Obwohl sich Ostdeutschland nach der Vereinigung wirtschaftlich rasant entwickelt hat und in vielen gesellschaftlichen Bereichen eine Angleichung an die Lebensverhältnisse im Westen Deutschlands erzielt werden konnten, sind viele Menschen in den östlichen Bundesländern unzufrieden mit dem Verlauf des Vereinigungsprozesses. Die zahlreichen Biografiebrüche, die häufig erlebte - in der DDR unbekannte - Arbeitslosigkeit, die im Vergleich zu Westdeutschland niedrigeren Löhne und Renten und die Schließung vieler Betriebe haben zu Frustration und Benachteiligungsgefühlen geführt, die sich in Skepsis gegenüber der Demokratie und Marktwirtschaft der Bundesrepublik äußern. Im Buch wird dargestellt, dass die Auswirkungen der 40-jährigen Teilung Deutschlands von vielen Menschen unterschätzt wurden und die Angleichung der Denk- und Verhaltensweisen der Menschen, die in verschiedenen Gesellschaften aufgewachsen sind, länger dauert und größere Anstrengungen erfordert, als die wirtschaftliche Entwicklung.

Autorentext

Der Autor ist in der DDR geboren und hat dort 30 Jahre lang gelebt. Genauso lange lebt er inzwischen in der Bundesrepublik, die meiste Zeit davon in westlichen Bundesländern. Er hat somit nicht nur beide Systeme persönlich erlebt, sondern konnte auch die Denk- und Verhaltensweisen der Menschen in den verschiedenen Landesteilen beobachten und analysieren. Seine Transformationserfahrungen vermittelt er insbesondere den Menschen, die ihr Leben nur in einem Landesteil verbracht haben und somit nicht die Möglichkeit hatten, aus dem Blickwinkel beider Seiten auf die Gesellschaft zu schauen.