gibt Meditationsseminare (u.a. im Haus der Stille, Roseburg) und schreibt Bücher, die sich mit Meditation, Yoga, Psychologie und indischer Philosophie beschäftigen.
Leseprobe
Dieses Buch wendet sich an alle, die bereits Yoga üben oder vielleicht damit beginnen wollen und zudem an psychologischer Selbsterforschung interessiert sind. Yoga auf fortgeschrittener Ebene kann verstanden werden als die Gesamtheit der in Indien entwickelten Methoden, zu jenen Tiefenschichten des Bewusstseins zu gelangen, die über unser alltägliches Ich-Bewusstsein hinausgehen. Die verschiedensten indischen religiösen Traditionen haben sich der Methoden des Yoga bedient und diese weiterentwickelt, um Erfahrungen auf dem Hintergrund ihrer jeweiligen Weltansicht zu bewirken. Doch Yoga selbst geht über alle religiösen und konfessionellen Grenzen hinaus und bewirkt spirituelle Erfahrungen, die sich zwar in den Worten einer bestimmten Religion ausdrücken lassen, aber über Worte hinausweisen. Der Yoga in seinen vielfältigen Ausprägungen ist eine indische Erfahrungswissenschaft, die sich über mehr als 3.000 Jahre bis heute weiterentwickelt hat. Oft beginnen Wege des Yoga mit körperbezogenen Übungen, die heute im Westen häufig im Mittelpunkt stehen. Ebenso geschätzt werden in unserer westlichen Welt einfache Meditationsübungen, die eine beruhigende Wirkung auf unser hektisches Leben haben. In der Tat können solche Anfängerstufen durchaus zu körperlicher und seelischer Gesundheit mit beitragen. Doch Yoga erschöpft sich darin nicht. Yoga im tieferen Sinn kann beginnen, wenn der Mensch wenigstens einigermaßen arbeits-, glücks- und liebesfähig ist und einen seinem Wesen entsprechenden Platz in Gesellschaft und Familie gefunden hat. Dazu ist ein hinreichendes Verständnis, Bewusstsein und Liebe der eigenen Person gegenüber erforderlich. Die Erkenntnisse unserer wissenschaftlichen westlichen Psychologie und Psychotherapie (die in den letzten 150 Jahren gewonnen wurden) könnten hierzu beitragen. Für diejenigen, die vertieft Yoga üben wollen, können sie jene psychische Stabilität vorbereiten, die hilfreich ist für die höheren Stufen des Yoga. In diesen höheren Stufen haben wir vielleicht manchmal Erfahrungen eines Unendlichen im eigenen Bewusstsein und einer Beziehung zu allem Leben, von dem wir ein Teil sind. Dies kann unserem individuellen Leben einen tieferen Sinn und die Ahnung eines Hintergrundes allen Seins vermitteln, an dem wir teilhaben. Wir könnten solche meditativen Erlebnisse vielleicht verstehen als eine Annäherung an ein Göttliches im Sinn unseres klassischen Dichters Friedrich Schiller, der meinte, dass hinter allen Religionen die Religion selbst läge die Idee eines Göttlichen , nur möchten die Wege des Yoga von der Idee zur Erfahrung weisen Dieses Buch möchte Anregungen geben zur Selbsterfahrung im Licht westlicher Psychologie und Psychotherapie, um so das Leben erfüllender zu gestalten und gegebenenfalls für höhere Stufen des Yoga gut vorzubereiten. Für diejenigen, die an stärkeren psychischen oder psychosomatischen Beschwerden leiden, ist eine Psychotherapie sinnvoll, gegebenenfalls begleitet von Yoga. Möge dieses Buch ihnen den Mut geben, eine Psychotherapie zu beginnen. Für die anderen Yogaübenden hoffe ich, dass meine Anregungen hilfreich sind auf dem Weg der Selbsterforschung zur Vorbereitung auf die Tiefendimensionen des Yoga.