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Nicholas Irving ist einer der größten Helden, die die US-Armee je hervorgebracht hat. Mit vollem Einsatz kämpfte er im Irak und in Afghanistan für sein Land. Im Sommer 2009 erschoss er während eines einzigen Einsatzes mehr Feinde als jemals ein Soldat vor ihm. Von da an nannten ihn Kameraden und Vorgesetzte den 'Auslöscher' und seine Aktionen auf dem Schlachtfeld lieferten Stoff für Legenden. Ihr Höhepunkt war eine beispiellose Konfrontation mit einem feindlichen Scharfschützen, der als 'Der Tschetschene' bekannt war. Irvings fesselnde Autobiografie über seine Entwicklung zu einem der effektivsten Todesschützen der US-Armee gibt einen faszinierenden Einblick in die Welt der Kampfeinsätze. Kein anderes Buch zeigt auf so eindringliche Weise das Leben eines Scharfschützen, von der Kameradschaft und der Loyalität unter den Teamgefährten bis zur kalten Realität des Tötens, um das Böse zu bekämpfen.
Nicholas Irving diente sechs Jahre im Special Operations 3rd Ranger Battalion 75th Ranger Regiment der US-Armee. Dort wurde er zum perfekten Scharfschützen. Er war der erste Afroamerikaner in diesem Job. Heute ist er Eigentümer von HardShoot und bildet Spezialisten in der Kunst des Schießens aus großen Entfernungen aus. Zu seinen Kunden gehören professionelle Sportschützen des Olympiateams ebenso wie Angehörige von Sondereinsatzkommandos. Er lebt in San Antonio, Texas. Gary Brozek war Koautor von fast zwanzig Büchern, darunter fünf New York Times-Bestseller.
Autorentext
Nicholas Irving diente sechs Jahre im Special Operations 3rd Ranger Battalion 75th Ranger Regiment der US-Armee. Dort wurde er zum perfekten Scharfschützen. Er war der erste Afroamerikaner in diesem Job. Heute ist er Eigentümer von HardShoot und bildet Spezialisten in der Kunst des Schießens aus großen Entfernungen aus. Zu seinen Kunden gehören professionelle Sportschützen des Olympiateams ebenso wie Angehörige von Sondereinsatzkommandos. Er lebt in San Antonio, Texas. Gary Brozek war Koautor von fast zwanzig Büchern, darunter fünf New York Times-Bestseller.
Leseprobe
Die Prüfung, die uns in der dritten Nacht bevorstand, als wir in Kandahar den ersten Zug der Charlie Company unterstützten, war nicht die erste und würde nicht die letzte sein. Lange bevor ich beim Militär befördert wurde und Scharfschütze für Kommandoeinsätze wurde, stand ich immer wieder vor Herausforderungen. Das gilt wahrscheinlich in gewissem Umfang für alle Berufe. Bei mir spielte sich jedoch alles in kurzer Zeit ab. Ich verpflichtete mich im Jahr 2004 gleich nach der Highschool und diente danach in verschiedenen Funktionen im Third Ranger Battalion. Vorher musste ich das Ranger Indoctrination Program (RIP) bewältigen: Maschinengewehrschütze, Leiter einer MG-Gruppe, Grenadier, designierter Präzisionsschütze, Scharfschütze, Leiter einer Scharfschützengruppe und Meisterscharfschütze.
In den dreieinhalb Monaten von Mai bis August 2009, etwa drei Monate vor meinem vierundzwanzigsten Geburtstag, brachte ich es auf über dreiunddreißig Tötungen. Mit Unterbrechungen war ich seit 2005 im Irak und in Afghanistan eingesetzt worden. 2007 heiratete ich. Dann durchlief ich mehr Schulen und Ausbildungsprogramme als jemand, der den anderen Weg ging, und besuchte das College. Ich glaube, dass ich eine Menge gelernt habe. Aber die ganze Zeit über kam ich mir vor wie ein Felsbrocken, der einen Abhang hinunterrollt, schneller wird, einige Dinge in seiner Umgebung zertrümmert und ein paar andere Dinge einsammelt, die an ihm haften bleiben. Manches davon war schmerzhaft, einiges machte Spaß, und wie jeder andere, der so wie ich dahinrollte, fühlte ich mich ein wenig benommen.
Wie man sich vorstellen kann, hatte ich kaum Zeit mich zurückzulehnen und über alles nachzudenken, was geschehen war und was mich in diese Krisenregion geführt hatte - schon gar nicht während der Phase, in der ich mir den Spitznamen "der Auslöscher" verdiente. Ich wusste, es war pures Glück gewesen, dass wir so viele Einsätze erlebt hatten.
Als bekannt wurde, dass wir in Kandahar eingesetzt werden sollten, warnten uns viele Leute in Fort Benning vor tödlicher Langeweile. Dass ich dem ersten Zug der Charlie Company zugeteilt wurde, war für mich ein zusätzliches Glück. Das war nämlich genau die Einheit, mit der ich im Bataillon aufgewachsen war. Die meisten Männer, mit denen ich zusammenarbeiten sollte, kannte ich bereits. Wir hatten gemeinsame Einsätze hinter uns, und es waren wirklich gute Jungs, voll in Ordnung. Manches würde jedoch anders sein, denn inzwischen hatte ich einen Rang und würde zu den Männern gehören, die Einsätze planten und Besprechungen leiteten. Darauf war ich vorbereitet, aber ich wusste auch, dass Führung mehr Verantwortung bedeutet. Niemand dient in den Streitkräften, ohne sich für seine Kameraden verantwortlich zu fühlen; doch das hier war eine höhere Ebene. Als Kind war ich nicht immer sonderlich verantwortungsbewusst gewesen, und ich hatte immer noch gerne Spaß. Darum redete ich mir ein, dass ich mich nicht allzu sehr ändern würde.
Vor einem Einsatz ist jeder nervös. Als wir hörten, dass wir nach Kandahar fliegen würden, nahmen alle diese Neuigkeit mit einer Mischung aus Erleichterung und Neugier auf. Das Second Ranger Battalion war gerade drüben, und seine Soldaten berichteten, es sei dort sehr ruhig. Ein paar Einsätze. Kein richtiges Feuergefecht.
Ich sollte etwas klarstellen: Das erwähnte Gefühl der Erleichterung vermittelten wir hauptsächlich unseren Ehefrauen und Freundinnen. Ich sagte zu meiner Frau Jessica, mir stehe ein langweiliger Einsatz bevor, wahrscheinlich mein letzter. Ich würde nur ein paar Monate fort sein, dann könnten wir unsere nächsten Schritte besprechen. "Afghanistan nervt. Man sieht kaum jemanden, weil alle versteckt in den Bergen leben. Kandahar ist eine Stadt. Keine Sorge."
In Wahrheit war ich aus den erwähnten Gründen angefressen. Ich wü