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Ein Fall heißer als frisch gebrühter Kaffee Triest - Stadt der Winde und des Kaffees. Hier soll es den besten Espresso von ganz Italien geben, der Capo Triestino ist eine stadteigene Spezialität. Eines Morgens wird auf der berühmten Piazza grande eine verkohlte Leiche gefunden. Der Tote war einer der besten Baristas der norditalienischen Hafenstadt, vier andere sind spurlos verschwunden. Doch wer hätte ein Motiv, den gefeierten Künstlern der Espressomaschinen Leid zuzufügen? Sofort wird Professor Adalbert Bietigheim zu Hilfe gerufen. Pikanterweise ist einer der verschwundenen Baristas der Mann seiner großen Jugendliebe - für den sie ihn damals verlassen hat. Dennoch bezieht er bei ihrer Familie in Schloss Duino mit Foxterrier Benno Quartier, um ein im wahrsten Sinne des Wortes dunkles Verbrechen aufzuklären ...
Carsten Sebastian Henn, geboren 1973 in Köln, arbeitet als Schriftsteller, Weinjournalist und Restaurantkritiker. Er ist Chefredakteur des Gault & Millau WeinGuides sowie Redaktionsleiter Deutschland des Weinmagazins Vinum. In St. Aldegund an der Mosel besitzt er einen Steilstweinberg mit alten Rieslingreben, den er selbst bewirtschaftet. Wenn er einmal nicht seiner Leidenschaft fürs Kochen nachgeht, ist er auf der Suche nach neuen Gaumenfreuden.
Autorentext
Carsten Sebastian Henn, geboren 1973 in Köln, arbeitet als Schriftsteller, Weinjournalist und Restaurantkritiker. Er ist Chefredakteur des Gault & Millau WeinGuides sowie Redaktionsleiter Deutschland des Weinmagazins Vinum. In St. Aldegund an der Mosel besitzt er einen Steilstweinberg mit alten Rieslingreben, den er selbst bewirtschaftet. Wenn er einmal nicht seiner Leidenschaft fürs Kochen nachgeht, ist er auf der Suche nach neuen Gaumenfreuden.
Zusammenfassung
Ein Fall heißer als frisch gebrühter KaffeeTriest Stadt der Winde und des Kaffees. Hier soll es den besten Espresso von ganz Italien geben, der Capo Triestino ist eine stadteigene Spezialität. Eines Morgens wird auf der berühmten Piazza grande eine verkohlte Leiche gefunden. Der Tote war einer der besten Baristas der norditalienischen Hafenstadt, vier andere sind spurlos verschwunden. Doch wer hätte ein Motiv, den gefeierten Künstlern der Espressomaschinen Leid zuzufügen? Sofort wird Professor Adalbert Bietigheim zu Hilfe gerufen. Pikanterweise ist einer der verschwundenen Baristas der Mann seiner großen Jugendliebe für den sie ihn damals verlassen hat. Dennoch bezieht er bei ihrer Familie in Schloss Duino mit Foxterrier Benno Quartier, um ein im wahrsten Sinne des Wortes dunkles Verbrechen aufzuklären ...
Leseprobe
KAPITEL 2
Der Professor benötigt keine Anstandsdame
Adalbert Bietigheim stieg aus dem Bus und stellte die beiden schweren Lederkoffer ab. Dann strich er sein volles Haar zurück und nestelte am Cordsakko. Er wollte schließlich einen guten ersten Eindruck machen. Vor ihm lag das berühmte Schloss Duino, wo er während seines Auslandssemesters wohnen durfte. Offiziell gehörte es dem Geschlecht derer zu Thurn und Taxis, doch in Wirklichkeit lebte Marchese Montezumolo mit seiner Familie hier. Auf Empfehlung der Hamburger Kaufmannsfamilie zu Trömmsen nahmen sie ihn, den recht mittellosen, aber vielversprechenden Studenten, bei sich auf. Er würde jede Minute zum Lernen verwenden und sich von keinem wunderschönen Ausblick ablenken lassen, das war er seinen Gönnern schuldig!
Adalbert war kaum zehn Meter gegangen, da kam ihm eine junge Frau entgegen. Sie musste ungefähr in seinem Alter sein und lächelte ihn so warmherzig an, dass sogar die südliche Sonne ein wenig neidisch werden konnte.
»Du musst Adalbert sein!« Sie gab ihm Küsse auf die Wangen. »Freu mich so, dass du da bist. Endlich passiert mal was! Und ich habe jemanden, mit dem ich abends Triest unsicher machen kann.«
»Und du bist ...?«
»Ach, ich Dummerchen«, sie lachte. »Hab ja ganz vergessen, mich vorzustellen.« Sie knickste formvollendet. »Giulia Montezumolo, die Tochter des Hauses. Und deine Anstandsdame.« Sie lachte wieder. Und duftete köstlich nach Lavendel.
»Ich benötige keine Anstandsdame«, erwiderte Adalbert. »Ich bin allein der Wissenschaft verpflichtet.«
»Du sprichst aber hochgestochen. Find ich lustig. Komm, ich führ dich durchs Schloss.« Sie hakte sich bei ihm unter. »Also das neue, das alte machen wir ein andermal. Wenn wir uns besser kennen. Da ist es sehr einsam, und ich weiß ja nicht, was du für einer bist.«
»Ich benehme mich stets angemessen.«
»Angemessen kann man so oder so interpretieren.« Sie ging vor und drehte sich dann um, wobei ihre blonden Locken wild durch die Luft flogen. »Wollen wir zuerst in die düsteren, feuchten Katakomben steigen, wo du mich vor Spinnen und den Geistern der Verstorbenen beschützen kannst, oder meinem langweiligen Vater die Ehre erweisen?«
Adalbert musste nicht überlegen. »Letzteres wäre wohl angebracht.« Obwohl Giulia eine Schnute zog, fuhr er fort: »Ich möchte dem Marchese meinen Dank aussprechen und ihm eine Flasche Wein aus meiner Heimat übergeben. Einen hervorragenden Trollinger!«
»Vater kennt sich sehr gut aus mit Weinen, da wird er sich freuen.«
Der Wein war ihm von einem Mitglied seiner weit verstreuten Sippe empfohlen worden. Das bunte Etikett mit einer gezeichneten, vollbusigen Frau und der Drehverschluss bezeugten diesem zufolge die hohe Qualität des Inhalts.
»Dann hier entlang«, sagte Giulia. »Rilkes Lieblingszimmer zeige ich dir später und auch die Sammlung historischer Instrumente mit dem Pianoforte, auf dem Franz Liszt während seines Aufenthalts musiziert hat.« Sie gingen durch das Schloss, bis sie an eine lindgrün gestrichene Holztür kamen, an die sie klopfte. Von drinnen schallte es laut: »Herein, Herrgott noch mal.«
Sie beugte sich zu Adalbert, ganz nah an sein Ohr, sodass ihre Locken sein Gesicht berührten und leicht kitzelten. »Er ist nicht gut drauf, die Jagd heute Nacht war nicht erfolgreich.«
Giulia öffnete die Tür, und Adalbert sah einen hochgewachsenen Mann, der eine Flinte polierte. Der Lauf der Waffe war auf ihn gerichtet.
»Sie sind also das Bürschchen aus Deutschland?«
Adalbert verbeugte sich. »Hamburg, um genau zu sein. Die kosmopolitische unter den deutschen Städten, eine bedeutende Hafenstadt wie Triest ...«
»Jajaja, genug der Anwanzerei. Zudem kenne ich Hamburg. Oder trauen Sie mir das nicht zu?«
»Ähm, doch, selbstverständlich. Ich dachte nur ...«
»Beim Studieren können Sie gerne denk