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Facelifting für Petra Ivanovs Jugendbuchreihe Petra Ivanovs Jugendromane wurden seit ihrem Erscheinen über 22'000 Mal verkauft. Nun werden sie neu aufgelegt. Die Zürcher Autorin hat 'Reset' (2009), 'Escape' (2010), 'Delete' (2011) und 'Control' (2012) inhaltlich überarbeitet und aufgefrischt. Auch äusserlich präsentieren sich die Bücher in frischem Design. Die vier Geschichten um die beiden Schweizer Jugendlichen Nicole und Chris sowie um Leotrim und Julie aus dem Kosovo bilden eine Einheit, können aber auch einzeln gelesen werden. Die Reality-Romane für Jugendliche ab 13 Jahren stossen auch bei jung gebliebenen Erwachsenen auf Interesse. Petra Ivanovs Jugendromane sind ein Plädoyer für das Miteinander von Migranten und Schweizern. Mit ihren Büchern tourt sie seit Jahren durch Schulzimmer in der ganzen Schweiz und leistet bei den Jugendlichen wichtige Aufklärungsarbeit. Für 'Escape' wurde Petra Ivanov 2011 mit dem renommierten Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet.
Autorentext
Aufnahme vom 9. Mai 2017/Christian Marogg
Petra Ivanov, 1967, wurde in Zürich geboren und lebte während acht Jahren in den USA. Nach der Rückkehr in die Schweiz schloss sie die Mittelschule und die Dolmetscherschule ab. Sie war als Übersetzerin und Sprachlehrerin tätig. Heute arbeitet sie als Autorin, in der Erwachsenenbildung und als freie Journalistin für verschiedene Schweizer Zeitungen.
petraivanov.ch
Zusammenfassung
Facelifting für Petra Ivanovs Jugendbuchreihe Petra Ivanovs Jugendromane wurden seit ihrem Erscheinen über 22'000 Mal verkauft. Nun werden sie neu aufgelegt. Die Zürcher Autorin hat "Reset" (2009), "Escape" (2010), "Delete" (2011) und "Control" (2012) inhaltlich überarbeitet und aufgefrischt. Auch äusserlich präsentieren sich die Bücher in frischem Design. Die vier Geschichten um die beiden Schweizer Jugendlichen Nicole und Chris sowie um Leotrim und Julie aus dem Kosovo bilden eine Einheit, können aber auch einzeln gelesen werden. Die Reality-Romane für Jugendliche ab 13 Jahren stossen auch bei jung gebliebenen Erwachsenen auf Interesse. Petra Ivanovs Jugendromane sind ein Plädoyer für das Miteinander von Migranten und Schweizern. Mit ihren Büchern tourt sie seit Jahren durch Schulzimmer in der ganzen Schweiz und leistet bei den Jugendlichen wichtige Aufklärungsarbeit. Für "Escape" wurde Petra Ivanov 2011 mit dem renommierten Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet.
Leseprobe
2
antwort
Ich hatte das Inserat schon fast vergessen, als ich eine Nachricht von einem unbekannten Absender erhielt. Ich klickte sie an, ohne auch nur im geringsten an den Modedesigner zu denken.
«Hey, Julie, how are you?» Ich blinzelte ungläubig. «Cool, dass du ein eigenes Portfolio hast. Ich würde es mir gerne ansehen. Schickst du es mir? Cal.»
Cal? Ich starrte volle fünf Minuten auf den Bildschirm, bis ich mich endlich regen konnte. Mein Magen schlug Purzelbäume, und meine Gedanken flogen in alle Richtungen davon. Zum Glück wusste ich, dass Calvin Klein nicht mehr im Geschäft war, sonst hätte ich auf der Stelle einen Herzinfarkt bekommen. Mir wurde eiskalt: Vielleicht plante er ein Comeback?
Ich sprang vom Stuhl, als habe mich eine Wespe gestochen, und umarmte die Schneiderpuppe, die in meinem Zimmer stand. Eine Stecknadel piekste mich, doch ich spürte den Schmerz kaum. Als sich mein Herzschlag beruhigt hatte, setzte ich mich und klickte auf «Antworten». Ich schrieb den Satz sechs Mal, bis ich endlich zufrieden war. Ich versuchte, gelassen zu klingen, so, als verschickte ich mein Portfolio tagtäglich. Deshalb wollte ich auch nichts über Cal oder das Praktikum wissen. Ich erzählte, ich begänne bald mit dem Studium als Modedesignerin. Das war nicht einmal gelogen.
Es kommt nur darauf an, was man unter «bald» versteht.
Ich wollte Nic unbedingt die Neuigkeiten erzählen, doch sie war nicht online. Enttäuschung wallte in mir auf. Erst da realisierte ich, dass es in New York zwei Uhr nachmittags war. Ich vergass die Zeitverschiebung immer. Vielleicht war es sowieso keine gute Idee, Nic von Cal zu schreiben. Was, wenn sie Leo davon berichtete? Meine Familie durfte nichts vom Inserat erfahren. Wenn Vater wüsste, dass ich mit einem fremden Mann Kontakt hatte, nähme er mir den PC weg.
Ich verstand, warum er sich Sorgen machte. Aber da ich Cal nie träfe, sah ich nicht ein, was am Mailkontakt falsch war. Damals dachte ich nicht im Traum daran, dass mehr aus der Geschichte werden könnte. Meine selbst entworfenen Kleider finden zwar alle klasse, doch ich bin nicht naiv. Es gibt viele Leute, die in die Modebranche einsteigen möchten. Und sie alle haben eigene Portfolios. Warum sollte Cal ausgerechnet mich fürs Praktikum auswählen?
Und wenn schon, dachte ich. Angenommen, er fände meinen Stil genial. Es war mir klar, dass ich nie und nimmer nach New York fliegen dürfte. Nicht einmal, wenn Leo mich begleitete. Das war sowieso unmöglich, denn im Gegensatz zu mir hat mein Bruder keinen Schweizer Pass. Er braucht ein Visum, um in die USA einzureisen. Die nötigen Papiere bekommt man nur, wenn man viel Geld oder Verwandte dort hat. Leo fehlt es an beidem.
Ich wollte mich gerade ausloggen, als plötzlich eine Nachricht von Chris auf dem Bildschirm erschien. Chris ist der beste Freund meines Bruders. Mit seinen langen, schwarzen Haaren, den hohen Wangenknochen und den dunklen Augen sieht er aus wie ein Model. Wenn ich nur schon an ihn denke, könnte ich sterben!
Der heutige Tag war kaum zu fassen. Zuerst Cal, dann Chris. Vielleicht lag es an der Sternenkonstellation? Seit einigen Monaten studierte ich regelmässig mein Horoskop. Mir war eine aufregende Zeit vorausgesagt worden.
«zeit heute abend?», wollte Chris wissen.
Und ob ich Zeit hatte! Für Chris immer.
«klar», schrieb ich mit einem Smiley zurück.
«19 uhr bei mir»
Meine Zimmertür ging auf, und Leo kam herein. Er legte die Hand unter mein Kinn. «Es zieht», sagte er und klappte mir den Mund zu.
Ich sah ihn an. «Ich muss heute Abend zu Chris! Begleitest du mich?»
Er knackte mit den Knöcheln.
«Bitte, bitte, bitte!»
«Ich wollte noch ins Training.»
Ich fiel vor ihm auf die Knie. «Ich mach dir Manti! Oder Baklava! Was immer du willst!»
Leo kniff die Augen zusammen. «Lasagne.»
Ich warf mich ihm an den Hals. «Dan