Nach 'Dralle Drachen' die neue Erählungssammlung aus der Jugendzeit des Großmeisters. In vierzehn neuen Storys erleben wir, wie ein gewisser Terry Pratchett, junger Reporter bei einem Lokalblatt, die ersten seiner irrwitzigen Weltentwürfe zu Papier brachte. Ob haarsträubende Abenteuer mit einer schlecht gelaunten Hexe auf einem Staubsauger, einem zeitreisenden Fernseher oder die Begegnung mit einer unbeugsamen Ameise namens 4179003 - Pratchetts ganz besonderer Humor wird schon in diesen frühen Erzählungen deutlich und begeistert mit den witzigen Farbillustrationen des britischen Künstlers Mark Beech junge und junggebliebene Fans des Scheibenwelt-Schöpfers.
Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, England, erfand in den Achtzigerjahren eine ungemein flache Welt, die auf dem Rücken von vier Elefanten und einer Riesenschildkröte ruht, und hatte damit einen schier unglaublichen Erfolg: Ein Prozent aller in Großbritannien verkauften Bücher sind Scheibenweltromane. Jeder achte Deutsche besitzt ein Pratchett-Buch. Terry Pratchett erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den 'World Fantasy Lifetime Achievement Award' 2010. Zuletzt lebte der Autor in einem Anwesen in Broad Chalke in der Grafschaft Wiltshire, wo er am 12. März 2015 verstarb.
Nach »Dralle Drachen« die neue Erählungssammlung aus der Jugendzeit des Großmeisters. In vierzehn neuen Storys erleben wir, wie ein gewisser Terry Pratchett, junger Reporter bei einem Lokalblatt, die ersten seiner irrwitzigen Weltentwürfe zu Papier brachte. Ob haarsträubende Abenteuer mit einer schlecht gelaunten Hexe auf einem Staubsauger, einem zeitreisenden Fernseher oder die Begegnung mit einer unbeugsamen Ameise namens 4179003 - Pratchetts ganz besonderer Humor wird schon in diesen frühen Erzählungen deutlich und begeistert mit den witzigen Farbillustrationen des britischen Künstlers Mark Beech junge und junggebliebene Fans des Scheibenwelt-Schöpfers.
Autorentext
Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, England, erfand in den Achtzigerjahren eine ungemein flache Welt, die auf dem Rücken von vier Elefanten und einer Riesenschildkröte ruht, und hatte damit einen schier unglaublichen Erfolg: Ein Prozent aller in Großbritannien verkauften Bücher sind Scheibenweltromane. Jeder achte Deutsche besitzt ein Pratchett-Buch. Terry Pratchett erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den "World Fantasy Lifetime Achievement Award" 2010. Zuletzt lebte der Autor in einem Anwesen in Broad Chalke in der Grafschaft Wiltshire, wo er am 12. März 2015 verstarb.
Leseprobe
Die staubsaugende Schreckschraube
Geburtstage gefielen Herrn Ronald Onkel Ron Swimble, weil sie Partys bedeuteten, und da er Teilzeitzauberkünstler war, bedeuteten sie auch Aufträge für ihn. Er konnte Eier aus dem Nichts erscheinen lassen und den Leuten Fahnen aller Nationen aus den Ohren ziehen. Außerdem beherrschte er fünfzig Kartentricks und verstand sich insbesondere gut auf jene Art von Zauberei, die viel Übung vor einem Spiegel erfordert.* Außerdem war er Präsident des Magischen Karrees von Blackbury.
Onkel Ron hatte einen Papagei, der Mimms hieß, Karten aus einem Hut ziehen konnte und gern schrie, außerdem eine Tochter namens Lucy, die für gewöhnlich auf der Bühne stand und kaum etwas sagte - sie nahm seinen Mantel, reichte ihm Mimms in einem Käfig und so weiter.
Alle drei führten ein ruhiges, zufriedenes Leben, bis zum Abend des Tages, an dem Jimmy Waddle zehn Jahre alt wurde. Aus diesem Anlass fand im Rathaus eine Party statt.
Onkel Ron betrat die Bühne, und alle Kinder riefen »Hallo, Onkel Ron!«, und dann rutschte ihm der Hut vom Kopf, und drei Kaninchen fielen heraus.
Er bückte sich, um sie aufzusammeln, woraufhin Tauben unter seiner Jacke hervorflatterten, eine Narzisse aus seinem Ohr kam und seine Fliege sich zu drehen begann. Es war alles sehr unterhaltsam, und der junge Jimmy Waddle beobachtete das Geschehen fasziniert, aber noch überraschter als alle anderen war Onkel Ron. Dies waren nicht seine Tricks, und außerdem mochte er keine Kaninchen.
Er versuchte weiterzumachen, doch mit seinen Darbietungen stimmte etwas nicht. Ihm gelangen viele Kunststücke, zum Beispiel die Verwandlung eines Zylinderhutes in eine Blumenvase und das Verschwinden eines Tisches. Aber es steckte keine Absicht dahinter. Jedes Mal, wenn er die Hände bewegte, erschien oder verschwand etwas. Er war den Tränen nahe, als er sein Kartenspiel hervorholte, und als es sich in ein Glas verwandelte, verließ er fluchtartig die Bühne.
»Das waren viele neue ...«, begann Lucy.
»Es sind nicht meine Tricks! Ich weiß überhaupt nicht, was los ist! Ich habe gar keine Kaninchen!«
»Kuchen!«, kreischte Mimms.
Das Publikum klatschte noch immer, und Ronald musste auf die Bühne zurück und sich verbeugen. Alle schüttelten den Kopf und fragten sich, wie er es angestellt hatte.
Schließlich erreichte er seinen Umkleideraum und schloss hinter sich ab.
»Ich weiß nicht, wie es passiert ist«, sagte er. »Plötzlich brauchte ich nur noch den Finger auf etwas zu richten wie den Schrank dort und 'Werde zu einem Hutständer!' zu sagen ...«
Der Schrank wurde zu einem Hutständer.
»Marmelade!«, rief Mimms.
Ronald wies mit dem Finger auf seinen Hut.
»Verschwinde!«, sagte er heiser. Der Hut verschwand.
Sie fuhren mit dem Taxi nach Hause. Gelegentlich zielte Ron mit dem Finger auf Gegenstände am Straßenrand, nur um zu sehen, ob die Magie noch funktionierte. Das Ergebnis: Drei Laternenpfähle verwandelten sich in einen Storch, einen kleinen gelben Elefanten auf Rädern und einen Kinderwagen.
Schwierig wurde es bei der Bezahlung des Taxifahrers. Zwar konnte Onkel Ron Dinge in andere Dinge verwandeln, aber er hatte keine Kontrolle darüber, was sich verwandelte und in was. Als er seine Brieftasche hervorholte, wurde plötzlich ein Käsebrötchen daraus. Lucy musste mit ihrem Milchgeld bezahlen, und der Taxifahrer fuhr eilig davon.
»Der Türschlüssel steckt in meiner Westentasche«, brachte Ron zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich glaube, ich sollte besser nichts mehr anrühren. Schließ du bitte die Tür auf, damit ich sie nicht in etwas Schreckliches verwandle!«
»Handschuhe«, sagte Lucy. »Das ist die Lösung! Mit Handschuhen kannst du wieder Gegenstände anfassen.«
»Ich habe keine«, erwiderte Ron kummervoll. »Und selbst wenn ich welche hätte, sie wü