Nach den Klassikern "Babyjahre", "Kinderjahre" und "Schülerjahre" das neue Standardwerk
Computersucht, Komasaufen, Schulmüdigkeit selten gibt es positive Schlagzeilen über Jugendliche. Mit ihrem Buch wollen Remo H. Largo und Monika Czernin Verständnis für die Jugendlichen und ihre schwierigen Entwicklungsaufgaben wecken und den Blick dafür schärfen, dass in ihren Händen die Zukunft liegt. Ein Buch, das zum Umdenken auffordert.
»Der Schweizer Kinderarzt hilft Eltern ihre Kinder besser zu verstehen.«
Vorwort
Nach den Klassikern »Babyjahre«, »Kinderjahre« und »Schülerjahre« das neue Standardwerk
Autorentext
Monika Czernin, geboren 1965, ist freie Journalistin, Filmemacherin und erfolgreiche Buchautorin. Zusammen mit Remo H. Largo schrieb sie »Glückliche Scheidungskinder. Trennungen und wie Kinder damit fertig werden« und »Jugendjahre. Kinder durch die Pubertät begleiten«. Zuletzt erschienen ihre Bücher »Der Kaiser reist inkognito«, für das sie 2023 den Friedrich-Schiedel-Literaturpreis erhielt, die »Gebrauchsanweisung für Tansania« und »Remo Largo Ein Leben für die Kinder«. Monika Czernin lebt mit ihrer Tochter am Starnberger See.
Klappentext
Pubertät eine Zeit zwischen Verunsicherung und Aufbruch. Remo H. Largos Bücher haben unzähligen Eltern geholfen, aus der Sicht der Kinder auf die Welt zu blicken und damit ihre Kinder besser zu verstehen. Nach den Klassikern »Babyjahre«, »Kinderjahre«, »Glückliche Scheidungskinder« und »Schülerjahre« kommt nun »Jugendjahre«. »In gut lesbarer Frage-Antwort-Form und mit anschaulichen Grafiken erklären Largo und Czernin, weshalb Jugendliche unter ihrer Pubertät leiden und wie sie ihren Weg in die Gesellschaft suchen.« Badische Zeitung
Leseprobe
Einleitung
Wenn der Hummer den Panzer wechselt, verliert er zunächst seinen alten Panzer und ist dann so lange, bis ihm ein neuer gewachsen ist, ganz und gar schutzlos. (Dolto 2005)
Neben der Geburt und den ersten Lebensjahren ist die Pubertät entwicklungsbiologisch gesehen die wichtigste Phase im Leben eines jeden Menschen. Hier kommt zum Abschluss, was mehr als 15 Jahre für seine Entfaltung gebraucht hat. Am Ende der Pubertät ist der Hummer dann ausgewachsen, er hat ein letztes Mal seinen Panzer gewechselt, um beim Bild der französischen Kinderpsychiaterin Françoise Dolto zu bleiben. Die Jugendjahre sind ein großer Einschnitt, für manche sogar die größte Herausforderung ihres Lebens. Aber auch die Erwachsenen, die Väter, Mütter und Lehrer tun sich mit dieser Lebensphase oft schwer. "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Menschen und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Kinder widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen und tyrannisieren ihre Lehrer." So klagte vor 2400 Jahren schon der Philosoph Sokrates, zumindest wird ihm das Zitat zugeschrieben.
In unserer Gesellschaft sind Kinder zu einem kostbaren Gut geworden, wer sich für Kinder entscheidet, investiert viel in ihre Entwicklung. Und dann, so plötzlich wie unabdingbar, machen sie sich innerlich wie äußerlich davon, grüßen kaum noch und wünschen sich ein Leben weit weg vom familiären Heim. Kein Wunder, dass Eltern nicht verstehen, was da eigentlich vor sich geht. Haben sie etwas falsch gemacht? Sind es die Hormone? Das Gehirn? Was kann man dagegen tun, und geht diese Phase einfach wieder vorbei, so plötzlich wie sie, einem Alptraum gleich, über die Familie gekommen ist? Auch sind die Erwachsenen verunsichert. Angesichts von Zukunftsängsten und realen Bedrohungen etwa durch eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, wachsen die Sorgen einer Elterngeneration, die sich fragen muss, ob sie die Welt, die sie ihren Kindern übergibt, gut genug bestellt hat.
Dieses Buch hat eine besondere Form. Wir, die Autoren, führen stellvertretend für die Leser und Leserinnen einen Dialog, Fragen und Antworten sollen die unterschiedlichen Positionen vom besorgten Elternteil bis zum Experten widerspiegeln. Ich, Monika Czernin, bin Mutter einer Teenagerin. Als meine Tochter in die Pubertät kam, erinnerte ich mich daran, wie meine Eltern unter meinen rebellischen Distanzierungsversuchen litten und bekam doch denselben Dackelblick, klagte und seufzte: "Ach, was warst du nur für ein süßes Mädchen, als du noch klein warst." Meine Tochter brach zu Recht in Schreikrämpfe aus. "Und jetzt? Du magst mich wohl gar nicht mehr." Gott sei Dank begannen Remo Largo und ich dann bald an diesem Buch zu schreiben. Die Gespräche, Debatten und Recherchen haben mir, der Mutter, Journalistin und Pädagogin neue Denkräume geöffnet und viele Irrwege erspart. Vor allem haben sie meine Ängste bekämpft und mir die Freude über das Großwerden meiner Tochter zurückgegeben. Ich habe durch das Schreiben gelernt, anerkennender und großzügiger auf ihre Welt zu schauen, hinter der Kratzbürstigkeit die Verletzlichkeit und Sensibilität wahrzunehmen, trotz aller Launen ihre Kreativität nicht aus den Augen zu verlieren, und bei aller nötigen und dennoch schmerzhaften Loslösung ihre Loyalität, Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit zu würdigen. Die Pubertät der Kinder ist immer auch eine Chance, noch einmal über Ge- und Misslingen des eigenen Starts ins erwachsene Leben nachzudenken. Ich möchte diese Konfrontation sowie den kritischen Blick meiner Tochter auf meinen Lebensentwurf nicht missen.
Ich, Remo Largo, habe drei erwachsene Töchter und vier Enkelkinder, zwei davon sind bereits wieder in der Pubertät. Mich beschäftigt die Pubertät als Vater und Wissenschaftler seit vielen Jahren. Die Erinnerungen an meine eigene Pubertät sind sehr versch
Inhalt
Inhalt
Einleitung
Teil I Die Entwicklung beim Jugendlichen
Entwicklung in der Pubertät
Schlussspurt zur Vollendung
Körperliche Entwicklung
Wie sich die Pubertät manifestiert
Warum die Pubertät für jeden Jugendlichen einzigartig ist
Weshalb Jugendliche körperlich unter der Pubertät leiden
Sexualverhalten und Geschlechtsidentität
Biologisches und soziales Geschlecht
Wie Jugendliche Sexualität erleben
Wie Mädchen und Jungen ihre Geschlechterrolle finden
Wenn Jugendliche das Geschlecht anders empfinden
Sozialverhalten
Wie sich Kinder von ihren Eltern ablösen
Der lange Marsch in die Gesellschaft
Wie Jugendliche zur Moral kommen
Sprache
Jugendliche sprechen anders
Wie sich die Sprachkompetenz verändert
Logisch-mathematisches Denken
Wie Jugendliche Zahlen verstehen
Figural-räumliches Denken
Zeichnen und gestalten
Motorik
Mehr oder weniger geschickt und bewegungsaktiv
Musikalische Fähigkeiten
Musizieren, konsumieren und träumen
Schlafverhalten
Jugendliche sind Eulen - sie können nichts dafür
Teil II: Jugendliche und ihre Entwicklungsaufgaben
Geborgenheit
Wie sich Jugendliche emotional neu orientieren
Clique und Peers
Wieso die Gemeinschaft der Gleichaltrigen so wichtig ist
Selbstverwirklichung
Was ich werden will
Auf der Suche nach sich selbst
Gefahren und Risiken
Warum Drogen und Gewalt verführen
Weshalb Jugendliche das Risiko suchen
Internet und Computerspiele
An der Pubertät leiden
Wenn Essen zum Problem wird
Warum Jugendliche psychisch erkranken
Teil III Jugendliche und ihr Umfeld
Eltern
Von der Kindesliebe Abschied nehmen
Kontrolle abgeben
Rechte und Pflichten statt Erziehung
Erwartungen an Schule und Beruf anpassen
Dem eigenen Leben eine neue Richtung geben
Schule
Schule als Wunsch und Realität
Die Entthronung des Lehrers
Was soll die Schule lehren und vor allem wie?
Gleiche Förderung für Jungen und Mädchen
Schulabbruch und Schulmüdigkeit
Jugendliche für die Gesellschaft sozialisieren
Soziales Kapital gegen Jugendgewalt
Gesellschaft
Langes Warten im Vorzimmer der Gesellschaft
Wie schu…