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Alles über das, was wir auf unserer Haut tragen - eine einzigartige Geschichte der Stoffe Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Stoffe herstellt - ohne sie wäre die menschliche Entwicklung nicht denkbar. Kassia St Clair erzählt faszinierend von Hanf, Leinen, oder der Entdeckung der Seide, von den Wikinger-Segeln aus Schafswolle, und dem Weltraumanzug Neil Armstrongs, den er nicht auszuziehen brauchte, wenn er auf die Toilette musste. Sie zeigt die Bedeutung von Kleidung für die lokale Wirtschaft und den lokalen Handel, für gesellschaftliche Normen und menschliche Höchstleistungen, die ohne Kunstfasern nicht möglich wären. Von den Binden der Mumien im alten Ägypten, über die anrüchigen Seidenkleider Kaiser Neros bis hin zum Schwimmanzug aus Polyurethan, der es Paul Biedermann ermöglichte, Michael Phelps zu schlagen: Kassia St Clair verwebt auf einmalige Weise faszinierende Geschichten rund um Natur- und Kunstfasern zu einer alternativen Menschheitsgeschichte. Ein packender Stoff!
Kassia StClair verliebte sich in dieses Thema genau so, wie man sich immer verliebt: zufällig. Sie recherchierte ein Kleidungsstück für ihre Dissertation. Die Welt der Farben ließ sie nicht mehr los, und es entstand eine Kolumne für die Elle , der Grundstein für dieses Buch. StClair ist freie Journalistin mit Schwerpunkt Design und schreibt für die Elle Decoration, den Economist u. a. Sie lebt in London.
Alles über das, was wir auf unserer Haut tragen eine einzigartige Geschichte der Stoffe Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Stoffe herstellt ohne sie wäre die menschliche Entwicklung nicht denkbar. Kassia St Clair erzählt faszinierend von Hanf, Leinen, oder der Entdeckung der Seide, von den Wikinger-Segeln aus Schafswolle, und dem Weltraumanzug Neil Armstrongs, den er nicht auszuziehen brauchte, wenn er auf die Toilette musste. Sie zeigt die Bedeutung von Kleidung für die lokale Wirtschaft und den lokalen Handel, für gesellschaftliche Normen und menschliche Höchstleistungen, die ohne Kunstfasern nicht möglich wären. Von den Binden der Mumien im alten Ägypten, über die anrüchigen Seidenkleider Kaiser Neros bis hin zum Schwimmanzug aus Polyurethan, der es Paul Biedermann ermöglichte, Michael Phelps zu schlagen: Kassia St Clair verwebt auf einmalige Weise faszinierende Geschichten rund um Natur- und Kunstfasern zu einer alternativen Menschheitsgeschichte. Ein packender Stoff!
Vorwort
Eine Kulturgeschichte von Stoffen und Textilien, deren Herstellung das allerälteste Gewerbe der Menschheit und der Grundbaustein unserer Zivilisation ist.
Autorentext
Kassia St Clair ist freie Journalistin, u.a. für schreibt für The Economist, New Statesman, Elle Decoration und House & Garden. Ihr erstes Buch Die Welt der Farben war ein internationaler Bestseller. Sie lebt in London.
Zusammenfassung
Alles über das, was wir auf unserer Haut tragen – eine einzigartige Geschichte der Stoffe
Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Stoffe herstellt – ohne sie wäre die menschliche Entwicklung nicht denkbar. Kassia St Clair erzählt faszinierend von Hanf, Leinen, oder der Entdeckung der Seide, von den Wikinger-Segeln aus Schafswolle, und dem Weltraumanzug Neil Armstrongs, den er nicht auszuziehen brauchte, wenn er auf die Toilette musste.
Sie zeigt die Bedeutung von Kleidung für die lokale Wirtschaft und den lokalen Handel, für gesellschaftliche Normen und menschliche Höchstleistungen, die ohne Kunstfasern nicht möglich wären. Von den Binden der Mumien im alten Ägypten, über die anrüchigen Seidenkleider Kaiser Neros bis hin zum Schwimmanzug aus Polyurethan, der es Paul Biedermann ermöglichte, Michael Phelps zu schlagen: Kassia St Clair verwebt auf einmalige Weise faszinierende Geschichten rund um Natur- und Kunstfasern zu einer alternativen Menschheitsgeschichte.
Ein packender Stoff!
Leseprobe
Frauenarbeit
Und was wurde aus mir, sobald die offizielle Version an Boden gewann? Eine erbauliche Legende. Ein Stock, mit dem andere Frauen geschlagen wurden. Warum konnten sie nicht so rücksichtsvoll sein, so vertrauenswürdig, so alles erduldend, wie ich es gewesen war? Auf diese Linie einigten sie sich, die Sänger, die Garnspinner. Folgt meinem Beispiel nicht, möchte ich in eure Ohren schreien - ja, in eure!
Margaret Atwood, Die Penelopiade, 2005
Gottheiten, die mit der Spinnerei und dem Weben in Verbindung gebracht werden, sind fast ausschließlich weiblich. Neith aus der ägyptischen Mythologie, Athene bei den Griechen, Frigg aus den nordischen Sagen - auch die kriegerischen Walküren webten -, Holda in der germanischen Mythologie; Mama Ocllo bei den Inkas und Tait (auch Tayet geschrieben) in der sumerischen Zeit Mesopotamiens. Die japanische Sonnengöttin Amaterasu webt, wie auch die Weberin aus der chinesischen Mythologie, aber nur, wenn sie von ihrem Mann, dem Kuhhirten, durch die Milchstraße getrennt ist. (Ihre Trennung wird herbeigeführt, damit sie ihre Handarbeit nicht vernachlässigt.)
Geschichten von leidenschaftlichen Fruchtbarkeitsgöttinnen, fingerfertigen alten Weibern und rachsüchtigen Jungfern wurden über Jahrhunderte hinweg täglich von Frauen weitergegeben, durch zahllose Nacherzählungen aufgedröselt und neu zusammengefügt wie Penelopes Gewebe. Märchen wurden gesponnen, dem Nachwuchs in der Dunkelheit zugeflüstert oder in Gesellschaft erzählt, während man zusammensaß und den eigenen Stoff bearbeitete. Das Herstellen von Garnen und Textilien wurde schließlich jahrhundertelang als Frauenarbeit betrachtet. Wahrscheinlich weil es eine Arbeit war, die sich gut mit der Kindererziehung vertrug: Man konnte sie zu Hause erledigen, mit etwas Erfahrung auch nur mit einem Auge, und sie konnte für gewöhnlich jederzeit unterbrochen und wieder aufgenommen werden.
Dennoch war es zeitintensive, handwerkliche Facharbeit, Fasern in Garn zu verwandeln, von vielen Millionen Frauen von Hand ausgeführt, bis sich durch die Industrielle Revolution die Mechanisierung verbreitete. Durch diese und andere mit Stoff verbundene Arbeit, wie die Seidenraupenzucht, versorgten Frauen ihre Familien mit unentbehrlichen Materialien, bezahlten ihre Steuern - die beizeiten in Form von Garn oder fertigem Tuch eingetrieben wurden - und trugen zum Haushaltseinkommen bei. Im Umkehrschluss wurde das benötigte Werkzeug unwiderruflich mit Weiblichkeit assoziiert. Viele Frauen wurden mit ihren Spindeln und Rocken begraben. In der Welt der alten Griechen gab man die Geburt eines Mädchens bekannt, indem ein Büschel Wolle an der Tür des Hauses befestigt wurde. Weniger konkret findet sich diese Assoziation auch in der Sprache. In China lautet ein bekanntes Sprichwort: »Männer pflügen, Frauen weben.« Die traditionelle englische Phrase »the distaff side« (»die Rockenseite«) bedeutet »mütterlicherseits«, wohingegen mit dem Wort »spinster« aus dem 16. Jahrhundert eine alte Jungfer gemeint ist.
Die jahrhundertealte Versippung von Frauen und Stoff kann man als Fluch oder Segen betrachten. Im Shijing, dem Buch der Lieder, einer Sammlung chinesischer Gedichte, die zwischen dem 12. und 7. Jahrhundert v. Chr. entstand, wird anerkennend über die Pflege von Seidenraupen und die Verarbeitung ihrer Fäden zu Seide und Stoff als angemessene Frauenarbeit gesprochen. Viele andere Gesellschaften - wen
Inhalt
Cover Titelseite Widmung Vorwort Motto Einleitung 1 Fasern in der Höhle 2 Leichentücher 3 Geschenke und Pferde 4 Städte durch Seide erbaut 5 Drachenschiffe 6 Lösegeld für einen König 7 Diamanten und Halskrausen 8 Solomons Jacken 9 Extreme Schichten 10 Fabrikarbeiter 11 Under Pressure 12 Schneller, besser, weiter 13 Das goldene Cape Die Welt der Stoffe Dank Glossar Bibliographie Sachregister Endnoten Biographien Impressum