Den Theologiestudierenden in Bachelor- und Lehramtsstudiengängen stehen für den Erwerb der nötigen Grundkenntnisse im Fach Neues Testament in der Regel nur wenige Lehrveranstaltungen zur Verfügung. Zugeschnitten auf dieses Zielpublikum bietet das durch Online-Materialien ergänzte Lehrbuch eine Einführung in die historischen, literaturwissenschaftlichen, hermeneutischen und theologischen Grundlagen der neutestamentlichen Wissenschaft: elementarisiert, aber nicht simplifiziert; wissenschaftlich up to date, aber ohne bibelwissenschaftliche Vorbildung oder Kenntnisse der alten Sprachen vorauszusetzen. Historische, theologische und gegenwartsorientierte Fragestellungen verbinden sich zu einem schlüssigen Konzept.
Autorentext
Prof. Dr. Stefan Alkier ist Professor für Neues Testament am FB Evangelische Theologie der Uni Frankfurt.
Inhalt
1 Einleitung 1 1.1 Was das Arbeitsbuch kann (und was nicht): eine Gebrauchsanweisung 1 1.2 Exegese im Kontext von Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Religionswissenschaft und Theologie 5 1.3 Exegese, Hermeneutik und Kritik: Wozu Wissenschaft gut ist (und wozu nicht) 10 2 Die Bibel Wissenswertes über einen Bestseller 13 2.1 Seit wann es Bibeln gibt und warum nicht alle dieselbe Bibel haben: der christliche Kanon 14 2.1.1 Die Heiligen Schriften des antiken Judentums 15 2.1.2 Die Entstehung des christlichen Kanons 17 2.1.3 Schlaglichter der Kanongeschichte im Mittelalter 23 2.1.4 Ein neuer Kanon entsteht: die Reformation und ihre Folgen 26 2.1.5 Deutsche Bibelübersetzungen der Gegenwart 30 2.2 Abschriften ohne Originale: Was die Textkritik leistet 34 2.3 Ohne Altes kein Neues Testament, ohne Neues kein Altes Testament: vom Zusammenhang der biblischen Schriften 39 2.3.1 Die selektive Transposition frühchristlicher Literatur in den Kanon 39 2.3.2 Scriptio sui interpres 40 2.3.3 Die Kanonkritik im Zeichen der Aufklärung 41 2.3.4 Die Wiederentdeckung der theologischen Leistungsfähigkeit des Kanonkonzeptes 44 2.3.5 Biblische Intertextualität 46 X 2.4 Biblische Poetik: die narrative Grundstruktur christlicher Bibeln und die Dialogizität ihrer Stimmen 51 2.4.1 Was das Alte Testament erzählt 52 2.4.2 Das Wort vom Kreuz als Fortsetzung und Interpretation der großen Erzählung Israels 55 2.5 Was nicht im Neuen Testament steht: neutestamentliche Apokryphen und die Schriften der Apostolischen Väter 57 2.6 Gegenprobe: das fundamentalistische Zerrbild der Bibel 61 3 Die Bibel heute 64 3.1 Bibel und Interesse 67 3.2 Die Grund-legende Bedeutung der Bibel für Glaube und Kirche 72 3.3 Die Bibel im Dialog der Religionen 74 3.4 Biblische Texte in Medien der Gegenwartskultur(en) 80 3.4.1 Von der Synästhesie der Zeichen 80 3.4.2 Exegese im Kino 85 4 Methoden der Bibelauslegung 104 4.1 Wozu Methoden? 107 4.2 Die gemeinsame interpretationsethische Grundposition historisch-kritischer und semiotisch-kritischer Exegese 111 4.3 Grundannahmen, Ziele und Methoden historisch-kritischer Exegese 113 4.3.1 Literarkritik / Quellenkritik 119 4.3.2 Formgeschichte bzw. Formkritik 129 4.3.3 Redaktionsgeschichte bzw. Redaktionskritik bzw. Kompositionskritik 135 4.4 Grundannahmen, Ziele und Methoden semiotisch-kritischer Exegese 139 4.4.1 Zeichen Text Kultur: Zeichentheoretische Grundannahmen semiotisch-kritischer Exegese 143 4.4.2 Intratextuelle Interpretation 149 4.4.3 Intertextuelle Interpretation 162 4.4.4 Extratextuelle als intermediale Interpretation 175 XI 5 Herrscher, Reiche, Religionen: Historische Kontexte der neutestamentlichen Schriften 185 5.1 Politische Kontexte 190 5.1.1 Hellenismus: Alexander der Große und die Diadochenreiche 190 5.1.2 Imperium Romanum: Augustus und die römische Kaiserzeit 198 5.1.3 Das nachexilische Judentum bis Herodes 217 5.1.4 Der jüdisch-römische Krieg , die Diasporaaufstände , der Bar-Kochba-Aufstand und die Folgen 229 5.2 Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Kontexte 236 5.3 Religionsgeschichtliche Kontexte 244 5.3.1 Der Tempelkult in Jerusalem 247 5.3.2 Religionen im Hellenismus 250 5.3.3 Religionen im Römischen Reich 255 6 Auf dem Weg zu einer Theologie des Neuen Testaments 259 6.1 Die historische Verortung der neutestamentlichen Schriften 263 6.2 Die theologische Interpretation des Neuen Testaments 283 6.2.1 Das Wort vom Kreuz als Ausgangspunkt und Zusammenhang der Theologie des Neuen Testaments 283 6.2.2 Der Gott der Heiligen Schriften Israels als intertextuelle Voraussetzung der Theologie des Neuen Testaments 288 6.2.3 Das Wirken des Geistes Gottes als Selbstinterpretation christlichen Glaubens 292 6.2.4 Die Vergegenwärtigung des Wortes vom Kreuz im Abendmahl 294 Glossar 299 Sach- und Personenregister 306