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Alison steht mitten im Leben. Doch dann holen sie die Songs ihrer Jugend ein - und damit der Mann, den sie nie vergessen konnte.
Dan war der erste Junge, den Alison geliebt hat. Der Erste, der ihr eine Musikkassette aufnahm. Aber das ist dreißig Jahre her, und Ali hat schon lange nicht mehr an ihn gedacht. Genauso wenig wie an den Tag, an dem sie ihr altes Leben überstürzt hinter sich lassen musste. Bis sie eine Nachricht von Dan erhält. Für einen kostbaren Moment ist Ali keine mitten im Leben stehende Frau und Mutter von fünfzig Jahren. Es ist wieder 1978. Sie ist sechzehn und zurück in ihrer Heimatstadt Sheffield, tanzend in zu engen Jeans. Und als Dan ihr ein Lied von damals schickt, muss Ali sich fragen: Was, wenn all das, was hätte sein können, noch vor ihr liegt?
Jane Sanderson ist Journalistin und Schriftstellerin. Bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, war sie lange Zeit als Produzentin für den renommierten Hörfunksender BBC Radio 4 tätig. Die Autorin lebt mit ihrem Mann auf dem Land in Herefordshire.
Dan war der erste Junge, den Ali geliebt hat. Der Erste, der ihr eine Musikkassette aufgenommen hat. Aber das ist dreißig Jahre her, und Ali hat schon lange nicht mehr an ihn gedacht. Genauso wenig wie an den Tag, an dem sie ihr altes Leben überstürzt hinter sich lassen musste. Doch dann taucht Dans Name plötzlich auf ihrem Telefon auf, und für einen kostbaren Moment ist Ali keine mitten im Leben stehende Frau und Mutter von fünfzig Jahren. Sie ist wieder sechzehn und zurück in ihrer Heimatstadt Sheffield, tanzend in zu engen Jeans. Und als Dan ihr ein Lied von damals schickt, muss Ali sich fragen: Was, wenn all das, was hätte sein können, noch vor ihr liegt?
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Autorentext
Jane Sanderson ist Journalistin und Schriftstellerin. Bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, war sie lange Zeit als Produzentin für den renommierten Hörfunksender BBC Radio 4 tätig. Die Autorin lebt mit ihrem Mann auf dem Land in Herefordshire.
Leseprobe
1
SHEFFIELD,
Da gehen die beiden, ganz zu Anfang, als sie noch jung waren: Daniel Lawrence und Alison Connor. Er ist achtzehn, sie sechzehn. Es ist Samstagabend, und sie schlendern durch die winterlichen Straßen von Sheffield, auf dem Weg zu Kev Carters Weihnachtsparty. Sie haben noch nicht viel gesagt, seit er sie vom Bus abgeholt hat, doch sie sind sich beide der Gegenwart des anderen mehr als bewusst. Ihre Hand in seiner fühlt sich viel zu gut an, als dass es nur irgendeine Hand sein könnte, und während er so neben ihr läuft, wird ihr Mund ganz trocken, und ihr Herz schlägt viel zu schnell, pocht viel zu laut. Seite an Seite gehen sie auf dem Bürgersteig. Es ist nicht weit von der Haltestelle bis zu Kevs Haus, und schon bald ist die Stille zwischen ihnen von lauter Musik erfüllt. Er sieht zu ihr herab, so wie sie zu ihm aufblickt, und beide lächeln. Mit einem Mal spürt er dieses reine Verlangen, wie immer, wenn Alison ihn ansieht, und sie ... nun, sie könnte nicht sagen, ob sie im Leben je glücklicher war.
Kevs Haustür stand offen, hieß den Abend willkommen. Musik kam ihnen entgegen, und Licht fiel auf das Unkraut und die kaputten Gehwegplatten, die durch den Garten führten. Kev war Daniels Freund, nicht Alisons - sie besuchten nicht dieselbe Schule. Auf dem Weg ins Haus ließ sie sich etwas zurückfallen, damit es aussah, als würde Daniel sie hinter sich herziehen. Sie genoss das Gefühl, von diesem Jungen ins Haus geführt zu werden. Alle sollten sehen, dass sie ihm gehörte und er ihr. Im Kassettendeck lief Blondie, »Picture This« - viel zu laut, sodass der Bass zerrte und vibrierte. Alison mochte den Song. Am liebsten wäre sie gleich ihren Mantel losgeworden, sie wollte sich was zu trinken holen und tanzen. Doch schon im nächsten Augenblick ließ Daniel ihre Hand los, um Kev zuzuwinken. Er brüllte gegen die Musik an und lachte über Kevs Antwort. Dann nickte er Rob Marsden zu, sagte: »Alles klar bei dir?«, und lächelte Tracey Clarke an, die vielsagend grinste. Sie stand an eine Wand gelehnt, allein, bei der Küchentür, als wartete sie auf den Bus. Kippe in der einen Hand, Dose Strongbow in der anderen. Dunkelblondes Haar mit Farrah-Fawcett-Locken, pflaumenfarbener Lippenstift und kajalgeschminkte Augen. Sie bedachte Alison mit einem kühlen, nachdenklichen Blick, nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette und blies den Rauch zur Seite aus.
»Hast du was mit ihm?«, fragte sie und deutete mit dem Kopf in Daniels Richtung. Tracey - älter und weiser, kein jungfräuliches Schulmädchen mehr - verdiente schon eigenes Geld und hatte einen Freund mit Auto. Das war alles, was Allison über sie wusste. Unwillkürlich wurde sie rot.
»Ja«, sagte sie verlegen, »hab ich.« Daniel war inzwischen außer Reichweite, also starrte Alison nur konzentriert seinen dunklen Hinterkopf an, in der Hoffnung, dass er sich zu ihr umdrehte. Höhnisch grinsend zog Tracey eine Augenbraue hoch. Rauch hing zwischen ihnen in der Luft. Alisons Schuhe brachten sie um.
»Dann pass mal gut auf ihn auf«, sagte Tracey. »Der ist gefragt.« Es folgte ein kurzer Moment des Schweigens, weil Alison nichts erwiderte, dann zuckte Tracey mit den Schultern. »Getränke gibt's da drinnen.«
Sie meinte die Küche hinter ihr, und durch die offene Tür sah Alison einen Haufen Leute, die sich um einen grünen Resopal-Tisch drängten, auf dem eine Unmenge Flaschen, Knabberkram und Plastikbecher standen. Sie flüchtete vor der leicht boshaften Aufmerksamkeit dieser Tracey und schob sich hinein. Daniel hätte ihr ruhig was zu trinken besorgen können, dachte Alison. Aber na ja, im Gegensatz zu ihr kannte er hier Hinz und Kunz, und die wollten halt alle was von ihm. Jetzt lief Jilted John vom Band, sodass plötzlich alle mitsangen, aber keiner mehr tanzte, und hinter Alison drängten noch mehr Leute in die winzige Küche. Sie sah kein einziges vertrautes Gesicht, und das, obwohl es hier so voll war. Sie schob