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FBI-Agent Declan Grey versucht mit allen Mitteln, den Mord an seinem Kollegen aufzuklären, der im Zusammenhang mit einer terroristischen Bedrohung zu stehen scheint. Für Declan ist klar, dass ein großer Anschlag unmittelbar bevorsteht, doch noch weiß er nicht, wann und wo. Bei der verzweifelten Jagd nach den Drahtziehern wird ihm ausgerechnet die attraktive Krisenberaterin Tanner Shaw zur Seite gestellt. Declan ist sich unsicher, was er davon halten soll, denn in Gegenwart dieser Frau scheint er einfach alles falsch zu machen. Doch dann entdecken Tanner und er schlagkräftige Beweise dafür, dass in Baltimore tatsächlich eine aktive Terrorgruppe existiert. Und ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt, um eine Katastrophe zu verhindern
Autorentext
Dani Pettrey ist für ihre spannenden Romane mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Im deutschsprachigen Raum ist bisher ihre sehr erfolgreiche Alaska-Serie rund um die fünf McKenna-Geschwister erschienen. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Maryland.
Leseprobe
Kapitel 1 Declan Grey begann seinen Tag so wie jeden anderen. Er duschte, rasierte sich, zog sich an, trank eine Tasse starken schwarzen Kaffee und aß zwei Scheiben gebackenen Zimttoast. Dann verließ er das Haus, um sich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Auf der Fahrt rief er kurz seinen Freund Griffin an. Im Büro herrschte rege Geschäftigkeit, als er eintraf. Zufrieden stellte er fest, dass er beinahe eine halbe Stunde früher dran war, trotz der morgendlichen Staus. Heute fand das Treffen statt, zu dem er seinen Chef seit beinahe einem Monat gedrängt hatte. Ein Anschlag auf amerikanischem Boden war geplant, aber niemand schien diese Tatsache ernst zu nehmen geschweige denn, etwas dagegen unternehmen zu wollen. Er betrat den Konferenzraum, in der Hoffnung, dass er seine Argumente noch einmal durchgehen konnte, bevor Alan King erschien, aber sein Vorgesetzter war bereits da und ins Gespräch mit einer Frau vertieft. Beide standen mit dem Rücken zu ihm. Die Frau war etwa eins fünfundsiebzig groß, sportlich schlank und muskulös, und ihre braunen Haare hatten beinahe die gleiche Farbe wie die von Tanner. Er schluckte. Tanner. Es war Tanner. Er erkannte sie, weil er wusste, wie sie beim Nachdenken den Kopf so zur Seite neigte, dass ihr die Haare auf die rechte Schulter fielen. Er kannte die anmutige Biegung ihres Halses, wusste ... zu viel. Er räusperte sich, und die beiden drehten sich um. Das schwarze Kleid, das sie trug, stand ihr gut. Der weich fließende Stoff betonte ihre schöne Figur. Frustriert zwang sich Declan, an etwas anderes zu denken. Wann immer er in ihre Nähe kann, zog ihn etwas an ihr unwiderstehlich an, schnürte ihm aber zugleich die Luft ab, so als wäre er unter Wasser. Er hörte nichts mehr, konnte kaum noch atmen und sein Blickfeld verengte sich, bis er nur noch sie sah. Es war ein überraschend friedvolles Gefühl, wenn auch ausgesprochen verwirrend. Es hatte an dem Tag begonnen, an dem sie vor beinahe einem Jahr in sein Leben getreten war. Sie war als Krankenschwester verkleidet in seinem Krankenhauszimmer erschienen, auf der Suche nach Antworten über den Mord an ihrer Freundin. Das Gefühl der Überraschung und Verwirrung, das er in ihrer Gegenwart empfand, hatte immer weiter zugenommen und überlagerte jetzt alles andere. Er war sich nicht sicher, ob ihm das Ergebnis gefiel oder ob er darin ertrank. Sein Herz empfand Ersteres, aber sein Kopf sagte Letzteres. Ein Vorteil war die Gewissheit, dass er inzwischen für Kate Maxwell seit Monaten nur noch freundschaftliche Gefühle hegte. Das war im Grunde eine sehr positive Veränderung, denn Kate liebte Luke Gallagher über alles. Er war jahrelang Declans bester Freund gewesen, bevor er vor mehr als sieben Jahren verschwunden war ... Rückblickend hatte Declan wohl eher für Kate geschwärmt als sie geliebt, und natürlich empfand er tiefe Freundschaft für sie. Aber jetzt ... jetzt ertrank er in einem unerwarteten Ozean von Gefühlen und genoss es sogar, sich mit einem Mal auf unbekanntem Terrain zu befinden. Er musste sich entscheiden: Sollte er gegen die Strömung ankämpfen oder seinen Gefühlen freien Lauf lassen und sehen, wohin die Strömung ihn zog? Declan, sagte Alan und riss ihn aus seinen Gedanken, darf ich Ihnen die neue Krisenberaterin des FBI vorstellen? Declan blinzelte. Hatte Alan gerade im Ernst gesagt ...? Wir kennen uns gut, sagte Tanner, bevor er den Gedanken zu Ende führen konnte. Sie nahm auf einem der Stühle am Besprechungstisch Platz, und er setzte sich neben sie, alles andere als entspannt. Gut würde ich vielleicht nicht sagen ... Es gab so vieles, was er über sie nicht wusste, aber nur zu gerne wissen würde. Was sie mochte und was nicht, z.B. Wie sie ihre Freizeit verbrachte. Was ihr Angst machte, falls es das überhaupt gab. Was sie begeisterte obwohl er bereits wusste, dass sie Adrenalinstöße liebte. Wenigstens holte sie sich diese meistens auf gesundem Wege durch Klettern, Wildwasser-Rafting, Kajaktouren, Snowboardfahren und ähnliches. Sie war bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit sportlich aktiv, genau wie er. Sie seufzte. Klar, dass du das sagen würdest. Er runzelte die Stirn. Was willst du damit sagen? Er hatte es als Kompliment gemeint, als einen Hinweis darauf, dass er sie gerne besser kennenlernen würde, aber so hatte sie es offenbar nicht verstanden. Sie schlug ihre Mappe auf und schüttelte den Kopf. Egal. Okay. Dann eben nicht ... Er öffnete seinen eigenen Aktenordner, überzeugt davon, dass er die Frauen nie verstehen würde und Tanner Shaw am allerwenigsten. * Griffin betrat das Büro von Grant & Brentwood Investments. Mr McCray, begrüßte die Dame am Empfang ihn. Mr Grant sagt, Sie sollen gleich durchgehen. Danke, Jen. Er lief den langen, schmalen Korridor mit seinen gläsernen Wänden hinunter. Haywood Grants Büro befand sich am Ende des Ganges. Er hatte die Firma vor mehr als zwanzig Jahren gegründet und die ersten zwölf Jahre auch alleine geführt, bevor er Lowell Brentwood zu seinem Partner gemacht und, erst vor Kurzem, Emmitt Powell eingestellt hatte. Der musste sich aber den eigenen Namen im Firmenlogo erst noch verdienen. Griff. Haywood lächelte und erhob sich, als Griffin eintrat. Wie geht es dir, mein Sohn? Er gab Griffin einen Klaps auf den Rücken. Haywood hatte in der Little League drei Jahre lang die Kindermannschaft von Declan, Luke, Parker und ihm die Chesapeake Pirates , trainiert, bevor er aus ihrer Heimatstadt Chesapeake Harbor weggezogen war. Aber nach drei Jahren väterlicher Beziehung zwischen Trainer und Schüler war die Anrede Sohn hängengeblieben. Ebenso hatte sich die Beziehung als solche erhalten. Im Laufe der Jahre hatten sich ihre Wege gelegentlich gekreuzt, wenn Haywood seinen Bruder besucht hatte, der immer noch in Chesapeake Harbor wohnte, und in letzter Zeit hatten sie wieder mehr Kontakt, weil ein gemeinsamer Bekannter Haywoods Steuerberatungs- und Investmentgesellschaft empfohlen hatte. Seitdem besuchte Griffin Haywood einmal im Jahr, wobei das Treffen heute ein zusätzliches außer der Reihe war. Komm rein, sagte Haywood. Ich mach mal die Tür zu. Griffin fragte sich, wie viel Privatsphäre ein gläsernes Büro überhaupt bieten konnte. Haywood ging zu seinem Platz zurück, während Griffin sich setzte. Griffin atmete langsam aus, während ein Glücksgefühl in ihm aufstieg. Ich brauche etwas Geld von einem meiner Konten. Ach ja? Haywood lehnte sich zurück und faltete die Hände. Ein neues Renovierungsprojekt? Griffin sanierte Häuser oder, wie er es lieber formulierte, hauchte ihnen neues Leben ein , bevor er sie verkaufte. Nein, diesmal nicht. Ich habe eine Anzahlung für ein Grundstück in Sweet Air geleistet. Darauf werde ich das Haus für Finley und mich bauen, und ich will das Land bezahlen, bevor ich mit dem Bau anfange. Das Bauernhaus, das er gerade renoviert hatte, als er Finley begegnet war, befand sich in Thurmont. Er hatte es an ein sehr glückliches Pärchen verkauft, und er und Finley wohnten …
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