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Was wäre, wenn es da brennen würde?

«Zürcher Glut» ist bereits der siebte Fall des beliebten Ermittlerduos Zita Schnyder und Werner Meier. Finden Sie in unserem Interview mit Gabriela Kasperski heraus, wie die Schweizer Krimiautorin zur fesselnden Geschichte inspiriert wurde und vieles mehr.

Gabriela Kasperski hautnah

Interviewt von Ex Libris

Gabriela Kasperski
Bild: © Kasperski

Liebe Frau Kasperski, Ihr neuer Krimi «Zürcher Glut» erscheint am 25. Januar. Was können Sie uns bereits über den neuen Fall von Zita Schnyder und Werner Meier verraten?
Auf dem Weg zum Weltwirtschaftsforum macht Botschafter Stephen Keller Zwischenstation in Zürich, wo es während eines Empfangs brennt. Der Verdacht auf Brandstiftung steht schnell im Raum, es gibt einen Toten zu beklagen. Gleichzeitig spitzen sich die Ereignisse um ein geheimes «Safe House» in London zu, Zita bekommt den Auftrag, inkognito eine gefährdete Frau und ihren kleinen Sohn zu begleiten. Schliesslich brechen Schnyder und Meier in die Bündner Berge auf, beide mit einer Mission, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Da bricht in Zürich der nächste Brand aus.

Woher kam Ihnen die Idee für Band 7?
Über das Thema der Diplomatie wollte ich herausfinden, wie Partner*innen mit der Herausforderung umgehen, ihre eigenen Wünsche und Pläne den Zielen der anderen unterzuordnen (Zündstoff). Bald wurde klar, dass die Geschichte auch am WEF in Davos und auf dem Zauberberg spielen sollte (Jugendtraum). Schliesslich inspirierte mich der Zürcher Lindenhof als Hauptschauplatz, insbesondere die Kaminfegergasse und die hölzernen Aussenkeller entlang der Mauer (täglicher Spaziergang). Was wäre, wenn es da brennen würde?

Wie sehen Ihre Zukunftspläne für das Ermittlerpaar aus?
Mittlerweile haben sie ein Häuschen («der Sechser im Lotto») in Zürich-Hottingen bezogen, und sie sind zu sechst, nebst ihren drei Kindern wohnt auch ihre Pflegetochter bei ihnen. Zita jongliert die Herausforderung, Karriere und Familie zusammenzubringen, Meier steigt bei der Polizei aus und bei der Agentur für besondere Affären ein. Beanie Barras, die Dritte im Bund, wird zur leidenschaftlichen Ruderin und bleibt bei der Zürcher Kripo. Die Idee für Band 8 steht, es geht also weiter.

Mit «Bretonisch mit Meerblick» startete 2020 Ihre zweite Krimireihe. Wieso haben Sie die Bretagne als Schauplatz gewählt? Was verbindet Sie mit dieser Region?
Meine Familie und ich fahren nun seit mehr als zehn Jahren jeden Sommer in die Bretagne, ins Finistère, auf die Presqu’île de Crozon, ans «Ende der Welt», wie es genannt wird. Nirgendwo sonst bläst mir der Wind so schnell die Sorgen aus der Stirn und lässt mich sandgestrahlt zurück. Die Landschaft ist lieblich und wild, das Meer rau und sanft, die Menschen, das Essen . . . Sie merken: Ich habe mich verliebt. In eine Halbinsel. Das verbindet mich mit meiner Protagonistin, Tereza Berger.

Was ist das nächste grosse Projekt, das Sie beschäftigt?
Es sind gleich drei. Nebst «Zürcher Glut» erscheint am 14. April mit «Bretonisch mit Herz» mein drit-
ter Bretagne-Krimi, in dem ein unbekanntes Shakespeare-Manuskript auftaucht und die Frage: War Shakespeare ein Bretone? Im gleichen Zeitraum er-scheint mein dritter Kinderroman, «Yeshi-Style», in der Reihe um die schwarze Kinderheldin Yeshi.

Wie tanken Sie Energie?
Mit meiner Familie. In unserem Laden, der Geschichtenbäckerei in der Zürcher Altstadt, wo sich alles ums kreative Schreiben dreht. Und in der Bretagne. Das reicht mir immer bis in den Januar.
Dann besuche ich meinen ältesten Sohn in London und schon ist wieder Frühling. Zum Glück gibt’s
dazwischen das (Winter-)Schwimmen, das Laufen, das Lesen und das Schreiben. Wenn die Tasten klappern, bin ich glücklich.

Welches Buch würden Sie am liebsten erneut zum ersten Mal lesen?
«What came before he shot her» von Elisabeth George, für den unglaublichsten Krimitwist. «A Midsummer Night’s Dream» von William Shakespeare für die dunkle Leichtigkeit. Und Harry Potter 1, für die Augen meiner drei Kinder beim Vorlesen.

Was bringt Sie so richtig zum Lachen?
Zum Lachen bringen mich meine Kinder. Wenn sie nicht verstehen, warum ich so lachen muss, dass ich nicht mehr kann, weine ich vor Lachen.

Wenn Ihr Haus in Flammen stünde und Sie könnten nur drei Gegenstände retten, was würden Sie in Sicherheit bringen?
Mein Laptop. Unsere Pässe. Und unser lustigstes Familienfoto.
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