CHF9.90
Download steht sofort bereit
Du wirst sehr bald sterben. 'Konnte er, Nicolas Guerlain, wieder als Personenschützer arbeiten ...?' Drei Warnungen innerhalb einer Woche am Zaun eines exklusiven Anwesens in der Normandie. Der Bedrohte: ein Adliger mit Kontakten zur französischen Regierung. Sein künftiger Beschützer: Nicolas Guerlain, ehemaliger Staatsbediensteter und einer der besten Personenschützer des Landes. Sein neuer Auftrag führt den charismatischen Nicolas Guerlain abermals in die Nähe seiner Heimatstadt Deauville. Doch noch bevor er die Bekanntschaft seiner Schutzperson machen kann, stößt er auf eine Leiche.
Benjamin Cors ist politischer Fernsehjournalist und hat viele Jahre für die ARD Tagesschau, die ARD Tagesthemen und den Weltspiegel berichtet. Heute arbeitet er für den SWR. Er ist Deutsch-Franzose und hat die Sommer seiner Kindheit in der Normandie verbracht.
Du wirst sehr bald sterben Drei Warnungen innerhalb einer Woche am Zaun eines exklusiven Anwesens in der Normandie. Der Bedrohte: ein Adliger mit Kontakten zur französischen Regierung. Sein künftiger Beschützer: Nicolas Guerlain, ehemaliger Staatsbediensteter und einer der besten Personenschützer des Landes. Sein neuer Auftrag führt den charismatischen Nicolas Guerlain abermals in die Nähe seiner Heimatstadt Deauville. Doch noch bevor er die Bekanntschaft seiner Schutzperson machen kann, stößt er auf eine Leiche.
Autorentext
Benjamin Cors ist politischer Fernsehjournalist und hat viele Jahre für die ARD Tagesschau, die ARD Tagesthemen und den Weltspiegel berichtet. Heute arbeitet er für den SWR. Er ist Deutsch-Franzose und hat die Sommer seiner Kindheit in der Normandie verbracht. Seine Krimireihe um den charismatischen Personenschützer Nicolas Guerlain hat eine große Fangemeinde, seine Bücher landen regelmäßig auf der Bestsellerliste.
Zusammenfassung
Du wirst sehr bald sterben. »Konnte er, Nicolas Guerlain, wieder als Personenschützer arbeiten ...?« Drei Warnungen innerhalb einer Woche am Zaun eines exklusiven Anwesens in der Normandie. Der Bedrohte: ein Adliger mit Kontakten zur französischen Regierung. Sein künftiger Beschützer: Nicolas Guerlain, ehemaliger Staatsbediensteter und einer der besten Personenschützer des Landes. Sein neuer Auftrag führt den charismatischen Nicolas Guerlain abermals in die Nähe seiner Heimatstadt Deauville. Doch noch bevor er die Bekanntschaft seiner Schutzperson machen kann, stößt er auf eine Leiche.
Leseprobe
Calais, Nordfrankreich
Vor zwei Jahren
An jenem Morgen erwachte Zorah mit der Gewissheit, dass dies der schönste Tag in ihrem Leben war. Es war nicht irgendein vages Gefühl, auch nicht der verklärte Rest eines Traums, an den sie sich ohnehin nur bruchstückhaft erinnern konnte, so wie an alle anderen Träume zuvor auch.
Sie blinzelte leicht benommen, und während sich ihre Augen an das diffuse Licht des frühen Morgens gewöhnten, dachte sie darüber nach, was die Nacht ihr mit auf den Weg gegeben hatte.
Nein, eine Hoffnung war es auch nicht, denn damit kannte sie sich aus. Mit Hoffnungen, die sich in Luft auflösten, in staubige, stickige Luft, die sich auf ihre Lungen setzte, wenn wieder ein Lastwagen an irgendeinem Straßengraben vorbeidonnerte, in dem sie alle gemeinsam für ein paar Stunden Schutz gefunden hatten.
Diesmal, am Ende ihrer Reise, war es etwas anderes. Es war eine echte und wahrhaftige Gewissheit, die heimlich zu ihr in den dünnen Schlafsack gekrochen war und sich neben ihr ausgestreckt hatte, sich an sie schmiegte und lächelte.
Es war ruhig draußen, nur der Wind ließ die Blätter der Sträucher rascheln, die ihr Zelt umschlossen. Die Sonne schien. Und obwohl Zorah in den vergangenen Monaten gelernt hatte, ihre Gefühle fest verpackt in ihrem Innern zu verstauen und nicht daran zu rühren, überkam sie etwas, das sie beinahe als Freude bezeichnet hätte.
Sie lächelte. Es war das behutsame Lächeln eines zwölfjährigen Mädchens, das mehr erlebt und gesehen hatte, als andere in einem ganzen Leben. Und das fast verlernt hatte, wie es sich anfühlte, wenn die eigenen Mundwinkel sich hoben.
»Reiß dich zusammen«, murmelte sie und zog vorsichtig den Reißverschluss ihres Schlafsacks auf. Sie hatte nicht vor, ihr Innerstes aufzuschnüren, nur weil irgendeine dahergelaufene Gewissheit sich neben sie legte und versprach, sie zu wärmen.
»Immer schaust du so traurig, Zorah«, hatte ihre Mutter sie immer wieder ermahnt während der langen Reise. »Freu dich doch, alles wird gut, bald sind wir da.«
Sie lag wenige Meter neben ihr auf dem harten Sandboden, ihr Kopf lehnte an der Schulter ihres Mannes, der selbst im Schlaf zu wachen schien über seine Familie, die er fortgeführt hatte, weit weg von den ockerfarbenen Bergen ihrer Heimat.
Heute war der schönste Tag in Zorahs Leben.
Wir werden sehen, dachte sie, aber sie spürte, wie ihr Herz zu hüpfen begann und ihre schweren Glieder ganz leicht wurden. Als sie leise aus ihrem Schlafsack kroch, wirbelte etwas Staub durch die wenigen Sonnenstrahlen, die durch die Löcher in der Zeltplane fielen. Etwas weiter hinten lag ihr älterer Bruder Belal, er atmete gleichmäßig, und sie hatte nicht vor, ihn aufzuwecken. Zorah streckte ihren Rücken, der eine weitere Nacht auf einem weiteren harten Boden ertragen hatte. Durch Löcher in der blauen Plane erkannte sie einzelne Sträucher, dornige Büsche, die das gesamte Lager umgaben. Außerdem einige rote und blaue Wimpel, die in den Bäumen hingen, als wollte jemand der Trostlosigkeit dieses Ortes einen freundlicheren Anstrich geben.
Das Lager war wahrlich nicht der schönste Ort für einen schönsten Tag, aber Zorah war das egal. Sie merkte, wie sich in ihrem Inneren etwas zu lösen begann, das sie fest verschnürt hatte. Verwundert hielt sie inne.
Es war tatsächlich so. Sie war glücklich.
Es würde nun bald zu Ende sein.
Zorah wischte sich die klamme Nacht mit einer pechschwarzen Haarsträhne aus dem Gesicht und griff in ihren fleckigen Schlafsack. Ihre Finger suchten nach etwas, betasteten vorsichtig das feuchte Innere.
»Scheiße, wo ist sie?«, fluchte sie leise und blickte hinüber zu ihren Eltern. Schließlich sprang sie auf und durchwühlte hektisch den schmierigen Stoff.
Aber da war sie ja. Alles war gut.
»Alhamdulillah.«
Zorah