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Das Meer ist der Ursprung allen Lebens und verbirgt eine tödliche Bedrohung Ohne zu bremsen, rast die Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck mit ihrem Dienstwagen in die Spree. Mit dabei: ihre Tochter Maja. 'Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin', ist das Letzte, was sie zu ihrer Tochter sagt, bevor sie ertrinkt. Auch Maja stirbt - wacht jedoch wenige Stunden später unversehrt in einem Leichensack im Krankhaus wieder auf. Wie ist das möglich? Während Maja versucht, Antworten zu finden, ereignet sich eine verheerende Naturkatastrophe nach der anderen. Und gegen ihren Willen gerät sie in einen Konflikt aus Lügen, Intrigen und Machtkämpfen, dessen Folgen fatale Ausmaße annehmen.
Anne Freytag hat International Management studiert und als Grafikdesignerin gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Für ihre Romane wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet - unter anderem mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur.
Mit 'Aus schwarzem Wasser' legt sie ihren ersten Thriller vor.
Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.
Autorentext
Anne Freytag hat International Management studiert und als Grafikdesignerin gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Für ihre Romane wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet u.a. mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.
Klappentext
Ohne zu bremsen, rast die Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck mit ihrem Dienstwagen in die Spree. Mit dabei: ihre Tochter Maja. »Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin«, ist das Letzte, was sie zu ihrer Tochter sagt, bevor sie ertrinkt. Auch Maja stirbt - wacht jedoch wenige Stunden später unversehrt in einem Leichensack im Krankhaus wieder auf. Wie ist das möglich? Während Maja versucht, Antworten zu finden, ereignet sich eine verheerende Naturkatastrophe nach der anderen. Und gegen ihren Willen gerät sie in einen Konflikt aus Lügen, Intrigen und Machtkämpfen, dessen Folgen fatale Ausmaße annehmen.
Leseprobe
MAJA
Ich weiß nicht, wo er anfängt und ich aufhöre. Oder wer wen zusammenhält. Ich atme langsam ein und aus, spüre ein scharfes Brennen hinter meinen geschlossenen Lidern. Die Wohnung riecht noch nach uns. Nach Daniel und mir. Nach einem Hauch von Schweiß und unseren Körpern. Ein kleiner Rest Sex, den wir im Bettzeug zurückgelassen haben. Das war vor ein paar Stunden. Am späten Nachmittag. Als ich gekommen bin, um es zu beenden, und wieder nur gekommen bin.
Daniel vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge, küsst mich auf die Schläfe, auf die Wange, murmelt belegt: »Du lebst.« Er sagt es immer wieder. Seine Arme liegen um mich wie ein Versteck, in dem mich niemand findet.
Wir stehen neben der offenen Wohnungstür, im Hintergrund läuft der Fernseher. Der Ton ist kaum zu hören, nicht mehr als ein dumpfes männliches Flüstern. Als ich die Augen öffne, sehe ich mein Gesicht. Eine Version von mir mit hochgesteckten Haaren und stark geschminkten Augen. Ein Blick in die Vergangenheit. Das Foto zeigt meine Mutter und mich in bodenlangen Roben. Es ist vor zwei Jahren auf einer Benefizveranstaltung entstanden. Vielleicht auch vor zweieinhalb. Ich erinnere mich daran, wie sie damals in ihrem begehbaren Schrank stand, zwei Abendkleider hochhielt und fragte: »Welches davon soll ich anziehen? Das schwarze oder das hellblaue?« Und wie ich antwortete: »Das hellblaue.« Weil es denselben Farbton hatte wie ihre Augen. Dieses beinahe eisige Blau. Sie sah schön aus an jenem Abend. Das tat sie oft.
Ich löse mich aus Daniels Armen und es wird schnell kühl ohne ihn. Er drückt die Wohnungstür ins Schloss, ich schaue stumm in den Fernseher. Unten links im Bild steht Brennpunkt. Der Moderator trägt Schwarz. Ich bücke mich nach der Fernbedienung, die neben dem Bett auf dem Boden liegt, und mache lauter.
»Was die genaue Ursache für den Unfall war, bei dem die Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck und ihre Tochter Maja tödlich verunglückten, ist derzeit noch unklar. Ein Krisenstab wurde zusammengestellt und mit der Aufklärung des Vorfalls beauftragt, ein Sondereinsatzkommando hat die Ermittlungen aufgenommen.
Von der Kanzlerin selbst gibt es bislang noch keine Stellungnahme. Diese wird jedoch direkt nach ihrer Landung in Kopenhagen erwartet, wo sie als eine der Abgesandten der Europäischen Union an der Welt-Klimakonferenz teilnimmt.
'Das Einzige, was wir zum jetzigen Zeitpunkt mit Sicherheit sagen können, ist, dass die Bundesinnenministerin, Dr. Patricia Kohlbeck, in einen schweren Autounfall verwickelt war. Es ist noch zu früh, um genauere Angaben zu den Hintergründen oder dem Unfallhergang zu machen', so der Sprecher des Innenministeriums Markus Dornbusch bei einer Sonderpressekonferenz.
Augenzeugen berichten von einem schwarzen Audi A8, der heute Abend gegen 21:45 Uhr Am Kupfergraben ungebremst das Geländer des Spreeufers durchbrach und dann in den Fluss raste. Mehrere Passanten verständigten umgehend den Rettungsdienst. Einer von ihnen, der einunddreißigjährige Efrail R., riskierte sein Leben bei dem Versuch, die Opfer aus dem Wagen zu befreien. Seiner Aussage zufolge kam jede Hilfe für die Innenministerin zu spät. Ihre Tochter hingegen war noch bei Bewusstsein. Efrail R. ist es zu verdanken, dass Maja Kohlbeck noch lebend aus dem Wrack geborgen werden konnte. Sie verstarb dann jedoch nur wenig später auf dem Weg ins Krankenhaus.«
Daniel nimmt mir die Fernbedienung aus der Hand und schaltet auf stumm.
»Was ist passiert?«, fragt er.
Ich starre auf den Bildschirm, in das Gesicht meiner Mutter. Da sah sie noch aus wie sie. Unter Wasser dann nicht mehr. Als hätte es sie geschluckt, sie festgehalten unter der Oberfläche, dicht wie Quecksilber. Auf dem Foto lächelt sie. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nie wieder lächeln wird. Dass es sie nicht mehr gibt.
Daniel legt seine Hand auf meine Schulter. Ich schaue ihn a