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Mit Blaulicht böse Jungs jagen. So sieht Ricos Traum von einem Cop aus. Doch statt Abenteuer auf der Straße zu erleben, landet er als Gefängnisaufseher in der 'Gladiatorenschule', einem der brutalsten Hochsicherheitsgefängnisse Kaliforniens. Messerstechereien und Bandenkriege prägen den Alltag und kosten ihn beinahe das Leben. Da macht ihm sein Cousin Simon ein unmoralisches Angebot: Er kann Partner in einem der größten Drogenringe Nordkaliforniens werden - und Millionen verdienen. Rico greift zu und wird zum Gesetzesbrecher. Doch Gary Smith, Chefinspektor der Drogenbekämpfungsbehörde, ist ihm bereits dicht auf den Fersen ...
Damaris Kofmehl ist eine christliche Bestsellerautorin. Die Schweizerin aus Zürich schrieb ihr erstes Buch mit 15 Jahren und hat seither 40 Bücher veröffentlicht, welche in mehrere Sprachen übersetzt wurden, darunter eine Fantasy-Trilogie und 23 Thriller, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Ihre Buchrecherchen führten sie unter anderem nach Brasilien, Pakistan, Guatemala, Chile, Peru, Australien und in die USA. Mit ihren Büchern, die häufig von wahren und heftigen Lebensgeschichten handeln, (Bankräuber, Drogendealer, Mörder etc.) möchte sie aufzeigen, dass es für Gott keine unmöglichen Fälle gibt und dass sich ein Leben mit ihm lohnt.
Autorentext
Damaris Kofmehl ist Bestsellerautorin und erzählt wahre Begebenheiten als True-Life-Thriller, Fantasy und Biografien. Ihre Buchrecherchen führten sie unter anderem nach Brasilien, Pakistan, Guatemala, Chile, Peru, Australien und in die USA. Sie lebte lange unter Straßenkindern in Brasilien und heute wieder in ihrem Heimatland, der Schweiz. www.damariskofmehl.ch
Leseprobe
[ Zum Inhaltsverzeichnis ] 2 Judy
September 1963
Es war Liebe auf den ersten Blick. Und das an Riccos erstem Schultag an der neuen Highschool in Morgan Hill, Kalifornien! Dabei war er alles andere als ein Romantiker. Er war tough, so wie es sich für einen echten Mexikaner gehörte. Außerdem wirkte er allein schon wegen seiner Größe und seines kräftigen Körperbaus wie einer, der sich nicht so leicht einschüchtern ließ. Doch als er sich kurz vor Beginn seiner ersten Englischstunde ausgerechnet hinter dieses blondhaarige Mädchen setzte, es sich völlig überraschend zu ihm umdrehte und ihn mit großen blauen Augen anstrahlte, war's um ihn geschehen.
»Hi«, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich bin Judy. Judy Tiger.«
Sie lächelte ihn freundlich an. Es war das bezauberndste Lächeln, das Ricco je gesehen hatte, und er fühlte sich, als würden schlagartig tausend Feuerfunken in seinem Herzen sprühen.
»Ricardo Sotelo«, stellte sich der Siebzehnjährige vor und schüttelte ihre Hand, ohne seinen Blick von ihr abzuwenden. »Aber alle nennen mich Ricco.«
»Hi, Ricco«, sagte Judy fröhlich. »Willkommen an der Live Oak Highschool. Wenn du irgendetwas brauchst, ich helfe dir gerne.«
»Danke«, nuschelte Ricco verlegen.
Judy drehte sich wieder nach vorne. Ricco starrte von hinten auf ihre goldblonden Haare, während die Schmetterlinge ordentlich in seinem Bauch tanzten.
Judy ...
Irgendetwas war anders an ihr. Ricco hätte es nicht benennen können. Aber da war etwas in ihren Augen, als sie ihn angesehen hatte, das ihn völlig verzauberte. Ja, noch mehr als das. Es entwaffnete ihn. Und das war ihm noch nie passiert. Er war es gewohnt, die Kontrolle zu haben. Er war derjenige, der den anderen sagte, wo's langging, und nicht umgekehrt. Dem letzten Kerl, der ihm sein Mädchen ausgespannt hatte, hatte er mitten auf dem Pausenhof eine ordentliche Abreibung verpasst. Dass er damals seine Freundin verloren hatte, fand er weniger tragisch, als dass er sein Gesicht und damit seine Würde als Mann verloren hatte. Mut, Tapferkeit, Ehre, Männlichkeit - das waren Worte, die in der mexikanischen Kultur großgeschrieben wurden. Ein Mann weinte nicht. Ein Mann zeigte keine Gefühle. Jemandem zu sagen, dass man ihn liebte, galt als Zeichen von Schwäche. Und da tauchte dieses Mädchen auf und brachte mit einem einzigen Lächeln seine gesamte Machofassade zum Bröckeln. Ricco erkannte sich selbst kaum wieder.
Was zum Geier ist nur los mit mir? Woher kommen all diese Empfindungen für Judy? Ich kenne sie doch gar nicht! Was soll das?
Die Englischlehrerin betrat den Raum, und der Unterricht begann. Nach der Stunde verabschiedete sich Judy von Ricco, und bevor er die Gelegenheit hatte, nochmals mit ihr zu reden, war sie weg.
Erst in der Mittagspause begegneten sich die beiden wieder. Judy saß draußen auf einer Bank und las in einem Buch. Ricco lief absichtlich so langsam an ihr vorbei, dass sie ihn unweigerlich bemerken musste.
»Oh, hi, Ricco«, sagte sie.
»Hi, Judy«, antwortete Ricco und blieb stehen, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Eine Hitzewelle jagte durch seinen ganzen Körper. Er ertappte sich sogar bei dem Gedanken, dass er sich neben Judy setzen, sie einfach in den Arm nehmen und küssen könnte.
»Und, die ersten Stunden gut überstanden?«, fragte sie.
»Wie?«
Judy lächelte. »Ob du den Morgen gut überstanden hast.«
»Ach so, ja«, stammelte Ricco. »Ja, alles bestens soweit.«
»Von welcher Schule aus Morgan Hill kommst du eigentlich?«, wollte Judy wissen.
»Von keiner. Wir sind vor einer Woche aus San José hergezogen.«
»Wow, du kommst aus der Großstadt. Hab gehört, es wäre ganz schön brutal an den Schulen dort. Viel Gewalt und Drogen und all so was.«
»Deswegen sind wir auch umgezogen«, erklärte Ricco. »Mein Vater war der Ansic