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Spitzensportler, Geigenvirtuosen, Elitestudenten, Karrieremenschen - in der Regel sprechen wir Erfolge den Begabungen des Menschen zu. Doch dieser Glaube ist nicht nur falsch, er hindert auch unser persönliches Fortkommen und schränkt unser Potenzial ein. Die Psychologin Carol Dweck beweist: Entscheidend für die Entwicklung eines Menschen ist nicht das Talent, sondern das eigene Selbstbild. Was es damit auf sich hat, wie Ihr eigenes Selbstbild aussieht und wie Sie diese Erkenntnisse für sich persönlich nutzen können, erfahren Sie in diesem Buch.
Carol Dweck ist Professorin für Psychologie an der Stanford University und Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Sie ist eine der weltweit führenden Forscherinnen auf dem Gebiet der Motivations- und Entwicklungspsychologie.
Ich sehe was, was du auch siehst: mit dem Growth Mindset zu mehr Selbstbewusstsein Es kommt nicht darauf an, was wir können. Es kommt darauf an, wie wir uns selbst sehen. Psychologin Carol Dweck hilft, das Selbstbild zurechtzurücken, und setzt Impulse für die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Hinter jedem Erfolg oder Misserfolg stehen weder äußere Umstände noch das eigene Können. In ihrer praktischen Arbeit hat Motivationsexpertin Carol Dweck erkannt, dass Selbstwahrnehmung und Identität der wahre Motor für die Entwicklung sind. »Selbstbild« ist eine Einladung an die Leser, am eigenen Growth Mindset zu arbeiten: Wer vorankommen möchte, muss an sich glauben. Dweck beschreibt nachvollziehbar, warum und wie wir uns selbst im Weg stehen. Sie entwickelt neueste Erkenntnisse aus der Persönlichkeitsforschung weiter zu anwendbaren und nachhaltigen Praxisübungen, die jedem unter die Arme greifen, der einen neuen Blick auf sich selbst finden und sich auf Erfolg ausrichten will. Mit praktischen Tipps zur Selbstoptimierung »Selbstbild« ist das Ergebnis von mehr als dreißig Jahren intensiver Praxisforschung mit zahlreichen Klienten aus unzähligen Branchen. Einfach und nachvollziehbar trägt dieser Ratgeber den Lesern Hausaufgaben und Übungen auf, die sich schnell und mit Erfolg in den Alltag integrieren lassen. Persönlichkeitsentwicklung für Alltag, Karriere und Lebensziele Die Forschung zu Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl steht nicht still. »Selbstbild« liegt jetzt in einer aktualisierten und erweiterten Ausgabe vor, die das Growth Mindset perfekt an unsere Zeit anpasst.
Autorentext
Carol Dweck ist Professorin für Psychologie an der Stanford University und Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Sie ist eine der weltweit führenden Forscherinnen auf dem Gebiet der Motivations- und Entwicklungspsychologie.
Leseprobe
Kapitel 1
Alles Einstellungssache
Als ich noch eine junge Wissenschaftlerin war und gerade am Anfang meiner Forscherlaufbahn stand, passierte etwas, das mein Leben verändern sollte. Damals beschäftigte ich mich mit der Frage, wie Menschen mit einem Misserfolg umgehen, und untersuchte, wie Schulkinder auf schwere Aufgaben reagieren. Ich ließ die Kinder einzeln in ein Klassenzimmer in ihrer Schule kommen, sorgte dafür, dass sie sich wohlfühlten, und gab ihnen dann einige Denksportaufgaben zu lösen. Die erste Runde war noch recht einfach, doch in einer zweiten waren die Fragen kniffliger. Während die Kinder über den Aufgaben brüteten, schwitzten und ächzten, beobachtete ich ihre Lösungsstrategien und fragte sie, was sie dachten und fühlten. Ich erwartete, dass sie jeweils unterschiedliche Strategien anwendeten, um mit den Schwierigkeiten umzugehen, doch ich machte eine überraschende Entdeckung.
Ein zehnjähriger Junge rückte beim Anblick der schweren Rätsel seinen Stuhl zurecht, rieb sich die Hände, schnalzte mit der Zunge und rief: »Ich liebe knifflige Rätsel!« Ein anderer blickte pötzlich auf und sagte sehr bestimmt: »Wissen Sie, genau das hatte ich gehofft: Dass ich hier was lerne.«
Stimmt mit diesen Kindern etwas nicht?, fragte ich mich. Ich war davon ausgegangen, dass die Kinder mit dem Misserfolg mehr oder weniger gut umgehen würden. Aber dass jemand gern an einer Aufgabe scheitert, das hatte ich nicht erwartet. Kamen diese Kinder von einem andern Stern oder hatten sie etwas entdeckt, das ich noch nicht erkannt hatte?
Jeder von uns hat Vorbilder - Menschen, die uns in kritischen Momenten unseres Lebens einen Ausweg aufzeigen. Diese Kinder waren meine Vorbilder. Sie wussten etwas, von dem ich keine Ahnung hatte, und ich war entschlossen, es herauszufinden und diese innere Einstellung kennenzulernen, die einen Misserfolg in etwas Positives verwandeln kann.
Was genau wussten diese Kinder? Sie wussten, dass menschliche Eigenschaften, zum Beispiel unsere intellektuellen Fähigkeiten, sich durch Übung weiterentwickeln lassen. Und genau das taten sie: Sie entwickelten ihre geistigen Fähigkeiten weiter. Sie ließen sich durch ihren Misserfolg nicht nur nicht frustrieren, sie begriffen ihn nicht einmal als Misserfolg. Sie begriffen ihn als Lernprozess.
Ich war dagegen davon ausgegangen, dass menschliche Eigenschaften in Stein gemeißelt seien; entweder ist man schlau oder man ist es eben nicht. Und wer an den Denksportaufgaben scheitert, der ist eben nicht schlau, ganz einfach. Und wer immer darauf achtet, Erfolg zu haben, und den Misserfolg um jeden Preis vermeidet, der bleibt auch schlau. Anstrengungen, Fehler und Hartnäckigkeit passten nicht in dieses Bild.
Die Frage, ob menschliche Eigenschaften in Stein gemeißelt oder veränderbar sind, ist alt. Doch die Frage, welchen Einfluss es auf unser Leben hat, wenn wir das eine oder das andere glauben, wird erst seit kurzem gestellt: Was ist die Konsequenz, wenn wir glauben, dass wir unsere Intelligenz oder unsere Persönlichkeit weiterentwickeln können, statt zu glauben, es handele sich um unveränderbare und tief verwurzelte Eigenschaften? Sehen wir uns erst einmal diese alte und leidenschaftlich geführte Debatte über die menschliche Natur an, ehe wir zu der Frage kommen, was diese Glaubenssätze für uns bedeuten können.
Warum ist jeder Mensch anders?
Seit Urzeiten denken Menschen unterschiedlich, sie handeln unterschiedlich und machen unterschiedliche Erfahrungen. Irgendwann musste jemand auf den Gedanken kommen zu fragen, warum jeder Mensch anders ist, warum manche klüger oder moralisch reifer sind als andere, und ob es etwas gibt, das sie grundsätzlich voneinander unterscheidet. Die Experten bildeten schon bald zwei verfeindete Lager. Die einen behaupteten, die Unterschiede hätten körperliche Ursachen, sie seien naturgegeben und unveränderlich