Der Nobelpreis für Literatur geht 2024 an die Schriftstellerin Han Kang. Die südkoreanische Autorin erhält diese Auszeichnung «für ihre intensive poetische Prosa, die sich mit historischen Traumata auseinandersetzt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenlegt».
Han Kang wurde 1970 in der südkoreanischen Stadt Gwangju geboren und wuchs in einem literarischen Umfeld auf. Neben dem Schreiben widmet sie sich auch der Kunst und der Musik. Ihr erstes Prosawerk veröffentlichte sie 1995 mit der Kurzgeschichtensammlung «Love of Yeosu». Han Kang ist vor allem für ihr bizarr-groteskes Meisterwerk «Die Vegetarierin» bekannt. Darüber hinaus hat sie aber noch ein gutes Dutzend weiterer Romane verfasst, von denen einige auch bereits auf Deutsch erschienen sind.
Der Literaturnobelpreis 2023 wurde Jon Fosse verliehen. Der norwegische Autor erhält die Auszeichnung für seine Fähigkeit, dem «Unsagbaren eine Stimme» zu geben. Fosses Werke sind oft beklemmende Kammerspiele. Im Fokus stehen Figuren mit gescheiterten Lebensentwürfen, die meist nicht viel sagen. Seine Kunst besteht darin, die Tragik der menschlichen Existenz mit den Worten zu zeigen, die nicht gesagt werden.
Der Schriftsteller wurde 1959 geboren und ist an der südnorwegischen Küste aufgewachsen. 1983 erschien sein Debütroman «Raudt, svat» («Rot, schwarz»). Fosse schrieb anfangs Lyrik und Prosa, bevor er sich ab Mitte der 1990er Jahre dem Theater widmete. In jüngster Zeit ist Fosse wieder zur Prosa zurückgekehrt. Insgesamt umfasst sein literarisches Schaffen rund 70 Romane, Erzählungen und Theaterstücke.
Der Literaturnobelpreis 2022 wurde Annie Ernaux verliehen. Die französische Schriftstellerin erhält die Auszeichnung «für den Mut und die klinische Schärfe, mit der sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Beschränkungen der persönlichen Erinnerung aufdeckt». Annie Ernaux wurde 1940 in der Normandie geboren und ist seit über vier Jahrzehnten als Autorin tätig. Ihre Werke zeichnen sich durch eine wesentliche autobiografische Prägung aus. Insgesamt standen in diesem Jahr 233 Kandidat*innen auf der Longlist für die prestigeträchtige literarische Auszeichnung – welche weiteren Namen darunter waren ist allerdings streng geheim.
Der diesjährige Literaturnobelpreis wurde Abdulrazak Gurnah verliehen. Der tansanische Schriftsteller erhält den Preis «für seine kompromisslose und mitfühlende Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Kolonialismus und dem Schicksal des Flüchtlings in der Kluft zwischen den Kulturen und Kontinenten».
Die Schwedische Akademie vergab den Nobelpreis für Literatur 2020 an Louise Glück. Die Lyrikerin und Essayistin veröffentlichte ihr Debüt 1968 und zählt heute zu den bedeutendsten Dichter*innen der zeitgenössischen amerikanischen Literatur.
Den Literaturnobelpreis 2019 erhielt der bereits vielfach ausgezeichnete, österreichische Autor Peter Handke. Die Jury unterstrich sein einflussreiches Werk, das mit sprachlichem Einfallsreichtum die Grenzen und die Ausprägungen von menschlichen Erlebnissen erforschte. Entdecken Sie dies selbst in seinen Werken.
Der Literaturnobelpreis für 2018 wurde der polnischen Psychologin und Schriftstellerin Olga Tokarczuk 2019 rückwirkend zuerkannt. Bei der Laudation hob die Jury die narrative Vorstellungskraft hervor, die mit vielfältiger Leidenschaft das Grenzenüberschreiten als Lebensform ausmacht. Tauchen Sie ein in die Vielfalt ihrer Bücher.