In der gigantischen Welt des Online-Spiels Vorena hat Alexandra McInnes ein neues Leben begonnen. Die ehemalige Pilotin der Special Forces wurde bei einem Einsatz schwer verletzt und hat ihr Bewusstsein nach Vorena transferiert, wo sie fortan als Kriegerin lebt. Doch ihre neue Heimat ist noch weitaus gefährlicher als die Wirklichkeit. Denn ihre Gegner sind ihr nach Vorena gefolgt. Und in einer Welt, die zahllose Geheimnisse birgt, in der Verschwörer ihr nach dem Leben trachten und Monster zum Leben erwachen, könnte jeder Schritt für Alexandra der letzte sein ... Der actiongeladene LitRPG-Roman von Richard Schwartz!
Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt - mit großem Erfolg: Seine Reihe um 'Das Geheimnis von Askir' wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen die neuen Reihen 'Die Eisraben-Chroniken' und 'Die Sax-Chroniken'.
Autorentext
Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt mit großem Erfolg: Seine Reihe um "Das Geheimnis von Askir" wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen die neuen Reihen "Die Eisraben-Chroniken" und "Die Sax-Chroniken".
Leseprobe
1Ein Gedankenspiel
"Pah!", fauche ich und werfe die Schriftrolle verächtlich auf den Tisch. "Ich weiß, warum ich Politik so hasse!"
"Wieder der Stadtrat?", fragt Hog, nachdem er sich von Jessica löst. Eigentlich sitzen Elena, Pia, Hog, Jessica und ich hier am Tisch, um zu frühstücken, doch Hog und Jessica haben ihre Teller bisher kaum angerührt. Sie sind mehr damit beschäftigt, sich gegenseitig aufzufressen.
Freue mich für Hog, bin jedoch auch neidisch, und es macht mich ein ganz klein wenig mürrisch.
Nur ein klein wenig.
"Was ist es diesmal?", will er wissen.
"Wer sonst schickt uns Boten mit gesiegelten Schriftrollen?", seufze ich. "Natürlich ist es der verdammte Magistrat! Sie haben endlich einem Termin zugestimmt. In zwei Wochen. Doch jetzt wollen sie, dass ich zu ihnen in die Ratshalle komme. Ohne Begleitung. Alleine!"
"Ich weiß, was 'ohne Begleitung' bedeutet", lacht Hog. "Das musst du mir nicht erklären. Was du mir erklären kannst, ist, weshalb du mit ihnen verhandelst."
Schaue ihn fragend an.
"Sie haben dich um eine Audienz gebeten, nicht wahr?"
Ich nicke.
"Also entscheidest du doch, wann, wo und unter welchen Umständen du sie triffst? Du gewährst ihnen eine Audienz. Aus Herzensgüte. Wie kommt es, dass sie jetzt Bedingungen stellen?"
"Ich habe ihnen den Vorschlag gemacht, vorbeizukommen, um offen über die Probleme zu reden. Sie haben höflich abgelehnt, da der Termin unpassend gewesen sei. Ab dann ging es irgendwie abwärts."
"Euer Freund hat recht", sagt Elena mit einem Blick zu Hog und Jessica. "Warum spielt Ihr dieses Spiel?"
"Weil ich diese Stadt will!", erkläre ich unnötigerweise.
Jeder hier am Tisch weiß, dass diese Stadt zum Herzogtum Maren gehört. Da ich die Herzogin bin, gehört die Stadt mir. Ich muss sie nur in Besitz nehmen. Da sich der Magistrat weigert, mich als Lehnsherrin der Stadt anzuerkennen, ist das nicht so einfach. Ein Weg ist, die Stadt zu erobern. Was ich nicht kann und, wenn ich ehrlich sein soll, auch nicht will. Ein Bürgerkrieg ist das Letzte, was wir hier brauchen können. Also muss ich den Magistrat überzeugen. Mit ihm verhandeln. Doch bislang hat mich der Stadtrat nur höflich ignoriert. Nachdem wir den Spieler gefunden und abgeurteilt haben, der als Bestie von Arensvelt die ganze Stadt in Angst versetzt hat, ist es dann doch der Magistrat gewesen, der bei mir um eine Audienz nachgefragt hat.
Das ist jetzt erst zwei Tage her und der Eiertanz geht mir jetzt schon auf die Nerven.
"Ist das wirklich so?", fragt mich Pia. "Wir haben mit der Festung und Marensfurt noch so viel zu tun, willst du dir das tatsächlich aufbürden? Wir kommen so schon kaum dazu, all das zu tun, was wir tun wollen."
"Okay", sagt Jessica. "Machen wir ein Gedankenspiel." Ich schaue sie überrascht an. Jessica und Hog sind ein Paar, doch sie ist die Gildenmeisterin einer anderen Gilde, die der Wilden Hühner, die sich bei uns in Marensfurt ein Gildenhaus gekauft haben, weil sie sich bei uns wohler fühlen als in Arensvelt. Wenn sie mit uns frühstückt, hält sie sich meistens aus den Gesprächen heraus, um nicht den Eindruck zu erwecken, sie wolle sich in die Angelegenheiten unserer Gilde einmischen. "Stell dir vor, sie würden dir den Treueid schwören und du erhältst die Stadt. Was dann? Willst du deine Zeit aufwenden und die Stadt selbst regieren?"
"Dazu habe ich nicht die Zeit. Die Stadt besitzt einen Stadtrat, der ..."
Oh.
"Der korrupt ist", beendet Jessica meinen Satz. "Du müsstest ihn austauschen. Du weißt das, sie wissen das. Was der Grund ist, weshalb sie sich nicht unterwerfen wollen. NSC oder nicht, es sind Politiker. Sie wollen sich ihre Pfründe sichern und du sagst selbst, dass sie sich alle, wo sie nur können, bereichern. Also gut. Du tauschst den Stadtrat aus. Gegen wen? Wen kennst du hier, von dem du weißt, er ist loyal und dass er sich nicht