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Shoah, Schoah, Shoa, Schoa. Hebräisch für: Abgrund, Vernichtung, Dunkelheit, große Katastrophe, Unheil, Untergang.
Der französische Filmemacher Claude Lanzmann legte Mitte der 80er Jahre mit SHOAH eine der radikalsten und umfassendsten Filmarbeiten über die Vernichtung des europäischen Judentums im Nationalsozialismus vor. 12 Jahre Arbeit, 350 Stunden Material, 9 1/2 Stunden Film gegen das Vergessen. Dabei verzichtet dieses epische Großprojekt auf Musik, auch auf jegliche Form des Kommentars und vor allem auf historisches Archivmaterial - auf die Bilder von Massengräbern, Gaskammern, von ausgemergelten Körpern. Im Mittelpunkt stehen nicht die Dokumente der Vergangenheit, sondern die Gegenwärtigkeit des Erinnerns. Lanzmann besuchte die Orte der Vernichtung, die Todesfabriken Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Auschwitz und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Daher die Insistenz, mit der er in Polen, in Israel, in den USA, in Deutschland letzte Augenzeugen der Katastrophe - seltene Überlebende der "Sonderkommandos", Zuschauer und auch NS-Täter - ausfindig machte und zu Deportation und Lageralltag befragte. Das Erlebte aber drängt mit aller Kraft ins Vergessen. Es bedurfte eines hohen, psychologisch geschulten Aufwands und einer ausgefeilten Fragetechnik, um die Befragten zum Sprechen zu bringen und ihnen zu entlocken, was nicht bewältigt werden kann. Ohne chronologische Anordnung und bewusst fragmentarisch präsentiert, ergeben die Interviews ein subtil gewobenes Geflecht ineinander verschränkter Perspektiven auf das Unbegreifliche. 40 Jahre nach Kriegsende fertig gestellt, erregte der Film Aufsehen und Bewunderung.
Auszeichnungen weltweit (Auswahl) 1985 The New York Film Critics Circle (NYFCC) Awards, Bester Dokumentarfilm Los Angeles Film Critics Association (LAFCA) Awards, Besondere Erwähnung Prix des Arts, des Lettres et des Sciences de la Fondation du Judaïsme français Prix de la Ligue Internationale Contre le Racisme et l'Antisémitisme 1986 National Society of Film Critics (NFSC) Awards, Bester Dokumentarfilm The Boston Society of Film Critics (BSFC), Bester Dokumentarfilm Filmpreis Rotterdam British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) Awards, Flaherty Dokumentarfilmpreis Caligari Filmpreis der Berlinale FIPRESCI-Preis der Berlinale (Forum) Preis der Internationalen Katholischen Organisation The Torch of Liberty Award Christopher Award Preis des Simon Wiesenthal Centers Preis der International Documentary Association (IDA) Ehren-César 1987 The Peabody Award Grimme-Preis in Gold Broadcasting Press Guild Television Awards Kansas City Film Critics Circle (KCFCC) Award, Bester Dokumentarfilm 1987/88 Royal Television Society Programme Award Goldener Ehrenbär 2013 für Claude Lanzmanns Lebenswerk
Autorentext
Claude Lanzmann, geb. 1925 in Paris, studierte Philosophie und war Lektor an der Freien Universität Berlin. Als Journalist reiste er unter anderem nach China und Korea und engagierte sich gegen den Algerienkrieg. Seine Dokumentarfilme 'Pourquoi Israel' (1972) und 'Shoah' (1985) machten ihn weltberühmt. Er ist Ehrendoktor der Hebräischen Universität Jerusalem und der European Graduate School. Claude Lanzmann lebt in Paris.
Zusammenfassung
"Lanzmanns große Spurensuche mit Überlebenden, Zeugen und vermeintlichen Statisten des Holocaust. Hier hat das Wort Meilenstein seine Berechtigung." (DIE ZEIT)
Inhalt