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Jeder Student muss im Laufe seines Studiums zahlreiche schriftliche Arbeiten abliefern und die Examensarbeit ist fester Bestandteil der universitären Abschlussprüfungen. Aber wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit? Vielfach wird dieses Wissen stillschweigend vorausgesetzt und die Studierenden werden nur unzureichend auf das wissenschaftliche Schreiben vorbereitet. Walter Krämer hilft von der inhaltlichen Konzeption bis hin zur formalen Gestaltung bei der Abfassung wissenschaftlicher Texte. In Fragen der Themen- und Betreuerwahl oder zum Gestalten von Grafiken, Fußnoten und Tabellen begleitet er Studierende aller Fächer und Fakultäten kompetent durch die Universität. In der grundlegend überarbeiteten Neuauflage sind die Kapitel zur Literatur- und Datenrecherche neu verfasst, die weiteren Kapitel sind vom Autor grundlegend überarbeitet und aktualisiert.
Vorwort
Wissenschaftliches Schreiben leicht gemacht
Autorentext
Walter Krämer ist Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Technischen Universität Dortmund.
Leseprobe
1 Der Anfang: Thema, Materialsuche und Arbeitsplan "Der bei weitem beste Weg, um in der Forschung Tüchtiges zu leisten, ist, damit anzufangen." Peter Medawar, Nobelpreisträger Medizin 1960 a) Wissenschaftliches Arbeiten - was ist das überhaupt? Dieser Leitfaden hilft Ihnen, eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben. Das ist ein weites Feld, ich denke dabei an kleine Seminararbeiten wie an schwergewichtige Dissertationen oder Habilschriften gleichermaßen. Der wichtigste Fall ist natürlich die Abschlussarbeit am Ende eines Studiums, denn die ist in fast allen Studiengängen vorgeschrieben und soll daher im Weiteren auch im Zentrum stehen. Aber fast alles, was ich dazu zu sagen habe, gilt für andere wissenschaftliche Arbeiten in analoger Weise. Nur ein Aspekt ist vor allem für Erstlingswerke von Bedeutung. Nämlich, einen möglicherweise vorhandenen übertriebenen Respekt vor dem Beiwort "wissenschaftlich" abzulegen. Vor allem diejenigen Menschen machen großes Aufheben um den "wissenschaftlichen" Charakter ihres Schaffens, die es in ebendiesen Wissenschaften selbst nicht allzuweit gebracht haben. Die anderen fangen einfach damit an. Der Brockhaus etwa sagt, dass Wissenschaft "der Prozess methodisch betriebener, prinzipiell intersubjektiv nachvollziehbarer Forschung und Erkenntnisarbeit [] auf Grund eines ursprünglichen, sachbestimmten Wissensdranges und Wahrheitssuchens" sei. Oder anders ausgedrückt: Sie müssen deutlich machen, wie Ihre Aussagen zustande kommen. Das ist Regel Nr. 1, darauf wären die meisten vermutlich auch ohne Brockhaus von allein gekommen. Der Konstanzer Philosoph Jürgen Mittelstraß schreibt weiterhin, "dass Wissenschaft [] als ein Teil jener Arbeit der Menschen begriffen werden muss, mit dem dieser über seine Natur als eines Bedürfniswesens hinaus an einer zweiten Natur, seiner Natur als eines Vernunftwesens baut." Auch das kann man einfacher sagen: Bei Ihren Bemühungen sollte etwas herauskommen, was man vorher noch nicht wusste. Das wäre dann Regel Nr. 2. Dieses Extra muss durchaus nicht weltbewegend sein, oft reicht schon ein neue Zusammenstellung und Bewertung dessen, was es gibt. Oder wie es im Herder Staatslexikon zu lesen ist: Wissenschaft sei "die Fähigkeit, Wissen durch Beweisverfahren (Folgern, Messen, Quellenkunde) zu sichern und auszubauen, einzelne Gebiete voneinander abzugrenzen und das Wissen von ihnen nach innerwissenschaftlichen Kriterien (Allgemeingültigkeit, Systematisierbarkeit, Verifikation) zu einem einheitlichen Zusammenhang zusammenzuschließen." Das kann man vielleicht als Regel Nr. 3 auch so formulieren: Sie sollten wissen, was sie wollen. Als gemeinsamer Nenner kommt dann so etwas wie "systematische und nachvollziehbare Befriedigung von Neugier" heraus. Das klingt wenig anspruchsvoll und soll es auch nicht sein. Zwar befinden wir uns damit noch nicht mit Einstein auf der gleichen Stufe, aber das wird für eine studentische Abschlussarbeit ja auch nicht verlangt. Der Standardfall in Deutschland ist wohl die Bachelor- oder Masterarbeit. An einigen noch nicht amerikanisierten Standorten gibt es auch noch das Staatsexamen oder das Diplom. Dazu kommen Seminar- und Hausarbeiten vielfältiger Art - an Anlässen zur Verfertigung schriftlicher Arbeiten mangelt es an Hochschulen sicher nicht. In der Regel soll eine solche Arbeit zeigen, "dass der Kandidat in der Lage ist, innerhalb der vorgegebenen Zeit ein Problem aus seiner Fachrichtung selbständig nach wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten". So verlangt es eine Muster-Prüfungsordnung meiner Heimat-Universität. "Die schriftliche Hausarbeit [] dient der Feststellung, ob der Kandidat ein auf sein Lehramtsstudium bezogenes Thema innerhalb eines bestimmten Zeitraums selbstständig wissenschaftlich [] bearbeiten kann." So formuliert es eine beispielhafte Lehramts-Prüfungsordnung. Und so weiter, die Textbausteine wiederholen sich. Diese wie auch immer benannte Schrift soll im Weiteren hier "Abschlussarbeit" heißen. Sie ist in der Regel die erste größere selbstständige Schrift ihres Verfassers oder ihrer Verfasserin, und schließt das Studium oft tatsächlich ab. Davon gehe ich der Konkretheit halber auch aus. Aber natürlich gilt fast alles weitere für studienbegleitende Arbeiten und für weiterführende Projekte wie Dissertationen oder Habilschriften ebenso. Denn der Unterschied zwischen einer bescheidenen Seminararbeit auf der einen und einer Doktorarbeit auf der anderen Seite ist viel kleiner als die meisten glauben. Und Spaß machen darf das alles auch. "Es gibt Leute, die meinen, alles wäre vernünftig, wenn man es mit einem ernsthaften Gesicht tut", sagte einmal der große Georg Christoph Lichtenberg. Also machen Sie nicht immer nur ein ernsthaftes Gesicht. Denn Wissenschaft ist auch "eine Aktivität, die Neugier und das Ego befriedigt", wie ich einmal bei dem Soziologen Kurt Komarek gelesen habe. "Sie ist in erster Linie unabhängig von Gedanken der Anwendung oder Nützlichkeit. Man beschäftigt sich mit Wissenschaft aus Freude an der Vermehrung des Kulturgutes der Menschheit, aus Wertschätzung und Hochachtung vor dem Erbe von Generationen großer Geister und natürlich auch, um als erster zu publizieren und bekannt, anerkannt, ja wenn möglich berühmt zu werden."
Inhalt
Inhalt Vorwort 1. Kapitel: Der Anfang: Thema, Materialsuche und Arbeitsplan a) Wissenschaftliches Arbeiten - was ist das überhaupt? b) Das richtige Thema wählen c) Die Organisation der Arbeit Weiterführende Literatur 2. Wo finde ich was? a) Fachliteratur b) Zahlen und Fakten c) Eigene Erhebungen Weiterführende Literatur 3. Die äußere Form der Arbeit a) Die grobe Gliederung b) Das Inhaltsverzeichnis c) Das Literaturverzeichnis d) Fußnoten Weiterführende Literatur 4. Schaubilder und Tabellen a) Wissenschaftliche Illustrationen b) Histogramme und Streudiagramme c) Säulen- und Kurvendiagramme d) Weitere Datendiagramme e) Tabellen Weiterführende Literatur 5. Sprachliches Gestalten a) Kurze Wörter, knappe Sätze b) Verben versus Substantive c) Weitere Rezepte gegen Sprachverstopfung d) Fremdwörter und Jargon Weiterführende Literatur 6. Die formale Feinstruktur der Arbeit a) Zahlen und Maßeinheiten b) Formeln und Symbole c) Abkürzungen Weiterführende Literatur 7. Das Zitieren fremder Literatur a) Was wird zitiert? b) Wie wird zitiert? c) Dokumentation von Büchern d) Dokumentation von Aufsätzen e) Dokumentation von Quellen aus dem Internet f) Sonderfälle Weiterführende Literatur 8. Endredaktion und Niederschrift a) Schreiben und Überarbeiten b) Das Schriftbild c) Die letzte Prüfung vor der Abgabe Weiterführende Literatur Anhang a) Elektronische Literaturdatenbanken b) Fachserien des Statistischen Bundesamtes c) Nichtamtliche Statistik d) Internationale Daten