Die Geschichte des Wunders reicht vom antiken Griechenland bis in die heutige Zeit. Da sie den Stoff für zahllose Erzählungen bilden, sind Wunder ein wichtiges Thema für alle, die sich für die Geschichte abendländischer Frömmigkeitspraktiken und religiöser Vorstellungen interessieren. Das Wunder ist keine Marginalie, kein Kuriosum, es steht vielmehr im Mittelpunkt des Religiösen, auch im Vergleich der Konfessionen und Religionen. Gabriela Signori erklärt in dieser Einführung, welche Ereignisse als Wunder galten und gelten, wann die ersten Wunder wahrgenommen wurden und man darüber berichtet, wie sie zertifiziert wurden und welche Rolle sie bei der Heiligsprechung spielten. Sie zeigt, wie die Reformation die Wahrnehmung und Darstellung von Wundern verändert hat und wie und warum Wunder bis heute in der christlichen Welt präsent sind.
Vorwort
Historische EinführungenHerausgegeben von Frank Bösch (Gießen), Angelika Epple (Hamburg), Andreas Gestrich (Trier/London), Inge Marszolek (Bremen), Barbara Potthast (Köln), Susanne Rau (Dresden), Hedwig Röckelein (Göttingen), Gerd Schwerhoff (Dresden) und Beate Wagner-Hasel (Hannover)
Autorentext
Gabriela Signori ist Professorin für Geschichte des Mittelalters an der Universität Konstanz.
Inhalt
Vorwort: »Star of wonder . . . . . . . . . . 7 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1. Die christlichen Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . 15 1.1. Augustinus von Hippo (+ 430) . . . . . 16 1.2. Gregor von Tours (ca. 539-594) . . . . . . . . . . 23 1.3. Gregor der Große (+ 604) . . . . . . . . . . . . . . 25 1.4. Kirchliche Wunderkritik . . . . . . . . . . . . 28 1.5. »Populäre« Wundervorbehalte . . . . 33 2. Wunderberichte: Hören und Sehen, Schreiben und Lesen . . . . . . . 40 2.1. Erzählen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 2.2. Augenzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 2.3. Dingzeugnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 2.4. Berufsschreiber und Schönschreiber . . . . . . . 52 2.5. Die Ordnung der Wunder . . . . . . . . . . . . 61 2.6. Abschreiben, Vervielfältigen, Drucken . . . . . . 62 2.7. Mirakelbilder - Votivbilder . . 66 3. Die soziale Welt des Wunders . . . . . . 74 3.1. Frauen und Männer . . . . . . . . . . . . . . . 75 3.2. Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 3.3. Klerus, Adel oder Städter? . . . . . . . . . . . . 86 3.4. Personenübergaben . . . 89 4. Wunderheilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 4.1. Der Heilschlaf . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 4.2. Biblische Heilungswunder . . . . . . . . 97 4.3. Das Gewicht der Tradition . . . . . . . . . . . 98 4.4. Häufigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . 102 4.5. Moderne Ätiologien . . . . . . . . 103 4.6. Krankheiten ohne Namen . . . . . . . . . . 106 4.7. Geburtswunder . . . . . . . . . . . . . . . . 111 4.8. >Verrückt< oder Besessen? . . . . . . . . . . . . 114 4.9. Magie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 4.10. Wunderglaube oder Ärztekunst? . . . . . . . . . 125 4.11. Der Beitrag der Seelenheilkunde . . . . . . . . 131 5. Gewalt und Wunder . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 5.1. Weltliche Übergriffe auf Klosterbesitz . . . . . . 138 5.2. Gefangenenbefreiungen . . . . . . . . . . . . . 141 5.3. Der Hundertjährige Krieg . . . . . . . . . . . . 143 5.4. Die Hussiten- und die Türkenkriege . . . . . . . 146 5.5. Das Galgenwunder . . . . . . 148 5.6. Wunder, Ritualmord- und Hostienfrevellegenden . 151 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 Auswahlbibliographie . . . . . . . . . . . . . . 167 Abbildungsnachweise . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 Personen- und Ortsregister . . . . . . . . . . . . . . . . 194