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Waldspaziergang mit dem Bestseller-Autor und Förster: Peter Wohlleben nimmt uns mit in unsere heimischen Wälder Wer die Grundlagen von Klima- und Naturschutz verstehen will, sollte Zeit im Wald verbringen. Als Deutschlands bekanntester Förster ist Peter Wohlleben ein leidenschaftlicher Verfechter des Ökosystems Wald. Mit seinem praxis-nahen Buch »Gebrauchsanweisung für den Wald« beschreibt er die Gründe hinter seiner Lebensaufgabe und weckt die Sehnsucht nach Entdeckungen in der Natur. Fast nebenbei vermittelt er seinen Lesern neues Wissen über Bäume, Artenvielfalt und die Tiere des Waldes. »Wohlleben macht mit dem Buch Appetit auf das Wunder Wald.« - Donaukurier Peter Wohlleben wollte schon als kleines Kind Naturschützer werden, er studierte Forstwirtschaft und leitet heute einen umweltfreundlichen Forstbetrieb und?eine Waldakademie in der Eifel. In seinen Vorträgen, Podcasts und Naturführungen findet er immer wieder neue Zugänge, die das große Thema Naturschutz zu einem Anliegen für jeden Einzelnen von uns machen. Als Autor hat er die Bestseller »Das geheime Leben der Bäume«, »Das Seelenleben der Tiere«, »Das geheime Netzwerk der Natur«, »Das geheime Band zwischen Mensch und Natur« und zuletzt »Der lange Atem der Bäume« geschrieben. . »Mit Witz, enormem Kenntnisreichtum, aber ohne staubtrockene Erläuterungen bringt uns der Förster sein berufliches Zuhause ins Wohnzimmer. (...) Eine Waldführung, die Sie vorzugsweise auf einer schönen Waldlichtung lesen sollten.« natur Aus der erfolgreichen PIPER-Reihe »Gebrauchsanweisung für ...«: Gehen Sie gemeinsam mit hochkarätigen ExpertInnen und BestsellerautorInnen auf Entdeckungstour durch besondere Aspekte unseres Lebens! Mit neuen Perspektiven erfahren Sie in rund 120 Titeln die Welt auf ganz besondere Art.
Peter Wohlleben, geboren 1964, wollte schon als kleines Kind Naturschützer werden. Nach dem Studium der Forstwirtschaft war er über zwanzig Jahre lang Beamter der Landesforstverwaltung. Um seine ökologischen Vorstellungen umzusetzen, gab er 2006 seine Stelle auf und übernahm als Förster ein 1200 Hektar großes Waldgebiet in der Eifel. Dort leitet er heute einen umweltfreundlichen Forstbetrieb: artgerechte Baumhaltung, Pferde statt Holzerntemaschinen, Buchen statt Fichten, völliger Verzicht auf Chemieeinsatz, keine Kahlschläge mehr. Daneben entdeckte er seine Lust am Bücherschreiben. Er ist Gast in zahlreichen TV-Sendungen und gibt sein Wissen in Büchern und Seminaren, aber auch durch Events wie Naturführungen oder den Bau von Blockhäusern weiter. Für seinen ökologischen Ansatz erhielt er mehrere Preise. Zuletzt erschien sein Bestseller »Der lange Atem der Bäume«. www.peter-wohlleben.de
Autorentext
Peter Wohlleben, geboren 1964, wollte schon als kleines Kind Naturschützer werden. Nach dem Studium der Forstwirtschaft war er über zwanzig Jahre lang Beamter der Landesforstverwaltung. Um seine ökologischen Vorstellungen umzusetzen, gab er 2006 seine Stelle auf und übernahm als Förster ein 1200 Hektar großes Waldgebiet in der Eifel. Dort leitet er heute einen umweltfreundlichen Forstbetrieb: artgerechte Baumhaltung, Pferde statt Holzerntemaschinen, Buchen statt Fichten, völliger Verzicht auf Chemieeinsatz, keine Kahlschläge mehr. Daneben entdeckte er seine Lust am Bücherschreiben. Er ist Gast in zahlreichen TV-Sendungen und gibt sein Wissen in Büchern und Seminaren, aber auch durch Events wie Naturführungen oder den Bau von Blockhäusern weiter. Für seinen ökologischen Ansatz erhielt er mehrere Preise. Zuletzt erschien sein Bestseller »Der lange Atem der Bäume«. peter-wohlleben.de
Leseprobe
Querfeldein
Kennen Sie diese Situation? Man ist mit Kindern im Wald unterwegs, und irgendwann wird es laut. Entweder spielen sie Fangen, entdecken ein kleines wildes Tier und rufen laut ihre Entdeckung herüber, oder aber sie schreien ganz einfach vor Vergnügen. Die reflexartige Ermahnung der Erwachsenen folgt auf dem Fuß: »Pst, schreit nicht so laut!«
Warum eigentlich? Stört es Hirsch und Reh tatsächlich, wenn Menschen Krach machen? Grundsätzlich lieben es wilde Tiere leise, doch nicht etwa, weil sie lärmempfindlich sind. Tost ein Sturm durch die Baumwipfel oder rauscht ein heftiger Platzregen herab, dann können sie keine anderen Geräusche mehr hören. Auch nicht die von sich nahenden Wölfen oder Luchsen, und das kann für Rehe und Hirsche lebensgefährlich sein. Daher lieben sie windstille, trockene Wetterlagen, bei denen jeder Tritt auf ein knackendes Ästchen weit zu vernehmen ist.
Krach von Menschen nervt die Tiere dennoch nicht, denn er erfüllt nicht gleich den ganzen Wald, sondern ist nur aus einer Richtung zu hören. Zugleich wissen die großen Säugetiere, dass ihr größter Feind nicht auf Beutezug ist: Denn auch das sind wir Menschen, und zwar in Form der Jäger. Selbst wenn Wolf und Luchs hier und da langsam wieder Einzug in unsere Landschaften halten, so sind doch ihre menschlichen Kollegen im grünen Loden tausendfach zahlreicher vertreten. Kein Wunder, dass sich die Angst unserer Wildtiere hauptsächlich auf Zweibeiner konzentriert. Wenn wir fröhlich singend über Wanderwege spazieren oder uns dabei lautstark unterhalten, so signalisieren wir unseren Mitgeschöpfen, dass wir nicht auf der Jagd sind. Das trifft sogar auf die eigentlich extrem scheue Wildkatze zu. Sie wurde ebenfalls bejagt, weil man ihr zutraute, Rehe zu reißen. Rehe? Die Wildkatze ist zwar nicht mit der Hauskatze verwandt, gleicht ihr aber bis auf minimale Größenunterschiede. Können Sie sich vorstellen, dass ein Stubentiger einen Dackel frisst? Dazu sind die kleinen Zähne viel zu kurz, und das Maul lässt sich nicht weit genug öffnen, um solch große Tiere festzuhalten. Dennoch hielt sich das Gerücht über Jahrhunderte unter Jägern, sodass man dem getigerten Beutegreifer erbarmungslos nachstellte. Dass er sehr scheu wurde, ist da nicht verwunderlich.
Doch Menschen, die laut durch den Wald gehen, werden wie bei anderen Arten ebenfalls nicht als Gefahr gesehen. So führte ich einmal eine Besuchergruppe im Januar durch den verschneiten alten Buchenwald meines Reviers. Die Wanderer wollten sich den Ruheforst, einen Bestattungswald, ansehen. Nachdem wir uns dort eine Stunde lang umgesehen hatten, marschierten wir wieder zum Parkplatz zurück, als mir auffiel, dass ich meinen Rucksack unter einem Baum vergessen hatte. Der Praktikant, der mich begleitete, bot sich an, noch einmal zurückzugehen. Als er schließlich nach fünfzehn Minuten wieder erschien, war er ganz aufgeregt. Er hatte eine Wildkatze gesehen, die friedlich den Weg kreuzte. Offensichtlich hatte das Tier in der Nähe abgewartet, bis die gut gelaunte und entsprechend kommunikationsfreudige Truppe den alten Wald wieder verlassen hatte. Ähnliches habe ich ein Jahr später an einem heißen Julitag auf ebendiesem Ruheforstparkplatz erlebt. Ich unterhielt mich, an meinen Geländewagen gelehnt, mit einem Kollegen, als ich plötzlich eine Wildkatze seelenruhig fünfzig Meter von uns entfernt über die Zufahrt von einem Waldstück in das andere wechseln sah. Die nahe Straße schien sie nicht zu stören, was zeigt, dass die Scheuheit sich eher auf stille, durch das Unterholz pirschende Menschen bezieht. Das Fazit muss also lauten: Krach im Wald stört hier niemanden, schon gar nicht Krach von Kindern. Oder nein, ich muss mich korrigieren - er stört die wilden Tiere nicht, sondern vielleicht eher manche Erwachsenen.
Querfeldeingehen hat den Hauch grenzenloser Freiheit, und bei dieser denkt man meist an andere Länder. Ich mag die menschenleeren Landschaften