Siggi soll in die Fußstapfen seiner berühmten Eltern Siegfried und Kriemhild treten und auf Burg Tollkühn zum Helden ausgebildet werden. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Siggi hat vor so ziemlich allem Angst - selbst der kleinsten Spinne! Gut, dass ihm die ehrgeizige Amazone Brünhild und der tollpatschige Elf Filas zur Seite stehen. Als aus einer Übung plötzlich eine echt gefährliche Mission wird, müssen sie beweisen, dass sie reif für ihre erste Heldentat sind. Band 1 der Burg Tollkühn-Saga
Andreas Völlinger hat in Deutschland und Neuseeland Kommunikationswissenschaft, Anglistik und TV-Drama studiert. Mittlerweile schreibt er Drehbücher für Film und Animation. 2012/13 war er Stipendiat der Akademie für Kindermedien in Erfurt. Momentan arbeitet er an zwei Animationsserien und natürlich am nächsten Band von 'Burg Tolkühn'. Zapf lebt in Wien und zahlt seine Miete mit Zeichnungen von seltsamen Kreaturen, Rittern, Monstern, Weltraumpiraten und sprechenden Tieren. So sind über die letzten 8 Jahre über 80 Kinderbücher entstanden. Nebenbei arbeitet er an Comicprojekten und geht mit seinem Hund spazieren.
Autorentext
Andreas Völlinger hat in Deutschland und Neuseeland Kommunikationswissenschaft, Anglistik und TV-Drama studiert. Mittlerweile schreibt er Drehbücher für Film und Animation. 2012/13 war er Stipendiat der Akademie für Kindermedien in Erfurt. Momentan arbeitet er an zwei Animationsserien und natürlich am nächsten Band von "Burg Tolkühn".Zapf lebt in Wien und zahlt seine Miete mit Zeichnungen von seltsamen Kreaturen, Rittern, Monstern, Weltraumpiraten und sprechenden Tieren. So sind über die letzten 8 Jahre über 80 Kinderbücher entstanden. Nebenbei arbeitet er an Comicprojekten und geht mit seinem Hund spazieren.
Leseprobe
Im Hof von Burg Tollkühn herrschte geschäftiges Treiben. Dutzende Menschen und auch ein paar Elfen und Zwerge standen in der Gegend herum, neben ihnen Berge von Gepäck. Kutschen fuhren ein und aus, Reiter lenkten ihre Pferde durch das Gewusel. Eine Familie war sogar auf Reitechsen gekommen.
Kurz nachdem Siggi und seine Eltern aus der Kutsche gestiegen waren, passierte genau das, was fast immer geschah, wenn sie irgendwo aufkreuzten. Jemand kreischte: "Das sind Kriemhild und Siegfried!!!" Und in null Komma nix waren seine Eltern von einer begeisterten Meute umringt. Andere zukünftige Heldenschüler und sogar einige der Heldeneltern wollten ihnen die Hände schütteln, sagen, was für Vorbilder sie seien, oder sie einfach nur ehrfürchtig angaffen. Jemand trieb eine Schreibfeder und ein Tintenfass auf, damit die beiden Über-Helden Autogramme geben konnten. Sie kritzelten ihre Namen auf Mäntel, Schilde, Helme, Gesichter und nackte Bäuche, die ihnen entgegengestreckt wurden. Mit einem Dolch ritzte Kriemhild ihre Signatur sogar in den Stiel einer Axt.
Siggi stand etwas abseits alleine da und sah sich unsicher im Burghof um. Im nördlichen Teil stand die noch recht neu wirkende Statue eines hünenhaften Kriegers. In der einen Hand hielt er einen abgeschlagenen Ogerkopf, in der anderen ein gezacktes Riesenschwert.
Siggi wurde von der Statue abgelenkt, als eine Gruppe Elfen auf Tolkanen - das waren große blau-grün gefiederte Laufvögel - in den Burghof ritt. Fasziniert beobachtete er, wie sie ihre prächtigen Reittiere stoppten und elegant hinunterglitten.
Elf müsste man sein, dachte Siggi. Die Angehörigen dieses uralten Volkes waren von Natur aus unheimlich geschickt und anmutig.
Aber das galt offenbar nicht für alle Elfen: Ein Tolkan rannte einfach weiter und quer über den Burghof. Der junge Elf auf dem Rücken des großen Laufvogels bekam ihn erst zum Stehen, als er schon fast in eine Zwergenfamilie gerannt war.
Unter wüsten Beschimpfungen der Zwerge und mit hochrotem Kopf lenkte der Junge sein widerspenstig krähendes Reittier zu den anderen zurück. Und mit dem eleganten Heruntergleiten hatte es der Elf auch nicht so. Beim Versuch, sein linkes Bein auf die rechte Seite zu schwingen, kippte er mit einem überraschten Schrei seitlich vom Laufvogelrücken - und landete neben Siggi auf dem Boden.
Die vier älteren Elfen, die mit dem Jungen gekommen waren, machten keine Anstalten, ihm zu helfen. Sie schienen sich zu schämen und schauten angestrengt in alle möglichen anderen Richtungen.
Siggi nahm sich ein Herz und hielt dem gestürzten Elfenjungen die Hand hin. Der ergriff sie und kam mit Siggis Hilfe wieder auf die Beine. Er war größer als Siggi (was nicht so schwer war) und hatte braunes Haar, das er elfentypisch lang trug. Seine Ohren waren natürlich lang und spitz. Siggi hatte sogar das Gefühl, dass sie noch etwas länger waren als bei anderen Elfen. Oder es wirkte einfach so, weil der Elfenjunge so dünn war.
"Danke dir", sagte der Elf und schüttelte Siggis Hand. Er hatte ein ansteckendes Lächeln. "Ich bin Filas."
"Und ich Siggi. Gern geschehen", antwortete Siggi und lächelte ebenfalls.
"Ich glaube, mein Tolkan ist verflucht. Er macht wirklich nie, was ich will", erklärte Filas und fuchtelte mit seinen dünnen Armen herum. "Und ich reite eh nicht gerne. Davon tut mir nur der Hintern weh. Aber meine Eltern wollten unbedingt mit den neuen Tolkanen angeben."
"Äh, wo ist deiner eigentlich hin?", fragte Siggi.
Filas' eigensinniges Reittier war inzwischen einfach davonstolziert und hatte einem Edelmann die Seidenmütze vom Kopf gefressen.
"Och nee", ächzte Filas und rannte los, um Schlimmeres zu verhindern. "Bis später!"
Siggi sah dem seltsamen Elfenjungen grinsend hinterher.
Da tippte ihm jemand auf die Schulter.
"Entschuldige, stehst du auch für ein Autogramm an?" Hinte