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Meine Dialoge sind ich

Ayla Dade ist 1994 geboren. Schon in der Grundschule entdeckte sie das Schreiben für sich. Die New-Adult-Autorin hat bereits mehrere erfolgreiche Liebesromane veröffentlicht, darunter die bekannte «Winter Dreams»-Reihe. Erfahren Sie im Interview, warum ihr neuer Roman in St. Moritz spielt, wie sie mit Schreibblockaden umgeht und was bisher ihr persönliches Highlight als Schriftstellerin war.

Ayla Dade hautnah

Interviewt von Ex Libris

6. Oktober 2023
Portrait Ayla Dade
Bild: © Christian Kerber

Ihr neuer Roman «Blackwell Palace. Wanting it all» ist der zweite Teil der beliebten «Frozen Hearts»-Reihe. Auf was können sich Ihre Leser*innen freuen?
Meine Leser*innen können sich auf eine Menge Geheimnisse, Intrigen und Spice freuen! Es gibt eine spannende Sidestory, die sich durch die Seiten zieht und hoffentlich dafür sorgt, dass man nicht aufhören will zu lesen. «Gossip Girl»-Vibes, gepaart mit «Pretty Little Liars» und «Élite», dazu prickelnde Gefühle und ein Hauch von «Shades of Grey». So würde ich die wilde Mischung von «Blackwell Palace. Wanting it all» beschreiben.

Der Handlungsort Ihres neuen Romans ist der schweizerische Skiort St. Moritz. Was verbindet Sie mit dem alpinen Ort?
Ich selbst bin noch nie dort gewesen, aber das leuchtende Tal, umgeben von den verschneiten Orten, erscheint mir wie ein magischer Ort. In meiner Vorstellung wirkt das Setting sehr romantisch und durch den Hotspot der High Society zusätzlich aufregend und faszinierend. Auf den ersten Blick eine malerische Kleinstadt, doch hinter den glitzernden Lichtern der Kristalllüster düstere Schatten, Arglist und wilde Partynächte, in denen Geheimnisse geboren werden – das war meine Vorstellung für das Setting von «Blackwell Palace».

Ihre Romane zeichnen sich durch atmosphärische Beschreibungen von Orten aus. Wie recherchieren Sie für solche Details, um eine lebendige Kulisse für Ihre Geschichten zu schaffen?
Ich recherchiere sehr gründlich. Das heisst, wenn ich nicht persönlich vor Ort gewesen bin, schaue ich mir Dokumentationen an, arbeite mich durch den Immobilienmarkt, um mir die Architektur einzuprägen, laufe in Google Streetview durch die Strassen, notiere mir die Häuserfassaden und Geschäfte, die Atmosphäre – einfach alles, was wichtig scheint. Oft lese ich mir auch Bewertungen von Cafés oder Restaurants durch.

In vielen Ihrer Werke spielen zwischenmenschliche Beziehungen eine zentrale Rolle. Welche persönlichen Erfahrungen oder Inspirationen fliessen in Ihre Charakterentwicklung ein?
Ich glaube, ich lasse mein ganzes Leben immer in die Beziehungen meiner Bücher einfliessen. Alles, was ich erlebt habe, meine Erfahrungen, Werte – das lebt ja in mir. Und nur das kann ich wiedergeben. Viele meiner eigenen Situationen oder Freundschaften bilden den Grundstein für die Charakterentwicklung – entweder, weil ich etwas selbst erlebt oder aber bei anderen mitbekommen habe, weil ich darüber gelesen oder davon erfahren habe.

Komplexe Charaktere tragen oft dazu bei, eine Geschichte mit Tiefe zu füllen. Gibt es einen Nebencharakter in Ihrem Buch, der Ihnen besonders am Herzen liegt und dessen Hintergrundgeschichte Sie gerne näher beleuchten würden?
Oh, da gibt es viele. Einerseits Sofia – sie ist eine so starke, bewundernswerte Frau. Ihre Vergangenheit war alles andere als leicht. Sie stand bereits als Baby vor der Kamera, jeder ihrer Schritte wurde verfolgt. Was macht das mit einem? Wie schafft man es, daraus gesund hervorzugehen und eine so starke Persönlichkeit zu werden?
Ausserdem gibt es da noch Ignotus: Er ist absolut verliebt in das viktorianische Zeitalter und lebt dieses mit allem, was er tut und sagt, und in seinem Erscheinungsbild aus. Er ist so loyal und überzeugt von vielen Werten, dass er sie bis aufs Blut verteidigt – was natürlich Konsequenzen nach sich zieht. Ich würde gern mehr über ihn schreiben, in seine Vergangenheit eintauchen und seinen Charakter näher ergründen.

Ihre Leser*innen schätzen Ihre tiefgründigen Dialoge. Wie nähern Sie sich dem Schreiben von Dialogen, um sicherzustellen, dass sie authentisch klingen und die Charaktere zum Leben erwecken?
Das kommt einfach aus mir heraus. Meine Dialoge sind ich. Das, was ich schreibe, denke, fühle, lebe ich. Ich habe einen sehr trockenen Humor und bin so sarkastisch, dass manche Freunde Schwierigkeiten haben, herauszufinden, ob ich etwas ernst meine oder nicht.
Die Dialoge fallen mir immer am leichtesten. Deshalb schreibe ich sie vielleicht auch so gern. Es fühlt sich authentisch an, weil es authentisch ist. Wenn ich Dialoge zwischen Freundinnen schreibe, sind es meine Dialoge. Wenn ich Dialoge zwischen den Brüdern schreibe, sind es Dialoge, die ich mir vielleicht über all die Jahre einverleibt habe, als ich im Zimmer meines Bruders sass, wenn er Kumpels zu Besuch hatte. Und wenn es tiefgründig wird, sind es die Dialoge mit meiner Mutter, wenn sie mit mir über Werte, Liebe und alles andere gesprochen hat, das im Leben wirklich zählt.

Am Event «Lit.Love 2023» sagten Sie, im jungen Alter von 12 Jahren wussten Sie, dass Sie Bestsellerautorin werden wollen. Wie haben Sie angefangen, diesen Traum wahr werden zu lassen, womit haben Sie begonnen?
Affirmationen. Ich habe das grosse Glück, eine wunderbare Mutter zu haben, die mir von klein auf immer eingetrichtert hat, dass ich alles werden und schaffen kann, was ich will. Es gibt keine Grenzen. Und damit habe ich angefangen. Mit diesem Gedanken, dass alles möglich ist. Es war mir für mich keine Option, dass ich scheitern könnte, weil ich so fest daran geglaubt habe. Dann habe ich einfach so so viel geschrieben und eingereicht, an mir gearbeitet, dazugelernt, weitergeschrieben und eingereicht, bis es irgendwann geklappt hat.

Welche Autoren oder Bücher haben Ihre eigene Schreibweise und Ihre literarische Sichtweise massgeblich beeinflusst?
Auf jeden Fall Jennifer Armentrout. Sie ist für mich die Queen der Autorinnen. Ich liebe ihren lockeren, authentischen Schreibstil, mit dem man durch die Seiten fliegt. Ausserdem Ruthie Knox. Ihre Bücher waren so kreativ geschrieben, dass ich von der ersten Seite an gefesselt war. Von Jane Austen habe ich gelernt, dass Menschen schon über Jahrhunderte hinweg Interesse an romantischen Romanen gehabt haben, die demselben Aufbau folgen – und wie es funktioniert, die Leser*innen erfolgreich zu begeistern.

Schreibblockaden sind für viele Autoren eine Herausforderung. Wie überwinden Sie solche Phasen und finden Inspiration, um kontinuierlich zu schreiben?
Einfach nie aufhören, glaube ich. Schreiben ist für mich meine Routine. Mein Job. Ausserhalb meiner Urlaubstage setze ich mich jeden Tag hin und haue in die Tasten. Natürlich habe ich manchmal auch keine Motivation, aber so wie alle anderen weiss ich, dass es weitergehen muss. Und ich mache mir bewusst, dass ich hinterher alles überarbeiten kann. Es muss nicht von Anfang an gut sein. Hauptsache, das Grundgerüst steht. Hinterher wird alles aufpoliert. Das sage ich mir, wenn manchmal nur einfache Sätze rauskommen, die wirken, als wären sie sinnlos aneinandergereiht. :)

Ihre Bücher sind für ihre tiefgründigen Themen und Botschaften bekannt. Welche Kernbotschaft oder welches Gefühl hoffen Sie zu vermitteln?
Das kommt immer auf das Thema des Buches an. Im Grunde ist mir aber wichtig, auch die Themen anzusprechen, die häufig übersehen oder als zu normal betrachtet werden, um darüber zu sprechen. Mir ist wichtig, dass jede*r versteht, wie wichtig er oder sie ist, wie wertvoll und unverzichtbar für viele Personen. Und mir ist wichtig, zu übermitteln, dass es immer weitergeht. Dass es immer wieder besser werden kann, egal, was in der Vergangenheit passiert ist. Es gibt immer Hoffnung, und es gibt immer Glück in uns.

Was war bisher Ihr persönliches Highlight als junge Autorin?
Die vielen langen Signierschlangen auf den Messen und die Nachrichten von Personen, in denen stand, dass ich ihnen die Kraft zum Weitermachen geschenkt und Hoffnung zurückgegeben hätte. Oder wenn mir Leserinnen weinend in den Armen lagen. Das war sehr bewegend.

Wenn Ihre Romanreihe «Frozen Hearts» als Serie verfilmt werden würde, können Sie uns verraten, was für Sie der ultimative Traumcast der Hauptcharaktere sein würde?
Oh, auf jeden Fall! :-D Paola würde von Nicole Wallace gespielt werden, Charles von Jamie Dornan oder Nick Jonas und Edward von Brad Pitt in seinen jungen Jahren.

Nach der Lektüre von «Blackwell Palace. Wanting it all», welche Bücher würden Sie als mögliche Empfehlungen vorschlagen, basierend auf den Themen oder Stimmungen, die in Ihrem Buch behandelt werden?
Shades of Grey, We Were Liars, After Passion, Twisted Games, Pretty Little Liars, Culpa Mia.

Was können Ihre Leser*innen als Nächstes von Ihnen erwarten? Gibt es bereits neue Projekte, an denen Sie gerade arbeiten?
Es wird ein Projekt in Richtung Romantic Thrill kommen, aber auch ein klassisches New-Adult-Projekt mit einem mega coolen Setting, das es so noch nicht gab. Und eventuell könnte es in Zukunft auch in eine «darkere» Richtung gehen. :)

Lesen Sie den zweiten Teil der «Frozen Hearts»-Reihe:

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