Viele Männer stehen unter hohem Erwartungsdruck oder sind verunsichert. Sie suchen ein neues Männer - bild, das all ihren Qualitäten - als Partner, Liebhaber, im Job - gerecht wird. Der Schlüssel liegt in einer veränderten Einstellung zur eigenen Sexualität. In erfrischend ungezwungenem Ton führen die Autoren durch die verschiedenen Lebensalter und zeigen, welche Stärke aus dem bewussten Umgang mit der eigenen Männlichkeit gewonnen werden kann.
Doris Christinger und Peter A. Schröter, Schweizer Bestsellerautoren sowie erfahrene Sexual-, Paar- und Körperpsychotherapeuten mit tantrischem Schwerpunkt, die in Zürich eine Praxis und ein Institut für Persönlichkeitsentfaltung und Sexualtherapie führen, sind selbst seit vielen Jahren ein Paar. Vom Nehmen und Genommenwerden ist ihr erstes gemeinsames Buch. Bereits bei Pendo er schienen sind der Bestseller Auf den Schwingen weiblicher Sexualität von Doris Christinger (2000) sowie Peter A. Schröters Die Kraft der männlichen Sexualität (2003).
Vorwort
Wann ist ein Mann ein Mann?
Autorentext
Doris Christinger und Peter A. Schröter, Schweizer Bestsellerautoren sowie erfahrene Sexual-, Paar- und Körperpsychotherapeuten mit tantrischem Schwerpunkt, die in Zürich eine Praxis und ein Institut für Persönlichkeitsentfaltung und Sexualtherapie führen, sind selbst seit vielen Jahren ein Paar. Vom Nehmen und Genommenwerden ist ihr erstes gemeinsames Buch. Bereits bei Pendo er schienen sind der Bestseller Auf den Schwingen weiblicher Sexualität von Doris Christinger (2000) sowie Peter A. Schröters Die Kraft der männlichen Sexualität (2003).
Leseprobe
Wenn Männer einander begegnen
Das Einschätzen des anderen Mannes
Wenn Männer einander begegnen, beginnt sofort die Konkurrenz. Männer müssen sich gegenseitig messen. Unweigerlich startet ein jahrtausendealtes Programm: In Sekundenbruchteilen wird der andere durchleuchtet, auf gewisse Kriterien untersucht, es wird sofort analysiert, ob er eine Gefahr ist. Unabhängig davon, ob Männer nachts im Dunkeln auf einer Autobahnraststätte im Pissoir aneinander vorbeimüssen oder einander während der Pause in der Oper an der Champagnerbar vorgestellt werden, wir Männer müssen herausfinden: Ist der andere stärker als ich? Muß ich mich schützen? Angreifen? Fliehen?
Wir neigen dazu, diese Situation so schnell wie möglich zu entschärfen, indem wir uns grüßen, einander in die Augen schauen, anlächeln, zunicken und am Ende einander artig die Hand geben. Diese ersten gegenseitigen Signale der Friedfertigkeit, diese Anzeichen von Entwarnung nutzen wir aber immer noch dazu, weitere Informationen abzurufen: Wie stark ist sein Blick, wie kräftig sein Händedruck? Will er mich dominieren? Ist er schwächer als ich?
Ganz in der Tiefe reden bei Begegnungen unter uns Männern Urängste mit: die Angst davor, schwach zu sein, die Angst, weiblich zu sein, die tiefe Angst, penetriert zu werden. Wir fürchten, mental durchlöchert zu werden, mit Blicken oder Befehlen, oder körperlich mit Fäusten, mit Waffen, oder ganz deutlich: penetriert mit dem Penis. Warum sagen Feldwebel in den US-Spielfilmen zu ihren Rekruten immer: »Ich reiß dir den Arsch auf!«?
Wir Männer hatten jahrtausendelang Grund, uns voreinander zu fürchten, unser Hirn ist daher genetisch auf dieses blitzschnelle Abschätzen des Gegenübers gut eingerichtet. Aber vieles, was in diesen kurzen Sekunden der Begegnung unbewußt abläuft, wird überlagert von kulturell bedingten oder auch persönlichen Mustern, und bei weitem nicht immer sind unsere Deutungen der Signale fehlerfrei. Hat einer einen sehr starken Händedruck, interpretieren wir: Der ist stark, stärker als ich, ich bin schwach, schwächer als er. Dabei ist es vielleicht der andere, der sich schwach fühlt und dies durch einen überstarken Händedruck zu kompensieren versucht. Wir Männer haben einen Informationskanal nur schlecht entwickelt, der uns in solchen Situationen sehr gute Dienste leisten könnte: das Fühlen.
Wir fühlen schlecht, was wirklich ist. Frauen können sich so sagen sie besser einfühlen in das, was in ihnen und in anderen vorgeht. Für Gefühle fehlt uns die Wahrnehmungsfähigkeit. Wir suchen und stellen unseren Mann draußen, in der Welt, im Beruf, im Handeln. Unsere Gefühlswelt ist zu einem großen Teil abgespalten, unterdrückt. Daher merken wir Männer meist gar nicht, was da alles abläuft in diesen ersten Begegnungen, wir halten uns am Äußeren auf. Fährt der andere einen Mercedes, einen Audi oder einen Saab? fragen sich Manager über andere Manager. Hat der andere einen muskulösen Boxerrüden oder eine kleine Pudeldame? fragen sich Hundehalter.
Wir Männer messen aneinander unbewußt sofort die Potenz. Nicht nur die Potenz des Penis, es geht um die Potenz auf verschiedenen Ebenen. Wer verdient mehr? Wer hat die attraktivere Frau? Derjenige, der aus diesem kurzen Kräftemessen als Sieger hervorgeht, beginnt locker zu werden, nonchalant, spricht den ersten Satz, übernimmt die Führung im Gespräch und fühlt sich gut dabei. Der Unterlegene muß schauen, wo er bleibt. Welche Optionen hat er noch?
Er kann sich zurückziehen, »den Schwanz einzie