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Mit zwei Reisegefährten bricht Johannes Aschauer im Sommer 2010 in Oberösterreich auf, um rund 4500 Kilometer zu Fuß nach Jerusalem zurückzulegen. Auf ihrem Weg durch zehn Länder folgen die Pilger den Spuren der Kreuzzüge, wandeln auf den Wegen des Apostels Paulus und den historischen Pfaden ins Heilige Land. Sie durchqueren u.a. Serbien, den Kosovo, die Türkei und, über eine Strecke von fast 500 Kilometern, Syrien noch vor Ausbruch des Bürgerkriegs. Ihre Erlebnisse werden zu einem eindrucksvollen Bericht, reich an kulturellen Hintergründen und spirituellen Erfahrungen. Und der gleichnamige 'Jerusalemweg' zum einzigartigen internationalen Friedensprojekt.
Johannes Aschauer, im Hauptberuf Polizist, machte sich im Juni 2010 mit seinem Kollegen Otto Klär und dem ehemaligen Schirennläufer und Abfahrtsweltmeister David Zwilling auf den Weg ins Heilige Land. Am 25. Dezember erreichten sie Jerusalem. Mit ihrer Wanderung legten sie den Grundstein für das internationale Friedensprojekt 'Jerusalemweg' und für das gleichnamige Buch, das in Österreich ein großer Erfolg wurde. Der Autor setzt sich auch mit Vorträgen und geführten Pilgerreisen für den Jerusalemweg als völker- und religionsverbindenden Friedensweg ein. jerusalemway.org
Mit zwei Reisegefährten bricht Johannes Aschauer im Sommer 2010 in Oberösterreich auf, um rund 4500 Kilometer zu Fuß nach Jerusalem zurückzulegen. Auf ihrem Weg durch zehn Länder folgen die Pilger den Spuren der Kreuzzüge, wandeln auf den Wegen des Apostels Paulus und den historischen Pfaden ins Heilige Land. Sie durchqueren u.a. Serbien, den Kosovo, die Türkei und, über eine Strecke von fast 500 Kilometern, Syrien noch vor Ausbruch des Bürgerkriegs. Ihre Erlebnisse werden zu einem eindrucksvollen Bericht, reich an kulturellen Hintergründen und spirituellen Erfahrungen. Und der gleichnamige »Jerusalemweg« zum einzigartigen internationalen Friedensprojekt.
Autorentext
Johannes Aschauer, im Hauptberuf Polizist, machte sich im Juni 2010 mit seinem Kollegen Otto Klär und dem ehemaligen Schirennläufer und Abfahrtsweltmeister David Zwilling auf den Weg ins Heilige Land. Am 25. Dezember erreichten sie Jerusalem. Mit ihrer Wanderung legten sie den Grundstein für das internationale Friedensprojekt "Jerusalemweg" und für das gleichnamige Buch, das in Österreich ein großer Erfolg wurde. Der Autor setzt sich auch mit Vorträgen und geführten Pilgerreisen für den Jerusalemweg als völker- und religionsverbindenden Friedensweg ein. jerusalemway.org
Leseprobe
DIE GEBURT DER PILGERREISE FÜR »FREUDE - FRIEDE - FREIHEIT«
Heute ist der 18. März 2006, und ich sitze am Steuer des »Jakobsmobiles«, wie wir liebevoll den 20 Jahre alten, weiß lackierten Transporter nennen.
Die Nacht war kurz, und daher wäre nun der ideale Zeitpunkt für ein Nickerchen. Die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne, die uns durch die Windschutzscheibe fast direkt in das Gesicht scheinen, verführen dazu. Otto ist bereits auf dem Beifahrersitz eingeschlafen, denn nach der Veranstaltung hatten wir bis Mitternacht das wichtigste technische Equipment samt der Leinwand abgebaut und abschließend natürlich ein Geburtstagsbier getrunken.
Mit dem alten VW Bus sind wir auf dem Heimweg von Berchtesgaden, wo Otto und ich gestern Abend im Rahmen der BERGinale einen Filmvortrag über unseren Jakobsweg zeigten. Wie jedes Mal waren viele Besucher gekommen, das Interesse am Pilgern scheint nach wie vor enorm zu sein, und so war diese Veranstaltung auch mein ganz persönliches Geschenk zu meinem heutigen Geburtstag.
Einige Jahre sind vergangen, seit Otto und ich zu Fuß in Santiago de Compostela angekommen waren. Im Kopf lasse ich den gestrigen Abend und auch mein Leben seit jener Pilgerreise Revue passieren. Allerhand hat sich seither ereignet und so manches in mir verändert. Unter anderem verbringe ich täglich etwas Zeit in der Natur, was für mich die beste Möglichkeit ist, um in mich selbst zu gehen, mein Gottvertrauen zu festigen und nicht zu vergessen, dass ich stets auch Pilger bin.
So in Gedanken versunken, kommt mir die Idee, womöglich wieder einmal eine Pilgerreise zu unternehmen, denn obwohl es anstrengend war, sind die vier Monate auf dem Pilgerweg von Linz nach Spanien wundervoll gewesen.
Also, wohin könnte eine neue Reise führen? Plötzlich kommt auf meine innere Frage eine klare Antwort, und ich bekomme am ganzen Körper Gänsehaut: »Jerusalem!« Wenn ich in meinem Leben wieder als Pilger aufbreche, dann versuche ich, dort hinzugehen, auch wenn ich nicht weiß, ob das für mich überhaupt möglich sein wird.
Der »Gedanke« ist so stark, dass mir die Haare, bis auf die wenigen auf dem Kopf, zu Berge stehen, und zugleich verspüre ich ein angenehm kühles Kribbeln, das langsam auf- und absteigt. Dieser Zustand hält ein paar Minuten an. Ich blicke zu Otto hinüber und rufe ihm zu, dass ich gerade eine ganz außergewöhnliche Idee habe. Verschlafen und die Augen anfangs nur halb geöffnet, dreht er seinen Kopf zu mir, während ich ihm begeistert von meiner Idee erzähle. Jetzt ist auch er wach!
Zu diesem Zeitpunkt war das ganze Unternehmen jedoch noch weit entfernt. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dieser Gedanke war nun geboren und somit der Grundstein für die Pilgerreise nach Jerusalem gelegt. Ein halbes Jahr später unterhielt ich mich nach unserem Vortrag in Burghausen, Deutschland, mit dem dortigen Pfarrer Max Pinzl über die Pilgerreise nach Santiago. Irgendwie kamen wir im Gespräch auf Jerusalem, und er erzählte mir, dass es sehr wohl möglich sei, dorthin zu Fuß zu gehen. Er habe sogar ein altes Buch darüber. Es sei von einem deutschen Theologieprofessor namens Friedrich Schröger verfasst, welcher in den Jahren 1972, 1973 und 1975 in drei Etappen von Passau bis Jerusalem pilgerte.
Er borgte mir schließlich dieses Buch, und es wurde zu meinem treuen Begleiter. Ich bin dankbar für die Wegbereitung durch Friedrich Schröger, denn er bestärkte mich, den Weg nach Jerusalem auf den Spuren des Apostels Paulus und des Dritten Kreuzzugs anzulegen.
Apropos Kreuzzüge, diese waren eine Wallfahrt mit dem Schwert in der Hand, Kriegszug und Bußgang zugleich!
Doch mir ist es wichtig, gleich zu Beginn festzuhalten, die Kreuzzüge nicht zu glorifizieren, denn wer für Gott oder in seinem Namen tötet, tötet im weiteren Sinn immer für sich und sein Ego! Wir alle sind Schwestern und Brüder und dies nicht nur bildhaft im Sinne einer Metapher,