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Als Christine Thürmer gekündigt wird, beschließt sie, sich eine Auszeit zu nehmen und auf dem Pacific Crest Trail von Mexiko nach Kanada zu wandern - 4277 Kilometer. Eigentlich unsportlich, bricht sie zu ihrem Abenteuer auf und schafft es tatsächlich bis ans Ziel. Und sie geht weiter, läuft den Continental Divide Trail und den Appalachian Trail. Humorvoll beschreibt Christine Thürmer ihre Erlebnisse und landschaftlichen Eindrücke, die Geschichte ihrer inneren Suche und wie es ist, als Frau allein unterwegs zu sein.
Christine Thürmer ist 1967 in Forchheim, Oberfranken, geboren und dort aufgewachsen. Nach dem Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste in Berlin machte sie in weniger als zehn Jahren eine Bilderbuch-Karriere als Turnaround-Managerin und wurde zur Spezialistin für die Sanierung von mittelständischen Produktionsbetrieben. 2007 hängte sie ihren Job endgültig an den Nagel und widmet sich seitdem ausschließlich dem Langstreckenwandern, -radfahren, -paddeln. Unter Outdoorfans und Langstreckenwanderern ist sie international bekannt durch ihren englisch-sprachigen Blog christine-on-big-trip.blogspot.com/ und ihre zahlreichen Fachbeiträge in Outdoorforen.
Als Christine Thrmer gekndigt wird, beschliet sie, sich eine Auszeit zu nehmen und auf dem Pacific Crest Trail von Mexiko nach Kanada zu wandern - 4277 Kilometer. Eigentlich unsportlich, bricht sie zu ihrem Abenteuer auf und schafft es tatschlich bis ans Ziel. Und sie geht weiter, luft den Continental Divide Trail und den Appalachian Trail. Humorvoll beschreibt Christine Thrmer ihre Erlebnisse und landschaftlichen Eindrcke, die Geschichte ihrer inneren Suche und wie es ist, als Frau allein unterwegs zu sein.
Autorentext
Christine Thürmer ist 1967 in Forchheim, Oberfranken, geboren und dort aufgewachsen. Nach dem Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste in Berlin machte sie in weniger als zehn Jahren eine Bilderbuch-Karriere als Turnaround-Managerin und wurde zur Spezialistin für die Sanierung von mittelständischen Produktionsbetrieben. 2007 hängte sie ihren Job endgültig an den Nagel und widmet sich seitdem ausschließlich dem Langstreckenwandern, -radfahren, -paddeln. Unter Outdoorfans und Langstreckenwanderern ist sie international bekannt durch ihren englisch-sprachigen Blog christine-on-big-trip.blogspot.com/ und ihre zahlreichen Fachbeiträge in Outdoorforen.
Zusammenfassung
Abenteuer Langstreckenwandern 12.700 Kilometer zu Fuß Sie ist weiter gewandert als Hape Kerkeling und Cheryl Strayed zusammen. Unter ihrem Nickname German Tourist gilt Christine Thürmer als Legende auf dem Hiking Trail. Dies ist ihre Story. Beim Weitwandern nach dem Ultraleicht-Prinzip ist jeder Mensch auf sich gestellt. Vor allem, wenn es über die berühmtesten Wanderwege der USA geht. Der Pacific Crest Trail, der Appalachian Trail und der Continental Divide Trail führen mitten durch die Wildnis, in der nichts für Ablenkung von den eigenen Gedanken sorgt. Genau das fasziniert - an Christine Thürmers »Laufen. Essen. Schlafen.«: Der SPIEGEL-Bestseller ist gleichzeitig Reisebericht, Mutmacher und inspirierender Einblick in den Alltag einer Frau, die zu den meistgewanderten Menschen der Welt gehört und ihre berufliche Karriere gegen ein Leben auf dem Trail getauscht hat. Eine Frau beim Wandern auf Sinnsuche Vor ihrem ersten Wanderschritt war Christine Thürmer vollkommen unsportlich und nur auf ihren Alltag fixiert. Nach ihrem ersten Solotrip hatte sich alles verändert. Was Erfolgsbücher wie »Wild« als einmaligen Trip zu neuer Gelassenheit beschreiben, wird in »Laufen. Essen. Schlafen.« zur allumfassenden Lebensphilosophie, von der sich jede/r Frau- animieren lassen kann ob mit oder ohne Wanderstiefel. Camping. Minimalismus. Jeder Tag ein Neuanfang. »Wie sie insgesamt 12 700 Kilometer zu Fuß zurücklegt und dabei Wind und Wetter, Moskitos und Bären trotzt, ist ein Abenteuer, dem man gerne folgt.« Süddeutsche Zeitung
Leseprobe
Trailkilometer 0
Es ist stockdunkel draußen, ich bin nervös, und mir ist schlecht. Ich sitze in einem Pick-up und bin auf dem Weg von San Diego zur mexikanischen Grenze. Im Scheinwerferlicht des Wagens erkenne ich staubige Sträucher und Büsche. In der Ferne tauchen ein paar Cholla-Kakteen auf. Von San Diego, im Süden von Kalifornien, bis nach Campo sind es knapp achtzig Kilometer auf Asphalt. Von dort rumpeln wir die letzten Kilometer bis zum Grenzzaun auf einem unbefestigten und mit Schlaglöchern übersäten Feldweg entlang. Unser Ziel ist der südliche Terminus des Pacific Crest Trails, eines Wanderweges, der auf 4277 Kilometern von Mexiko nach Kanada führt.
Zusammengepfercht sitze ich mit zwei anderen Langstreckenwanderern auf der Rückbank und werde bei jedem Schlagloch gegen einen meiner Sitznachbarn geworfen. Die staubige, trockene Luft kratzt mir im Hals, und das Gerüttel schlägt mir zusätzlich auf meinen ohnehin schon flauen Magen. Nach einer für mich sehr unruhigen Nacht sind wir bereits um 4.30 Uhr in San Diego losgefahren - ohne Frühstück.
Am Steuer unseres Wagens sitzt Robert Riess. Er ist Lehrer in San Diego, und in seiner Freizeit hilft er den Wanderern auf ihrem Weg von Mexiko nach Kanada. Heute bietet er uns einen »Shuttle-Service« zum Startpunkt des Weges an der mexikanischen Grenze. Meine Wanderkollegen könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf dem Beifahrersitz vor mir sitzt John aus England, ein hemmungsloser Raucher. Er wirkt alles andere als sportlich und bringt mindestens zehn Kilogramm Übergewicht auf die Waage. Ganz offensichtlich hat er sich seit seinem Abflug aus London auch nicht mehr rasiert. Die beiden amerikanischen College-Kids Matt und Ben auf der Rückbank neben mir scheinen dagegen dem Magazin Men's Health entsprungen zu sein. Sie sind muskulös, haben kein Gramm Fett am Körper und sind braun gebrannt wie kalifornische Surferboys.
Wir alle wollen von Mexiko nach Kanada wandern. Erst gestern haben wir uns bei Robert kennengelernt. Oder besser gesagt an Roberts Swimmingpool, neben dem wir unser Iso-matten-Camp aufschlagen durften. Dank dieses Open-Air-Lagers konnte ich nachts den Sternenhimmel betrachten, während ich verzweifelt versuchte, etwas Schlaf zu finden.
Robert spürt meine Anspannung, und als er mein blasses Gesicht sieht, versucht er, mich zu beruhigen: »Mach dir keine Sorgen! Du hast nur Panik vor dem Trail. Das legt sich bald. Spätestens wenn du die ersten Schritte gegangen bist.«
»Im Moment habe ich das Gefühl, dass die ganze Idee mit dem Trail einfach nur bescheuert ist. Ich habe realistischerweise doch keine Chance, es von Mexiko nach Kanada zu schaffen - ich hab ja kein bisschen trainiert für den Trail«, jammere ich und bemühe mich, tief in den Bauch zu atmen, um meiner Übelkeit Herr zu werden.
Robert fährt Slalom um zwei weitere große Schlaglöcher und versucht, mich auf seine Art zu trösten: »Seit fünf Jahren fahre ich Wanderer auf den Trail. Nur ein Drittel der Leute, die hier starten, wird jemals in Kanada ankommen. Aber gerade du hast statistisch gesehen die größte Chance, es bis dorthin zu schaffen: Du bist eine Frau, und du bist allein. Solo-Frauen sind am besten vorbereitet, und vor allem müssen sie niemandem etwas beweisen.«
»Frauen sollen die besseren Langstreckenwanderer sein?«, entfährt es John ungläubig, während er fröstelnd die Heizung noch ein bisschen höher dreht. Draußen hat es jetzt kurz vor Sonnenaufgang gerade mal vier Grad Celsius. Erst tagsüber wird das Thermometer hier sicherlich auf dreißig Grad Celsius klettern.
»Die meisten Männer laufen den Trail, um sich selbst und vor allem ihrer Umgebung etwas zu beweisen. Sie wollen immer mit den anderen mithalten oder am besten noch schneller sein und hören dabei nicht auf die Signale ihres Körpers. Sie laufen zu schnell und