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Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass das Schicksal aller in deinen Händen liegt? Juliette Nichols, die neue Herrin in Silo 18, bricht mit den jahrhundertealten Regeln der unterirdischen Gemeinschaft - und lässt den riesigen Bohrer demontieren, um ihn für einen neuen Zweck einzusetzen. Denn Juliette weiß, dass ihr Freund Lucas und die anderen sterben werden, wenn sie nicht sofort handelt. Doch sie weiß nicht, dass ihr die größte Überraschung noch bevorsteht - ihr größter Gegner heißt noch immer Senator Thurman. Denn Thurman lebt, und sein Plan ist es, die Aufständischen aus Silo 18 endgültig zu vernichten - mit einer lebensbedrohlichen Wolke aus Nano-Partikeln. 'Exit' schließt die 'Silo'-Serie des amerikanischen Kult-Autors Hugh Howey ab und führt sie zu einem verblüffenden Ende.
Hugh Howey, Jahrgang 1975, verdiente sein Geld als Skipper, Bootsbauer, Dachdecker und Buchhändler, bevor er als Romanautor erfolgreich wurde. Mit seinem großen Endzeitthriller 'Silo' gelang ihm der internationale Durchbruch. Inzwischen verkaufte sich die Trilogie weltweit mehr als drei Millionen Mal.
Vorwort
"Ein Meisterwerk und moderner Klassiker." Sunday Express
Autorentext
Hugh Howey, Jahrgang 1975, verdiente sein Geld als Skipper, Bootsbauer, Dachdecker und Buchhändler, bevor er als Romanautor erfolgreich wurde. Mit seinem großen Endzeitthriller "Silo" gelang ihm der internationale Durchbruch. Inzwischen verkaufte sich die Trilogie weltweit mehr als drei Millionen Mal.
Leseprobe
Silo 18
Ein Loch wurde aufgerissen, groß genug, um sich hindurchzuquetschen. Juliette durfte als Erste hinein. Mit der Taschenlampe in der Hand krabbelte sie über einen Schutthaufen und zwischen verbogenen Stahlstreben hindurch. Die Luft außerhalb des Generatorenraums war kühl wie in einem tiefen Schacht. Sie hustete in die hohle Hand, der Staub von den Bohrungsarbeiten kitzelte sie in Nase und Rachen. Sie sprang auf den Boden hinter dem klaffenden Loch.
»Vorsicht«, sagte sie zu den anderen, die ihr nachkamen, »man rutscht hier leicht weg.«
Teils erklärte sich die Unebenheit im Inneren mit den Betonstücken, die hereingefallen waren, teils war es einfach die Beschaffenheit des Bodens hier drinnen, der aussah, als wäre er von den Krallen eines Riesen aufgerissen worden.
Sie leuchtete von unten, von ihren Stiefeln bis ganz hinauf an die dunkle Decke, und begutachtete die wandhohe Gestalt einer Maschine, neben der selbst der Hauptgenerator und die Ölpumpen winzig wirkten. Ein Koloss von einem solchen Ausmaß hätte nie gebaut werden sollen - und würde sich vermutlich niemals reparieren lassen. Juliette verließ der Mut. Ihre Hoffnung, die Maschine wieder instand setzen zu können, schwand.
Raph kam auf dem knirschenden Schutt in der Dunkelheit zu ihr. Albinismus kam nicht in allen Generationen vor. Raphs Augenbrauen und Wimpern waren hauchzart, fast unsichtbar. Seine Haut war hell wie Milch. Aber wenn er in den Gruben war, verlieh ihm die Dunkelheit, die andere wie Ruß überzog, eine gesunde Gesichtsfarbe. Juliette konnte verstehen, warum er als Junge die Farmen verlassen hatte, um im Dunkeln zu arbeiten.
Mit einem anerkennenden Pfeifen schwenkte Raph seine Lampe über die Maschine. Kurz darauf kam das Pfeifen als Echo zurück - ein Vogel in einer dunklen Ecke, der ihn verhöhnte.
»Ein solches Ding muss von den Göttern stammen«, überlegte er laut.
Juliette sagte nichts. Sie hatte Raph nie für einen Mann gehalten, der den Märchen der Priester Glauben schenkte. Dennoch, das Ding war zweifellos Ehrfurcht einflößend. Sie hatte Solos Bücher gesehen und vermutete, dass die gleichen Menschen, die in der alten Zeit diesen Apparat gebaut hatten, auch für die verfallenden Türme verantwortlich waren, deren Reste noch immer hinter dem Hügel aufragten. Juliette streckte die Hand aus und strich über das Metall, das seit Jahrhunderten nicht mehr berührt oder angesehen worden war, und staunte, wozu die Leute früher imstande gewesen waren. Sie fühlte sich plötzlich sehr klein. Vielleicht lagen die Priester doch nicht so weit daneben ...
»Ja, die Götter«, brummte Dawson und drängte sich neben die beiden. »Was machen wir damit?«
»Ja, Jules«, flüsterte Raph aus lauter Respekt vor den dunklen Schatten und den noch dunkleren Vorzeiten, »wie sollen wir das Ding hier rausschaffen?«
»Gar nicht«, sagte sie. Juliette schlüpfte in den Hohlraum zwischen der Betonmauer und dem Maschinenturm. »Das Ding wird sich selbst hinausschaffen.«
»Du meinst, dass wir es in Gang setzen können?«, sagte Dawson.
Die Arbeiter im Generatorenraum drängten sich um das Loch und blockierten das Licht, das hereingefallen war. Juliette richtete ihre Taschenlampe auf den schmalen Spalt zwischen der Silowand und der riesigen Maschine und suchte einen Weg darum herum. Sie ging in die Dunkelheit hinein und kletterte die sanft ansteigende Bodenfläche hinauf.
»Wir setzen es in Gang«, versicherte sie Dawson. »Wir müssen nur herausfinden, wie es funktioniert.«
»Vorsicht!«, sagte Raph, als sie mit den Stiefeln einen Stein lostrat. Juliette war schon über den Köpfen der Männer. Sie sah, dass der Raum weder eine Ecke noch eine hintere Wand hatte, er wölbte sich einfach rundherum.
»Das ist ein großer Kreis«, rief sie, ihre Stimme hallte zwischen Stein und Metall wider. »Ich glaube nicht, dass die Maschine hier auf dieser Seite bedi