Castle Rock, wir haben ein Problem!
Gwendy, inzwischen in einem hohen politischen Amt und für Klimafragen zuständig, begibt sich zu wissenschaftlichen Zwecken in die Erdumlaufbahn. Dabei ist sie aber auf ihrer eigenen geheimen Mission unterwegs. Der Wunschkasten ist zu ihr zurückgekehrt, mächtiger und zerstörerischer denn je. Die Aufgabe, die Welt zu retten, könnte für sie zu einer Reise ohne Rückkehr werden.
Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen.
Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag.
Castle Rock, wir haben ein Problem!
Gwendy, inzwischen in einem hohen politischen Amt und für Klimafragen zuständig, begibt sich zu wissenschaftlichen Zwecken in die Erdumlaufbahn. Dabei ist sie aber auf ihrer eigenen geheimen Mission unterwegs. Der Wunschkasten ist zu ihr zurückgekehrt, mächtiger und zerstörerischer denn je. Die Aufgabe, die Welt zu retten, könnte für sie zu einer Reise ohne Rückkehr werden.
Autorentext
Richard Chizmar ist Verleger von Cemetery Dance Publications und Autor von Kurzgeschichten. Als Herausgeber von Anthologien wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem »Bram Stoker Award«, mit dem »World Fantasy Special Award« und mit dem Preis der International Horror Guild. Zusammen mit Stephen King hat er bereits »Gwendys Wunschkasten« geschrieben.
Klappentext
Castle Rock, wir haben ein Problem!
Gwendy, inzwischen in einem hohen politischen Amt und für Klimafragen zuständig, begibt sich zu wissenschaftlichen Zwecken in die Erdumlaufbahn. Dabei ist sie aber auf ihrer eigenen geheimen Mission unterwegs. Der Wunschkasten ist zu ihr zurückgekehrt, mächtiger und zerstörerischer denn je. Die Aufgabe, die Welt zu retten, könnte für sie zu einer Reise ohne Rückkehr werden.
Leseprobe
5
Gwendy setzt sich zwischen Bankole und Patel. Ihr Platz sieht wie ein leicht futuristischer La-Z-Boy-Ruhesessel aus. Über ihnen sind jeweils drei schwarze Bildschirme angebracht, und für einen panischen Moment kann sich Gwendy nicht daran erinnern, wozu die da sind. Sie sollte eigentlich irgendwas tun, um sie einzuschalten, aber was?
Sie sieht rechtzeitig nach rechts zu Jafari Bankole hinüber, der sich ein Kabel in einen Anschluss im Brustbereich seines Anzugs steckt, worauf es ihr wieder einfällt. Reiß dich zusammen, Gwendy.
Sie stöpselt die Verbindung ein, und die Monitore über ihr leuchten kurz auf und fahren dann hoch. Einer zeigt ein Live-Video von der Rakete auf ihrer Startplattform. Der daneben dokumentiert ihre Vitalparameter (Blutdruck ein bisschen hoch, Puls normal). Über den dritten läuft eine Folge von Daten und Zahlen, da Becky, der Bordcomputer der Eagle Heavy, gerade eine Reihe von Systemtests durchführt. Gwendy kann nichts damit anfangen, Kathy Lundgren vermutlich schon. Wohl auch Sam und Dave Graves, aber natürlich wird es hauptsächlich Kathy sein - zusammen mit Eileen Braddock, der Leiterin der Mission Control -, die mit allergrößter Aufmerksamkeit die Auslesungen verfolgt. Die beiden sind dazu angehalten, die Mission sofort abzublasen, falls sie etwas Unvorhergesehenes entdecken. Gwendy weiß, dass eine solche Entscheidung über siebzehn Millionen Dollar kosten würde.
Im Moment sind alle Zahlen grün. Über den sich abspulenden Datensätzen tickt eine Countdown-Uhr, ebenfalls im grünen Bereich.
»Luke geschlossen«, informiert Becky sie mit ihrer sanften, beinahe menschlich klingenden Stimme. »Betriebsbedin**gungen normal. T minus eine Stunde, achtundvierzig Minuten.«
»Überprüfe Startposition und Flugbahn«, sagt Kathy zwei Ebenen über Gwendy.
»Wetterverhältnisse Zielgebiet ...«, beginnt Becky.
»Kommando zurück, Becky.« In ihrem Anzug kann Kathy kaum den Kopf drehen, aber sie winkt mit dem Arm. »Das möchte ich von Ihnen hören, Gwendy.«
Einen schrecklichen Augenblick lang hat Gwendy keine Ahnung, was sie zu tun oder wie sie zu reagieren hat. In ihrem Kopf herrscht vollständige Leere. Dann sieht sie, wie Adesh Patel unter ihren Sitz zeigt, und die Dinge rasten wieder ein. Sie ist sich darüber im Klaren, dass sich ihr Zustand unter Stress verschlimmert, und ermahnt sich abermals zur Ruhe. Du musst. Der unaufhaltsame neurologische Verfall, dem der graue Schwamm zwischen ihren Ohren ausgesetzt ist, jagt ihr weitaus mehr Angst ein als das Wissen, auf Megatonnen leicht brennbaren Raketentreibstoffs zu hocken.
Sie zieht das mit PETERSON beschriftete Tablet aus den Halteklammern unter dem Sitz hervor, entsperrt es per Daumenabdruck und wischt bis zur Wettervorhersage-App. Die ausgezeichnete Internetverbindung in der Kabine sorgt dafür, dass die medizinischen Daten des Diagnosebildschirms verschwinden. An ihre Stelle tritt eine Wetterkarte, ähnlich denen, die man am Ende von Nachrichtensendungen im Fernsehen sieht.
»Am Zielort alles bestens«, sagt sie zu Kathy. »Die komplette Strecke über Hochdruck, klarer Himmel, kein Wind.« Außerdem würde es, wie sie weiß, schon Winde in Orkanstärke brauchen, um Eagle Heavy vom Kurs abzubringen, wenn sie erst einmal richtig in Fahrt war. Die meisten Witterungssorgen drehen sich ums Abheben und den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.
»Wie steht's um das Obenrum?«, erkundigt sich Sam Drinkwater bei ihr. In seiner Stimme schwingt ein Lächeln mit.
»Unwetter in hundert Kilometer Höhe, mit geringer Aussicht auf Meteoritenschauer«, erwidert Gwendy, und alle lachen. Sie schaltet das Tablet aus, und auf dem Monitor geht die Gesundheitsdatenanalyse weiter.
»Falls Sie den Fensterplatz möchten, Senatorin - noch ist genug Zeit zum Tauschen«, sagt Jafar