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Rudolf Zacharias reist nach Berlin. Dort will der Dokumentarfilmer die Vernissage seiner früheren Studentin Milena Sonntag besuchen. Thomas Lehrs Roman spielt an einem Sommertag des Jahres 2011 und zugleich in einem ganzen Jahrhundert. Denn in ihrer Ausstellung zieht Milena nicht nur eine künstlerische Lebensbilanz, sondern die ihrer Zeit. Mit sprachlicher Kraft werden historische Katastrophen neben die privaten Verwicklungen dreier Menschen gestellt, führen die Spuren von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs bis ins heutige Berlin. Thomas Lehr entwickelt ein überwältigendes Fresko dieses deutschen Jahrhunderts: tragisch, komisch, grotesk, und immer wieder ganz persönlich und intim.
Autorentext
Thomas Lehr, 1957 in Speyer geboren, lebt in Berlin. Bei Hanser erschienen u.a. Größenwahn passt in die kleinste Hütte (Kurze Prozesse, 2012), die Novelle Frühling (2019) sowie die Romane September. Fata Morgana (2010), 42 (2013), Zweiwasser (2014), Nabokovs Katze (2016), Schlafende Sonne (2017), Die Erhörung (2021) und Manfred Bekenntnisse eines Außerirdischen (2023). Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Berliner Literaturpreis, dem Marie-Luise-Kaschnitz-Preis, dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Bremer Literaturpreis, dem Spycher-Literaturpreis sowie dem Kranichsteiner Literaturpreis.
Zusammenfassung
"'Schlafende Sonne' ist ein himmelschießendes Kunstwerk. Zum Verzweifeln gut." Markus Clauer, Die Rheinpfalz, 09.10.17
"'Schlafende Sonne' ist sprachlich und in seinem Bau ein Wagnis. Eines, das gelingt. ... Wer die Herausforderung dieses Romans annimmt, wird mit einem Text belohnt, der kompromisslos auf die Probe stellt, was Literatur jenseits des Geschichtenerzählens kann." Cornelia Zetzsche, Bayern 2, 30.09.17
"Thomas Lehr hat ein enorm dichtes und virtuos komponiertes Buch geschrieben, in dem Handlungsstränge und Personen auf vielfältige und komplexe Weise miteinander verknüpft sind." Holger Heimann, WDR 3, 29.09.17
"Mit 'Schlafende Sonne' hat Thomas Lehr jetzt den ganz großen Wurf gewagt. Lehrs neues Buch versteht sich als eine Art Universalroman und reiht sich ein in die Literatur der Moderne, etwa eines James Joyce, die nach neuen, experimentellen Ausdrucksformen sucht." FOCUS online, 26.09.17
"Der Roman als Erkenntnisinstrument: Thomas Lehr erzählt in 'Schlafende Sonne' Bilder einer Ausstellung und überschreitet die Grenzen zwischen Kunst, Wissenschaft und Lebenswelt." Friedmar Apel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.09.17
"Wer sich aber einlässt auf dieses Experiment, diese Explosion von Gedanken, Theorien und Erinnerungen, der wird reich belohnt werden durch eine unglaubliche Vielfalt an Ausdrücken und Assoziationen und einen literarischen Wagemut, wie er in der deutschen Gegenwartsliteratur derzeit fast einmalig ist." Jan Ehlert, NDR Kultur, 20.09.17
"Man kann 'Schlafende Sonne' einen Eheroman nennen, einen Künstler-, Epochen- und Wissenschaftsroman, einen Roman über die deutsche Teilung und ihre Vorgeschichte, aber auch ein Energiegeschoss, einen Feuerball, eine Gedankenexplosion ... Ein Epos auf der Höhe der Zeit, sonnentrunken und riskant." Meike Fessmann, Der Tagesspiegel, 14.09.17
"Der Autor verknüpft in seinem Roman ... virtuos Philosophie, Kunsttheorie und Naturwissenschaft. 'Schlafende Sonne' ragt heraus aus der Produktion des Herbstes." Holger Heimann, WDR 5, Bücher, 09.09.17
"Der Blick auf Oberflächen und in die Tiefe hat in Thomas Lehr einen Zeremonienmeister, der Bilder schaffen kann wie kaum ein anderer. Lehr weiss das, und er betreibt einen Aufwand, dem es egal ist, ob er gerade auf den Schlachtfeldern bei Verdun ist oder auf dem Gästesofa einer Buchhändlerin." Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 30.08.17
"Entscheidend sind aber weniger konkrete Ereignisse als zentrale Motive, die ein Eigenleben bekommen. ... Dabei kommt es zu zum Teil rauschhaften Erzählschüben, die von großer Suggestivität sind. ... Es geht um Lebenswelten, um die konkrete Verankerung in Details und Atmosphären. So entsteht zwischen den Figuren und Zeiten ein eigener poetischer Raum, der sich im zentralen Bild der 'Sonne', des 'Lichts' zeigt." Helmut Böttiger, Deutschlandfunk Kultur, Studio 9, 26.08.17
"Es wirkt wie eine Provokation, wie wenig sich dieser Autor um landläufige Erzähltheorien und Schreibschultechniken schert. ... Es geht hier um Literatur als Kunst, nicht als Serviceleistung für Gefühle oder als Wiedererkennungs-Akrobatik. Es geht, wie es an einer Stelle ungeschützt heißt, um 'den Abgrund des Glücks'." Helmut Böttiger, Süddeutsche Zeitung, 23.08.17
"Es sind kleine, kluge, sensible Beobachtungen, die Thomas Lehrs Schreiben ausmacht, er liefert überzeugende Psychogramme in außergewöhnlicher, kunstvoller Sprache, jenseits von abgegriffenen Adjektiven und Wendungen. Seine menschlichen Skizzen auf Papier werden mit wenigen Worten zu einem ganzen Leben. ... Der letzte Satz dieses Buches jedenfalls wird wohl - wie das ganze Buch selbst - unterschiedliche Emotionen hervorrufen: 'Wird fortgesetzt'. Zwei weitere Teile sind geplant und schon in Arbeit. Wahnsinn. Und Genie. Ein Megaprojekt - für den Autor und die Leser." Anne-Dore Krohn, rbb Kulturradio, 21.08.17