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Zwei außergewöhnliche Frauen und ein folgenschweres Vermächtnis ... Ostfriesland, 1980. Für die junge Rike bricht nach dem Tod ihres geliebten Großvaters eine Welt zusammen. Gleichzeitig erfährt sie, dass ihre Großmutter nicht vor langer Zeit gestorben ist - wie sie angenommen hatte -, sondern eines Tages plötzlich verschwand. Warum hat sie ihre Familie damals so überstürzt verlassen? Eine erste Spur führt Rike nach Norwegen, auf eine kleine Insel im Oslofjord, wo sie auf ein Geheimnis stößt, das zurückreicht in die Zwanzigerjahre - in die Zeit der Prohibition und die gefährliche Welt der Schmuggler ... Der neue große Norwegenroman der Erfolgsautorin: atmosphärisch, emotional und fesselnd erzählt
Christine Kabus, 1964 in Würzburg geboren, arbeitete nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte als Dramaturgin und Lektorin bei verschiedenen Film- und Theaterproduktionen, bevor sie sich 2003 als Drehbuchautorin selbstständig machte. Schon als Kind faszinierte sie der hohe Norden. Sie begann, die Sprache zu lernen und sich intensiv mit der Geschichte des Landes zu beschäftigen. DAS GEHEIMNIS DER FJORDINSEL ist ihr sechster Norwegen-Roman.
An ihrem dreißigsten Geburtstag bekommt Jana den Schlüssel zum Ferienhaus der Familie überreicht. Das kleine Haus im Oslofjord spielte in der Vergangenheit ihrer Vorfahren eine besondere Rolle. Ihre Mutter Rike begann hier die Suche nach ihren norwegischen Wurzeln und ihrer verschollenen Großmutter Johanne. Warum hatte diese ihre deutsche Familie Mitte der Fünfzigerjahre so plötzlich verlassen? Die Antwort liegt in einem Geheimnis, das zurückreicht in die Zwanzigerjahre - in die Zeit der Prohibition und die gefährliche Welt der Schmuggler ...
Autorentext
Christine Kabus, 1964 in Würzburg geboren, arbeitete nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte als Dramaturgin und Lektorin bei verschiedenen Film- und Theaterproduktionen, bevor sie sich 2003 als Drehbuchautorin selbstständig machte. Schon als Kind faszinierte sie der hohe Norden. Sie begann, die Sprache zu lernen und sich intensiv mit der Geschichte des Landes zu beschäftigen. "Das Geheimnis der Fjordinsel" ist ihr sechster Norwegen-Roman.
Klappentext
Zwei außergewöhnliche Frauen und ein folgenschweres Vermächtnis ...
Ostfriesland, 1980. Für die junge Rike bricht nach dem Tod ihres geliebten Großvaters eine Welt zusammen. Gleichzeitig erfährt sie, dass ihre Großmutter nicht vor langer Zeit gestorben ist - wie sie angenommen hatte -, sondern eines Tages plötzlich verschwand. Warum hat sie ihre Familie damals so überstürzt verlassen? Eine erste Spur führt Rike nach Norwegen, auf eine kleine Insel im Oslofjord, wo sie auf ein Geheimnis stößt, das zurückreicht in die Zwanzigerjahre - in die Zeit der Prohibition und die gefährliche Welt der Schmuggler ...
Der neue große Norwegenroman der Erfolgsautorin: atmosphärisch, emotional und fesselnd erzählt
Zusammenfassung
Zwei außergewöhnliche Frauen und ein folgenschweres Vermächtnis ...Ostfriesland, 1980. Für die junge Rike bricht nach dem Tod ihres geliebten Großvaters eine Welt zusammen. Gleichzeitig erfährt sie, dass ihre Großmutter nicht vor langer Zeit gestorben ist - wie sie angenommen hatte -, sondern eines Tages plötzlich verschwand. Warum hat sie ihre Familie damals so überstürzt verlassen? Eine erste Spur führt Rike nach Norwegen, auf eine kleine Insel im Oslofjord, wo sie auf ein Geheimnis stößt, das zurückreicht in die Zwanzigerjahre - in die Zeit der Prohibition und die gefährliche Welt der Schmuggler ...Der neue große Norwegenroman der Erfolgsautorin: atmosphärisch, emotional und fesselnd erzählt
Leseprobe
1
Emden, Ostfriesland, Frühling 1980 - Rike
Der dritte und letzte Tag von Rikes Schicht auf der Greetje ließ sich ruhig an. Der Schlepper lag neben seinem Schwesternschiff, der Hans, an der Pier im Außenhafen von Emden, während die Crew auf den nächsten Auftrag vom Einteiler wartete. Ein frischer Wind trieb die Regenwolken auseinander, die über Nacht für Niederschlag gesorgt hatten, und ließ den Wimpel mit den Farben der Reederei und die Deutschlandfahne an den Wanten über dem Steuerhaus flattern. Ein paar Möwen kreisten über einem vorbeituckernden Fischkutter, der von seinem frühmorgendlichen Fang zurückkehrte. In der Nesserlander Schleuse, die zum Binnenhafen führte, lag ein Schüttgutfrachter, und gegenüber auf dem Borkumkai warteten bereits einige Autos und Passagiere auf die Fähre, die sie zur gleichnamigen Insel transportieren würde.
Auf der Greetje nutzte die Mannschaft die Liegezeit für Reparaturen, Reinigungsarbeiten und andere Erledigungen. Nach dem Frühstück in der winzigen Messe brachte Kapitän Eilert Olthoff, ein ergrauter Mittsechziger, das Logbuch auf den neuesten Stand und aktualisierte auf der Seekarte den Verlauf der Fahrtrinne, die sich nach der letzten Vollmond-Tide verschoben hatte. Schiffsmechaniker Marten überprüfte derweil im Maschinenraum die Leitungen und Sicherungen, und Rike, mit zwanzig Jahren das jüngste Besatzungsmitglied, werkelte achtern auf dem Deck. Nachdem sie einige Rostflecke an der Seitenwand abgeschliffen und anschließend mit Farbe übermalt hatte, war sie nun dabei, die Seilwinde einzufetten.
Zum Schutz gegen die Morgenkühle hatte sie über ihren Overall einen der dunkelblauen Pullover gezogen, die Eilerts Frau Swantje regelmäßig für die kleine Mannschaft des Schleppers strickte. Von ihr war auch die rot-blau geringelte Mütze, unter die Rike ihre dunklen Locken gestopft hatte. Ihre Füße steckten in klobigen Halbschuhen, deren Spitzen mit Stahl verstärkt waren, und ihre Hände in Arbeitshandschuhen, deren Bund Swantje mit einem Gummizug versehen hatte, damit sie ihr nicht herunterrutschten. Auch die Hosenbeine und Ärmel von Rikes Overall hatte sie gekürzt und dabei gebrummt: »Wann kapieren die endlich, dass nicht nur Mannsbilder solche Klamotten brauchen?«
»Ich bin halt nicht sehr groß geraten«, hatte Rike geantwortet.
»Darum geht's nicht. Es ist einfach nicht in Ordnung, dass es keine Frauengrößen gibt. Bei unserem Ausrüster hier in Emden hab ich jedenfalls noch keine entdecken können.«
Rike hatte mit den Schultern gezuckt und die Bemerkung, dass das ihr geringstes Problem war, für sich behalten. Als Frau einen seemännischen Beruf zu ergreifen - abgesehen von Tätigkeiten in der Verwaltung oder im Service - war ungewöhnlich, um nicht zu sagen verrückt. Zwar hatte die Bundesregierung im Jahr zuvor bei der Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen in Kopenhagen ein Übereinkommen unterzeichnet, das sich die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau zum Ziel gesetzt hatte. Rike hatte jedoch wenig Hoffnung, dass die geplante Aufhebung der Benachteiligung von Mädchen und Frauen in der beruflichen Bildung und auf dem Arbeitsmarkt rasch umgesetzt werden konnte. Zumindest nicht in Sparten, die so fest in Männerhand waren wie die Seefahrt. Was ihren Entschluss keineswegs ins Wanken gebracht hatte. Von klein auf hatte sie auf die Frage, was sie denn einmal werden wollte, stets nur eine Antwort gegeben: Schlepperkapitänin. Hatte dieser Berufswunsch aus dem Munde eines kleinen Mädchens noch für Belustigung gesorgt, war er mit den Jahren auf zunehmendes Unverständnis gestoßen. Rikes Großvater wurde immer öfter aufgefordert, endlich »ein ernstes Wort« mit seiner Enkelin zu reden, ihr die Flausen auszutreiben und sie zur Vernunft zu bringen.
»Elk een noh sien Möög - Jeder, wie er mag«, war alles, was Opa Fiete den Mahnern entgegnete, bevor er d