Ihr neues Buch «Die Familienfeier» verspricht eine unterhaltsame Lektüre zu werden – vor allem für Leserinnen, die das Drama und die Aufregung von Familienzusammenkünften mögen. Können Sie uns für alle, die das Buch noch nicht gelesen haben, ein wenig mehr darüber erzählen?
«Die Familienfeier» ist eine romantische Komödie über Effie, die sich von ihrer «zerrütteten» Familie entfremdet hat. Als diese eine grosse «Abrissparty» schmeisst, weigert Effie sich, als Gast daran teilzunehmen, und plant stattdessen, sich heimlich einzuschleichen, ein Erinnerungsstück aus ihrer Kindheit zu holen und unerkannt wieder zu gehen. Aber dann kommt alles anders! Sie verbringt die Party damit, sich an allen möglichen Orten zu verstecken, Gespräche zu belauschen, über Familiengeheimnisse zu stolpern, ihrem Ex-Freund aus dem Weg zu gehen und zu versuchen, nicht erwischt zu werden. Gleichzeitig lernt sie eine Menge über ihre Familie und sich selbst.
Wie sind Sie auf die Idee zu diesem Roman gekommen?
Ich denke, «Die Familienfeier» wurde unbewusst von dem Lockdown inspiriert. Ich wollte unbedingt als eine Art von Eskapismus über eine Party schreiben! Ich liebe es, über familiäre Verstrickungen und absurde Komödien zu schreiben – und in «Die Familienfeier» gibt es beides. Als Inspiration für den Dachboden, auf dem Effie im Roman herumschleicht, dient der Dachboden meines eigenen Elternhauses. Ich habe dort früher mit meinen Schwestern gespielt und bin um das Haus herumgeschlichen, genau wie Effie es tut. Wir hatten allerdings nie eine Bar!
Mit welcher Figur aus Ihrem Buch «Die Familienfeier» identifizieren Sie sich am meisten und warum?
Ich bin viel versöhnlicher als Effie und sehe immer gerne das Beste in Menschen, so wie ihre Schwester Bean – obwohl ich manchmal auch stur sein kann, was mir geholfen hat, aus Effies Sicht zu schreiben.
Was ist für Sie die grösste Herausforderung, wenn Sie mit dem Schreiben einer neuen Geschichte beginnen?
Ich mag es nicht, meinen Computer zu öffnen und mit dem Schreiben zu beginnen, bevor ich die erste Zeile im Kopf habe. Ich könnte die Vorstellung nicht ertragen, auf eine leere Seite zu starren! Wenn ich erst einmal angefangen habe, zeigt die Planung, die ich gemacht habe, ihre Wirkung und ich komme gut voran.
Sie begannen Ihre Schriftstellerinnenkarriere unter Ihrem richtigen Namen, Madeleine Wickham. Was hat Sie dazu bewogen, die «Shopaholic»-Serie unter dem Pseudonym Sophia Kinsella zu veröffentlichen?
Ich war sehr glücklich damit, meine Romane als Madeleine Wickham zu schreiben, und ich mochte den Stil – Ensemblestücke in der dritten Person mit einem Hauch von sozialer Komödie. Aber dann hatte ich die Idee für den ersten Shopaholic-Roman, und ich wusste sofort, dass es diesmal etwas anderes sein musste. Ich wollte lustige Geschichten aus der Ich-Perspektive schreiben. So ist Sophie Kinsella entstanden. Ich hatte keine Ahnung, wie populär die Shopaholic-Reihe werden würde und dass mein Pseudonym Sophie bekannter werden würde als mein richtiger Name!
Wie sieht ein gewöhnlicher Tag in Ihrem Leben aus, wenn Sie an einem neuen Buch arbeiten?
Ich plane eine Ewigkeit lang. Über Wochen oder Monate. In dieser Zeit gehe ich spazieren, denke nach, sitze in Cafés und mache mir Notizen. Wenn ich dann mit dem Schreiben anfange, setze ich mir 1.000 Wörter pro Tag als Ziel. Zum Schreiben brauche ich Kaffee und laute Musik. Ich drehe die Lautstärke auf und es ist wie ein Soundtrack zu dem Buch, das ich schreibe.
Was war bisher ein absolutes Highlight in Ihrer Karriere als Schriftstellerin?
Die Premiere des Films «Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin» (Original: Confessions of a Shopaholic) war fantastisch. Über den roten Teppich zu laufen, ist ein unglaubliches Erlebnis und zu sehen, wie mein Buch auf der Leinwand zum Leben erweckt wird, war irgendwie surreal!
Wer ist für Sie ein Vorbild und wie inspiriert diese Person Sie?
Ich habe mir immer Frauen als Vorbild genommen, die älter sind als ich und wollte so werden wie sie. Als ich Journalistin war, habe ich zu den älteren, etablierteren Journalistinnen aufgeschaut, und jetzt schaue ich auf Autorinnen, die ich bewundere, wie Joanna Trollope, die ich wunderbar finde und die mich inspiriert hat.
Welche Bücher lesen Sie gerne? Und können Sie eines Ihrer aktuellen Lieblingsbücher empfehlen?
Ich war schon immer eine unersättliche Leserin. Als ich ein Kind war, lagen überall Bücher: in meinem Zimmer, im Haus verteilt, auf dem Rücksitz unseres Familienautos... Ich hatte also so gut wie immer ein Buch in der Hand. Ich bin ziemlich vielseitig – ich mag Liebesromane, Krimis, Thriller... Aber ich kann nichts lesen, was extrem gewalttätig ist. Mein derzeitiges Lieblingsbuch ist «A Lady's Guide to Fortune Hunting» von Sophie Irwin.
Können Sie uns etwas über Ihr nächstes Buch oder etwas anderes verraten, auf das sich Ihre Leserinnen freuen können?
Ich spreche normalerweise nicht über das Buch, an dem ich arbeite, da ich es sonst vermassle – sobald ich ein paar Details verrate, muss ich sie wieder ändern! Aber ich kann verraten, dass es ein eigenständiges Buch ist, das nächstes Jahr erscheinen wird. Ich habe so viel Spass, diese Geschichte zu schreiben!