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Die Studie stellt das für die Ideengeschichte und die politische Praxis zentrale Konzept der Souveränität infrage. Denn dieses Konzept wird durch die »Ironie der Geschichte« im Grunde obsolet: Das staatliche Gewaltmonopol, so zeigt Daniel Loick anhand der Entwicklung des modernen Souveränitätsbegriffs, schließt immer auch ein Element nicht zu rechtfertigender Gewalt ein. Das gilt selbst für Formen demokratisch oder deliberativ legitimierter Souveränität. Vor dem Hintergrund der realen Umbrüche innerhalb der internationalen politischen Institutionen fragt er nach Möglichkeiten, das Konzept der Souveränität zu überwinden: Wie lässt sich der gesellschaftliche Zusammenhalt auf andere Art sichern als mit Mitteln der Gewalt? Ausgewählt für die Shortlist des Opus Primum - Förderpreis der VolkswagenStiftung für die beste Nachwuchspublikation des Jahres 2012
Autorentext
Daniel Loick ist Philosoph und Sozialtheoretiker an der Universität Frankfurt am Main.
Inhalt
Inhalt Vorwort von Axel Honneth9 Einleitung 19 I. Traditionelle Theorien der Souveränität 29 1. Orten und Ordnen: die ursprüngliche Usurpation (Jean Bodin)33 1.1 Was ist Souveränität?35 1.2 Kompetenz-Kompetenz und Schranken-Schranken 45 1.3 Frieden durch Gewalt53 2. Binden und Blenden: Rhetoriken der Obligation (Thomas Hobbes) 55 2.1 Might is Right57 2.2 Der Staat und seine Grenzen 72 2.3 Ironie der Gewaltrechtfertigung 81 3. Spalten und Walten: Autonomie als Heteronomie (Jean-Jacques Rousseau)87 3.1 Das problème fondamentale und seine Lösung88 3.2 Was ist Volkssouveränität? 96 3.3 Der Zwang zur Freiheit 108 4. Internalisieren und Internationalisieren: Subordinante Souveränität (Immanuel Kant) 112 4.1 Das Menschenrecht auf Staat 113 4.2 Die Herrschaft der Vernunft 123 4.3 Der Zwang und das Ende der Vernunft 137 5. Zwischenfazit: Ironien des Politischen 142 II. Kritische Theorien der Souveränität 145 1. Zur Kritik der rechtsetzenden Gewalt (Karl Marx und Hannah Arendt) 154 1.1 Der Auftakt der kritischen Souveränitätstheorie: Karl Marx 154 1.1.1 Der Staat als abstrakte Allgemeinheit 156 1.1.2 Marx' Kritik der Menschenrechte 160 1.1.3 Einklammerung der Politik 165 1.2 Souveränität als Politikverlust: Hannah Arendt 167 1.2.1 Die griechische pólis als authentische Politik 168 1.2.2 Souveränität und Totalitarismus 172 1.2.3 Deliberative Auflösung von Souveränität 175 1.3 Marx und Arendt: eine neue Virtuosität des Politischen 178 2. Zur Kritik der rechtserhaltenden Gewalt (Walter Benjamin und Michel Foucault) 181 2.1 Die kritische Theorie der Polizei: Walter Benjamin 181 2.1.1 Polizeiliche Zwangsbefugnis und die Zweck-Mittel-Relation 182 2.1.2 Gesetzeskraft und Gesetzeskraft 184 2.1.3 Gesetzeskraft 188 2.2 Recht der Souveränität, Mechanik der Disziplin: Michel Foucault 198 2.2.1 Foucaults Kritik der traditionellen Theorie der Souveränität 199 2.2.2 Das Wie der Macht: Disziplin, Sicherheit, Biopolitik, Gouvernementalität 202 2.2.3 Foucaults Machtanalytik als kritische Theorie der Souveränität 209 2.3 Benjamin und Foucault: Politik jenseits des Staates 212 3. Zur Kritik der rechtsvorenthaltenden Gewalt (Giorgio Agamben) 214 3.1 Ausnahme und Ausschluss 215 3.2 Ausnahme und Außennahme 223 3.3 Souveränität und Latenz 229 4. Zur Kritik der rechtsinterpretierenden Gewalt (Robert Cover und Jacques Derrida)232 4.1 Die Nicht-Opposition von Recht und Gewalt bei Robert Cover 234 4.2 Aporien der Entscheidung bei Jacques Derrida 240 4.3 Die (Un-)Möglichkeit des non liquet 245 5. Zur Kritik der rechtsspaltenden Gewalt (feministische Souveränitätskritik)252 5.1 Die vier Dimensionen des Maskulinismus des Staates253 5.2 Feministische Kritik der Souveränität: Abtreibung, Biopolitik und Omnikompetenz 258 5.3 Postmaskulinistische Politik, diesseits der Souveränität263 Exkurs: Rechtsersetzende Gewalt (Probleme der Passage)266 III. Kritische Theorie ohne Souveränität 279 1. Recht ohne Zwang (Hermann Cohen)286 2. Gebot ohne Staat (Franz Rosenzweig)297 3. Partizipation und Dissidenz. Konsequenzen einer kritischen Theorie der/ohne Souveränität 310 Siglen 323 Literatur 327