Ein wunderbar romantischer Roman zwischen Europa und Afrika, Schweiz und Kenia, Herz und Verstand ... Von wegen Sommer, Sonne, süßes Leben. Nach fünf Jahren Kenia sitzt Anita wieder im Flugzeug nach Hause. Ohne Job, ohne Mann, ohne Zukunftspläne. Und weil sie auch noch pleite ist, muss sie erst mal bei ihren stockkonservativen Eltern einziehen. Zum Glück ist da noch ihre Lieblingscousine, die lebenslustige Tessa, die Anita mit ihrem Optimismus ansteckt und für sie auf Männersuche geht. Doch dann begegnet Anita zufällig Simon wieder, dem kenianischen Arzt, den es wie sie nach Europa verschlagen hat ...
Blanca Imboden, geboren 1962 in der Zentralschweiz, war dreizehn Jahre lang Tanzmusikerin und arbeitet heute bei der Neuen Schwyzer Zeitung. Ihre zweite Heimat ist Kenia. Schon fünfzehn Mal reiste sie durch das ostafrikanische Land, immer abseits von ausgetretenen Touristenpfaden. Ihre Begeisterung für Kenia ist in ihren Büchern spürbar. Zuletzt erschien 'Ein kenianischer Sommer', nach 'Die Kalorien-Königin' und 'Die Pralinen-Prinzessin' bereits ihr drittes Buch bei Piper.
Autorentext
Blanca Imboden, geboren 1962 in der Zentralschweiz, war dreizehn Jahre lang Tanzmusikerin und arbeitet heute bei der Neuen Schwyzer Zeitung. Ihre zweite Heimat ist Kenia. Schon fünfzehn Mal reiste sie durch das ostafrikanische Land, immer abseits von ausgetretenen Touristenpfaden. Ihre Begeisterung für Kenia ist in ihren Büchern spürbar. Zuletzt erschien "Ein kenianischer Sommer", nach "Die Kalorien-Königin" und "Die Pralinen-Prinzessin" bereits ihr drittes Buch bei Piper.
Leseprobe
Leseprobe Deine Erinnerungen sind ein Land, aus dem dich keiner vertreiben kann. Afrikanische Weisheit SCHWEIZ Das Flugzeug landet sicher in Zürich, und bald schon betrete ich auf etwas wackeligen Beinen Schweizer Boden. Ich friere. Innerlich und äußerlich. Eiszeit in jeder Beziehung. Es ist Nachmittag, und die Schweiz empfängt uns in ihrem schönsten Novembergrau. Düster und erdrückend tief hängen die Wolken über Zürich. Man könnte die Stimmung nur noch mit etwas Eisregen oder Graupelschauer toppen. Es schüttelt mich. Noch während ich am Gepäckband auf meinen Koffer warte, suche ich durch die Glasscheiben nach meinen Eltern. Sie wollten mich abholen kommen. Mein Herz klopft vor Aufregung ein wenig lauter. Nein! Onkel Hugo ist da! Es ist doch immer das Gleiche. Meine Eltern hatten wieder einmal Wichtigeres zu tun und haben, wie bereits so oft, Onkel Hugo als Ersatz geschickt. Ich muss ein paar Mal schlucken. Ich sehe meinen Koffer übers Rollband auf mich zukommen, aber ich lasse ihn einfach noch eine Runde drehen, damit ich mich sammeln kann. Ich zähle von hundert rückwärts. Das tut gut. 100, 99, 98 ... Möglicherweise tue ich Onkel Hugo unrecht. 87, 86, 85 ... Vielleicht verkenne ich, dass er ein echter Freund ist. Aber zu oft habe ich als Kind auf meine Eltern gewartet, und Hugo wurde vorgeschickt: bei meiner ersten Schultheateraufführung (ich spielte einen Baum), bei meinem ersten Musikschulkonzert (ich spielte Blockflöte), ja sogar bei meiner Lehrabschlussfeier kam Hugo, und dabei war ich so stolz auf den besten Lehrabschluss meines Jahrgangs. 80, 79, 78 ... Wahrscheinlich hat er sich nie aufgedrängt, sondern wurde ständig von meinen Eltern delegiert. Vielleicht kann er mich auch nicht sonderlich leiden? 73, 72, 71 ... Ich beschließe hier und jetzt, ihm noch einmal eine Chance zu geben, und winke ihm zu. Hugos Empfang ist nicht gerade überschwänglich. »Schnell, schnell, wir müssen weg«, meint er nach einer flüchtigen Umarmung, nimmt mir den Koffer ab und drängt mich zum Ausgang. Kein Wunder: Sein Auto steht direkt vor der Ankunftshalle im absoluten Parkverbot. Immerhin ist es noch da. Ich schüttle den Kopf über seinen Leichtsinn. »Ich habe mich in Zürich verfahren, und am Ende wäre ich fast zu spät gekommen«, entschuldigt er seinen ungewöhnlichen Parkplatz. Nachdem wir losgefahren sind, fragt er: »Kann es sein, Anita, dass du ein wenig streng riechst? Es ist wohl Zeit, dass du wieder in die Zivilisation kommst.« Was soll ich dazu sagen? Ich könnte ihm haarklein von meinem Übelkeitsanfall berichten, aber wirklich Spaß macht das ja auch nicht. Und ich habe noch ein wenig Kenya-Gold-Gelassenheit in mir. Nichts und niemand kann mich aus der Ruhe bringen. Hugo ist inzwischen sowieso beschäftigt. Er muss sich konzentrieren. In Zürich ist der Verkehr dicht und hektisch. Wir Landeier haben immer ein wenig Mühe, uns darin zurechtzufinden. Als wir dann endlich auf der Autobahn Richtung Schwyz sind, bin ich erleichtert, und auch Hugo entspannt sich ein wenig. Was wird mich wohl zu Hause erwarten? Als Dreißigjährige wieder in mein Elternhaus einzuziehen, mittellos und ohne Zukunftsperspektiven, so hatte ich mir mein Leben wirklich nicht vorgestellt. Ist es das Eingeständnis meiner Niederlage? Habe ich versagt? Wie muss das für meine Eltern sein? Freuen sie sich auf mich? Seit Jahren leben sie nun alleine in unserem Haus im Grossstein, einem Wohngebiet etwas oberhalb des Dorfkerns von Ibach, aber unterhalb von Schwyz. Die beiden führen seit Jahrzehnten eine Buchhandlung. Seit ein paar Jahren ist diese im Einkaufszentrum Kaufrausch eingemietet. Im Bücherverkaufen sind meine Eltern wirklich gut. Bücher sind ihr Lebensinhalt. Wie sie es geschafft haben, nebenbei auch noch drei Kinder zu zeugen und aufzuziehen, hat mich nachträglich oft gewundert. Wenn ich an meine Eltern denke, dann sehe ich sie immer mit einem Buch: im Urlaub, unter dem Weihnachtsbaum, beim Kochen, auf der Toilette. So bin ich a