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Ein abgelegenes kleines Atelier am Ende einer Allee, mitten in Paris: Hier hat sich die Londoner Polizistin Madeline eingemietet, um eine Weile abzuschalten. Doch plötzlich sieht sie sich Gaspard gegenüber, einem mürrischen amerikanischen Schriftsteller. Offenbar gab es einen Irrtum, denn auch er hat das Atelier gemietet, um in Ruhe schreiben zu können. Der Ärger legt sich, als die beiden erkennen, an welch besonderen Ort sie geraten sind. Das Atelier gehörte einst einem gefeierten Maler, von dem aber nur noch drei Gemälde existieren sollen - alle drei verschollen und unermesslich wertvoll. Als sie sich gemeinsam auf die Suche nach den Bildern begeben, wird ihnen schnell klar, dass den Maler ein grausames Geheimnis umgibt ... Für Madeline und Gaspard beginnt eine spannende Jagd, die sie von Paris nach New York führt und sie nicht nur mit ungeahnten menschlichen Abgründen, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert.
Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren und kam bereits im Alter von zehn Jahren mit der Literatur in Berührung, als er einen guten Teil der Ferien in der von seiner Mutter geleiteten Stadtbibliothek verbrachte. Da die USA ihn von klein auf faszinierten, verbrachte er mit 19 Jahren mehrere Monate in New York und New Jersey. Er jobbte als Eisverkäufer und lebte in Wohngemeinschaften mit Menschen aus den verschiedensten Ländern. Mit vielen neuen Romanideen kehrte er nach Frankreich zurück. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, wurde als Lehrer in den Staatsdienst übernommen und unterrichtete mit großer Leidenschaft. Ein schwerer Autounfall brachte ihn letztendlich zum Schreiben. In 'Ein Engel im Winter' verarbeitet er eine Nahtoderfahrung - und wird über Nacht zum Bestsellerautor. Seine Romane, eine intensive Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, haben ihn weltweit zum Publikumsliebling gemacht. Weltweit wurden mehr als 22 Millionen Bücher des Autors verkauft, er wurde in 38 Sprachen übersetzt.
Autorentext
Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren und kam bereits im Alter von zehn Jahren mit der Literatur in Berührung, als er einen guten Teil der Ferien in der von seiner Mutter geleiteten Stadtbibliothek verbrachte. Da die USA ihn von klein auf faszinierten, verbrachte er mit 19 Jahren mehrere Monate in New York und New Jersey. Er jobbte als Eisverkäufer und lebte in Wohngemeinschaften mit Menschen aus den verschiedensten Ländern. Mit vielen neuen Romanideen kehrte er nach Frankreich zurück. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, wurde als Lehrer in den Staatsdienst übernommen und unterrichtete mit großer Leidenschaft. Ein schwerer Autounfall brachte ihn letztendlich zum Schreiben. In "Ein Engel im Winter" verarbeitet er eine Nahtoderfahrung - und wird über Nacht zum Bestsellerautor. Seine Romane, eine intensive Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, haben ihn weltweit zum Publikumsliebling gemacht. Weltweit wurden mehr als 22 Millionen Bücher des Autors verkauft, er wurde in 38 Sprachen übersetzt.
Leseprobe
Paris is always a good idea.[02]
Audrey Hepburn, in dem Film Sabrina
Roissy-Charles-de-Gaulle, Ankunftsbereich.
In gewisser Weise eine Definition der Hölle auf Erden.
Vor der Passkontrolle drängten sich Hunderte von Reisenden in einer Warteschlange, die sich ausdehnte und wand wie eine dickbäuchige Boa. Gaspard Coutances hob den Kopf zu den Plexiglaskabinen zwanzig Meter vor ihm. Nur in zwei davon saßen unglückselige Polizisten, die den schier endlosen Passagierstrom zu kontrollieren hatten. Gaspard stieß gereizt einen Seufzer aus. Jedes Mal, wenn er diesen Airport betrat, fragte er sich, wie die verantwortlichen Politiker die verheerenden Auswirkungen eines so negativen Frankreich-Bilds ignorieren konnten.
Er schluckte seinen Ärger hinunter. Zu allem Überfluss herrschte hier eine Bruthitze. Die Luft war feucht, drückend, durchtränkt von ekelhaftem Schweißgeruch. Er stand neben einem Jugendlichen im Bikerlook und einer Gruppe von Asiaten. Die Anspannung war deutlich spürbar: Nach einem zehn- bis fünfzehnstündigen Flug mussten die Jetlag-Geschädigten empört feststellen, dass sie noch nicht am Ende ihres Leidenswegs angelangt waren.
Das Martyrium hatte kurz nach der Landung begonnen. Seine Maschine, aus Seattle kommend, war pünktlich gewesen und kurz vor neun Uhr morgens gelandet, doch sie hatten über zwanzig Minuten warten müssen, bis die Gangway an die Tür herangeschoben wurde und sie das Flugzeug verlassen konnten. Es folgte ein längerer Marsch durch die altmodischen Gänge. Eine Art Schnitzeljagd an komplizierten Wegweisern vorbei und über defekte Rolltreppen, gefolgt vom Überlebenskampf in einem überfüllten Pendelbus, um dann schließlich, in einen finsteren Raum eingepfercht, warten zu müssen. Willkommen in Frankreich!
Den Gurt seiner Reisetasche über der Schulter, lief Gaspard der Schweiß über die Stirn. Er hatte den Eindruck, schon mindestens drei Kilometer zurückgelegt zu haben, seitdem er das Flugzeug verlassen hatte. Deprimiert fragte er sich, was er hier zu suchen hatte. Warum bürdete er sich jedes Jahr einen Monat der Gefangenschaft in Paris auf, um ein neues Theaterstück zu schreiben? Er stieß ein nervöses Lachen aus. Die Antwort war einfach und klang wie ein Slogan: Kreatives Schreiben in feindlicher Umgebung. Jedes Jahr um dieselbe Zeit mietete ihm Karen, seine Agentin, ein Haus oder eine Wohnung, damit er in Ruhe arbeiten konnte. Gaspard hasste Paris so sehr - vor allem zur Weihnachtszeit -, dass er problemlos rund um die Uhr in seinen vier Wänden bleiben wollte. Resultat: Das Stück schrieb sich von ganz allein - oder fast. Auf alle Fälle war sein Text jedes Mal Ende Januar fertig.
Die Schlange vor dem Schalter löste sich mit trostloser Langsamkeit auf. Das Warten wurde zur unerträglichen Prüfung. Übererregte Kinder rannten schreiend zwischen den Zollschranken herum, ein älteres Paar stützte sich gegenseitig, ein Baby erbrach einen Schwall Milch in die Halsbeuge der Mutter.
Verdammte Weihnachtsferien wetterte Gaspard und atmete tief die verbrauchte Luft ein. Als er den Verdruss auf den Gesichtern seiner Leidensgenossen sah, erinnerte er sich an einen Artikel zum Thema »Paris-Syndrom«, den er in einem Magazin gelesen hatte: Jedes Jahr wurden mehrere Dutzend japanischer und chinesischer Touristen ins Krankenhaus eingeliefert oder in ihre Heimat überführt, weil sie unter schweren psychischen Störungen litten, die sich bei ihrem ersten Besuch in der französischen Hauptstadt eingestellt hatten. Kaum in Frankreich eingetroffen, klagten diese Urlauber über sonderbare Symptome - Wahnvorstellungen, Depressionen, Halluzinationen, Paranoia. Mit der Zeit fanden die Psychiater eine Erklärung: Die Beschwerden der Touristen resultierten aus der Diskrepanz ihrer überhöhten Erwartungen an die Ville lumière, der Stadt der Lichter, mit der Realität.