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Hauptgewinn! Mamma Carlotta ist überglücklich, als sie einige Tage an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gewinnt. Ihr Schwiegersohn, der Sylter Kriminalhauptkommissar Erik Wolf, kann ihre Freude jedoch nur bedingt teilen, denn seit einiger Zeit vermutet er einen Dieb an Bord der 'Arabella'. Als sie das letzte Mal vor Anker lag, wurde gar der Besitzer eines Wenningstedter Restaurants ermordet. Wird Mamma Carlotta dem Täter an Bord näher kommen, als ihnen allen lieb ist?
Gisa Pauly hängte nach zwanzig Jahren den Lehrerberuf an den Nagel und veröffentlichte 1994 das Buch 'Mir langt's - eine Lehrerin steigt aus'. Seitdem lebt sie als freie Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin in Münster, ihre Ferien verbringt sie am liebsten auf Sylt oder in Italien. Ihre turbulenten Sylt-Krimis um die temperamentvolle Mamma Carlotta erobern regelmäßig die SPIEGEL-Bestsellerliste, genauso wie ihre erfolgreichen Italien-Romane. Gisa Pauly wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Satirepreis der Stadt Boppard und der Goldenen Kamera des SWR für das Drehbuch 'Déjàvu'.
Autorentext
Gisa Pauly hängte nach zwanzig Jahren den Lehrerberuf an den Nagel und veröffentlichte 1994 das Buch "Mir langt's - eine Lehrerin steigt aus". Seitdem lebt sie als freie Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin in Münster, ihre Ferien verbringt sie am liebsten auf Sylt oder in Italien. Ihre turbulenten Sylt-Krimis um die temperamentvolle Mamma Carlotta erobern regelmäßig die SPIEGEL-Bestsellerliste, genauso wie ihre erfolgreichen Italien-Romane. Gisa Pauly wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Satirepreis der Stadt Boppard und der Goldenen Kamera des SWR für das Drehbuch "Déjàvu".
Leseprobe
Carlotta Capella, die ...
Carlotta Capella, die sich noch nie auf dem Wasser bewegt hatte, die noch nie in einem Ruderboot, auf einer Segeljolle oder auf einem der Ausflugsdampfer gesessen hatte, die über den Trasimenosee fuhren, betrat ein Kreuzfahrtschiff! Und das, noch ehe sie sich von der rasanten Fahrt im Tenderboot erholt hatte. Mit feierlicher Miene, die ihr bei dem großen Schritt vom Tenderboot an Bord beinahe abhandengekommen wäre, nahm sie ihre Bordkarte in Empfang und ließ sich den Weg zum Aufzug weisen, mit dem sie auf das siebte Deck gelangen konnte, wo sich ihre Kabine befand.
»Ein Aufzug? Auf einem Schiff? Dio mio!«
»Sie können natürlich auch die Treppe nehmen«, sagte die Rezeptionistin, die den Ausruf falsch gedeutet hatte. »Dann lasse ich Ihnen das Gepäck in die Kabine bringen.«
»No, grazie!« Mamma Carlotta lehnte diesen Service, den sie für überflüssig hielt, höflich ab, versicherte aber ausdrücklich, dass sie das Angebot reizend fände, und bedankte sich überschwänglich dafür.
Sie bestieg mit Carolin den gläsernen Aufzug, als beträte sie ein Gotteshaus, und verließ ihn, als wäre ihr zwischenzeitlich die Beichte abgenommen worden. »Carolina! Sieh dir das an!«
Mehrere endlos erscheinende Flure gingen vom Treppenhaus ab, dehnten sich vor ihnen aus, mit unzähligen Türen an beiden Seiten.
Carolin studierte die Schilder, dann wies sie in einen Gang. »Hier entlang!«
Carlotta folgte ihrer Enkelin und bestaunte kurz darauf deren Geschicklichkeit, als sie die Kabinentür mit der Bordkarte öffnete. Dann entfuhr ihr ein Schrei. »Madonna!«
Der Steward, der gerade den Flur entlangging, kam angelaufen. »Ist alles in Ordnung, Madame?«
Carolin wehrte ihn ab. »Alles okay. Meine Nonna ist immer so, wenn sie sich freut.«
Ob der Steward mit dieser Erklärung etwas anfangen konnte, war nicht zu erkennen, aber er verzog sich wieder, als hätte er alles verstanden.
In der Kabine gab es einen Teppichboden in fröhlichen Farben, das breite Doppelbett zierte eine dunkelrote Bettdecke, die Wände leuchteten in hellem Orange. Mit den Einzelheiten konnte Mamma Carlotta sich jedoch noch nicht befassen. Sie strebte auf die Balkontür zu, hinter der sich das Meer ausbreitete. Kurz darauf stand sie an der gläsernen Brüstung und jubelte so laut, dass sich mehrere Köpfe über die Balkongeländer der anderen Kabinen reckten. »Meraviglioso!«
»Pscht, Nonna! Nicht so laut!«, zischte Carolin.
Aber wie sollte man etwas so Herrliches, derart Einzigartiges und dazu noch Kostenloses annehmen, ohne seiner Freude Ausdruck zu verleihen? Andächtiges Schweigen war nun mal nicht Carlottas Sache. Sie beugte sich weit übers Geländer, um auf den Nachbarbalkon zu blicken, damit sie jemanden fand, mit dem sie ihre Begeisterung teilen konnte. Dort döste ein Mann und schreckte aus dem Halbschlaf, als sie ihn auf das Meer aufmerksam machte, das in der Sonne glitzerte, und ihm erzählte, dass sie nicht einmal in ihrem eigenen Haus in Umbrien einen Balkon habe. »Allerdings ist das auch nicht nötig, denn wir haben einen großen Garten ...«
Carolin zupfte am Ärmel ihrer Großmutter, um sie zum Schweigen zu bringen, während der Mann auf dem Nachbarbalkon hastig nach einem Handtuch griff, um es sich auf den Unterkörper zu legen. Dass er nackt ein Sonnenbad nahm, war Mamma Carlotta vor lauter Entzücken gar nicht aufgefallen. Nun zog sie eilig den Kopf zurück, beteuerte, dass es ihr unangenehm sei, den Herrn gestört zu haben, und bekräftigte ihn derart vernehmbar in seinem Wunsch, nahtlos braun zu werden, dass es noch im achten Deck mühelos zu verstehen war. Daraufhin zeigten sich weitere Köpfe über den Balkongeländern, und Carolin flüsterte ihrer Großmutter zu, sie solle endlich in die Kabine zurückkommen, ehe sie schon direkt nach ihrer Ankunft für den ersten Aufruhr sorgte.
Carolin zog es aufs Sonnendeck, obwohl d