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Nur noch einen Sommer hat Sabrina Spellman bis zu ihrem 16. Geburtstag. Dann wird alles anders werden: Sie wird in den dunklen Hexenzirkel aufgenommen werden und allen normalsterblichen Menschen entsagen müssen. Ihren Freundinnen und ihrer großen Liebe Harvey. Wird sie das schaffen? Und liebt Harvey sie überhaupt so sehr wie sie ihn? Um das herauszufinden, lässt sich Sabrina von ihrem Cousin Ambrose zu einem gefährlichen Plan überreden: Sie wendet einen Zauber bei Harvey an. Etwas, was ihre beiden Tanten, ebenfalls Hexen, Sabrina absolut verboten haben. Nicht ohne Grund, denn plötzlich ist mehr als nur ein Leben in großer Gefahr ...
Sarah Rees Brennan wuchs in Irland auf. Nach der Schule verbrachte sie einige Zeit in New York und London, wo sie Creative Writing studierte. Mittlerweile lebt sie wieder in Irland und widmet sich dort dem Schreiben. Im Internet ist Sarah Rees Brennan als Autorin von Fanfiction bekannt und beliebt.
Sarah Rees Brennan ist eine erfolgreiche und international bekannte Jugendbuch- und Fantasyautorin
Autorentext
Sarah Rees Brennan wuchs in Irland auf. Nach der Schule verbrachte sie einige Zeit in New York und London, wo sie Creative Writing studierte. Mittlerweile lebt sie wieder in Irland und widmet sich dort dem Schreiben. Im Internet ist Sarah Rees Brennan als Autorin von Fanfiction bekannt und beliebt.
Leseprobe
Etwas Böses
Es war Anfang September, als wir das Mädchen am Waldrand sahen. Ihr roter Sportwagen stand unter den Bäumen geparkt, und sie trug einen grünen Mantel. Sie schien direkt einer Autowerbung zu entstammen, der kein Junge widerstehen könnte.
Ich sehe selbst auch nicht so schlecht aus. Meine Tante Hilda sagt, ich sei ein süßer Käfer, und sie findet Käfer wirklich wunderbar. Ich hätte das Mädchen im Stillen beglückwünscht, von Mutter Natur derart gesegnet worden zu sein, und wäre ohne einen weiteren Blick an ihr vorbeigegangen - hätte mein Freund ihr nicht so viele zugeworfen.
Harvey begleitete mich an jenem Tag von der Schule nach Hause. Bevor wir das Mädchen sahen, hatten wir uns beeilt, da ein Sturm aufzog. Gerade schlang sich eine Böe um uns wie eine unsichtbare Peitsche, und ich sah, wie die ersten Blätter in einem wunderschönen Strudel aus leuchtendem Grün von den Bäumen fielen. Sie glitzerten in der Luft wie ein smaragdener Regenschauer. Unvermittelt zog es mir das Herz zusammen. Der Sommer neigte sich dem Ende zu.
Eine Decke aus dichten grauen Wolken hatte sich über den Baumwipfeln ausgebreitet. Greendale war von der Sonne abgeschnitten und lag im Schatten da. Die Nacht brach früh herein.
Ich stupste Harvey an und versuchte, meine Stimme unbeschwert klingen zu lassen. »Sie ist heiß, aber hier draußen ist es arschkalt.«
»Hey, sie kann dir nicht das Wasser reichen«, sagte Harvey. »Aber ein nettes Auto.«
»Na klar, du hast das Auto angestarrt.«
»Hab ich wirklich!«, protestierte Harvey. »Brina!«
Während ich durch die frisch gefallenen Laubblätter rannte, zog der Wind beharrlich an meiner Jacke, als wären da Geister, die meine Aufmerksamkeit auf sich lenken wollten. Harvey jagte mir nach, immer noch protestierend und lachend. Wir ließen das Mädchen in Grün hinter uns.
Harvey, Roz, Susie und ich waren am allerersten Schultag beste Freunde geworden, so wie es bei Kindern oft der Fall ist: Fremde beim ersten Schulgong und Seelenverwandte zur Mittagszeit. Die Leute hatten behauptet, ein Junge würde irgendwann aufhören, mit Mädchen zu spielen, und wir würden Harvey im Laufe der Kindheit verlieren. Weit gefehlt.
Schon mein ganzes Leben habe ich Harvey geliebt und bin fast ebenso lang in ihn verliebt. Von ihm bekam ich meinen ersten Kuss, und ich wollte nie einen anderen.
Ich erinnere mich an einen Schulausflug in den Wald von Greendale, als wir auf einen verlassenen Brunnen neben einem Bach stießen. Harvey war so begeistert von dieser Entdeckung, dass er sich ans Ufer setzte und gleich eine Skizze von dem Brunnen anfertigte. Heimlich warf ich einen Blick auf seinen dunklen Haarschopf, der über die Seiten seines Skizzenblocks gebeugt war, und sprach einen Wunsch für ihn aus. Aber ich hatte keine Münze, die ich in den Brunnen werfen konnte, und als ich es stattdessen mit einem Kieselstein versuchte, traf ich daneben.
Es war Winter, als Harvey mich fragte, ob ich mit ihm ins Kino gehen wollte. Ich kam zum Treffpunkt und stellte zu meinem Schrecken und meiner Freude fest, dass es nur wir zwei waren. Ich war so aufgeregt, dass ich bis jetzt nicht weiß, was in dem Film passiert ist. Alles, woran ich mich erinnere, ist die sanfte Berührung unserer Hände, als wir beide nach dem Popcorn griffen. So eine einfache, unbedeutende Sache, aber seine Haut an meiner fühlte sich wie ein elektrischer Schlag an. Er streckte den Arm aus und verschränkte meine salzigen Finger mit seinen, und ich dachte mir: Genau so verbrennen Hexen.
Meine lebhafteste Erinnerung an jenen Abend ist die, als er mich nach Hause begleitete, sich am Tor zu mir herabbeugte und mich küsste. Ich schloss die Augen und war überrascht, dass sich der Apfelgarten bei dem zärtlichen Kuss nicht in blühende rote Rosen verwandelte.
Von diesem Tag an hielten Harvey und ich in der Schule Händchen, er begleitete mich