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Der Mystery-Bestseller von der Autorin von Drachenzauber und Rabenzauber: Mercy Thompson ist stolze Besitzerin einer kleinen Autowerkstatt. Und sie ist eine Walkerin das heißt, sie verfügt über die Gabe, sich in einen Kojoten zu verwandeln. Als sie in einen mysteriösen Mordfall hineingezogen wird und auf eigene Faust ermittelt, gerät sie in tödliche Gefahr ...
"Magisch und dunkel - Patricia Briggs Mercy-Thompson-Romane sind einfach großartig!"
Autorentext
Patricia Briggs, Jahrgang 1965, wuchs in Montana auf und interessiert sich seit ihrer Kindheit für Fantastisches. So studierte sie neben Geschichte auch Deutsch, denn ihre große Liebe gilt Burgen und Märchen. Mit ihrer Mystery-Saga um die Gestaltwandlerin Mercy Thompson stürmt sie regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Nach mehreren Umzügen lebt die Autorin heute in Washington State.
Klappentext
Der Mystery-Bestseller von der Autorin von "Drachenzauber" und "Rabenzauber": Mercy Thompson ist stolze Besitzerin einer kleinen Autowerkstatt. Und sie ist eine Walkerin - das heißt, sie verfügt über die Gabe, sich in einen Kojoten zu verwandeln. Als sie in einen mysteriösen Mordfall hineingezogen wird und auf eigene Faust ermittelt, gerät sie in tödliche Gefahr ...
Leseprobe
Ein Cowboy, ein Anwalt und eine Mechanikerin sehen sich zusammen Die Königin der Verdammten an«, murmelte ich.
Warren - der tatsächlich vor langer Zeit einmal ein Cowboy gewesen war - lachte leise und bewegte die nackten Füße. »Das klingt wie der Anfang eines sehr schlechten Witzes oder einer Horrorgeschichte.«
»Nein«, widersprach Kyle, der Anwalt, der seinen Kopf auf meinen Oberschenkel gelegt hatte. »Wenn du eine Horrorgeschichte willst, musst du mit einem Werwolf, seinem hinreißenden Geliebten und einem Walker anfangen ...«
Warren, der Werwolf, lachte und schüttelte den Kopf. »Zu verwirrend. Es gibt nicht mehr viele, die sich daran erinnern, was ein Walker ist.«
Überwiegend verwechselt man uns mit Skinwalkern. Da Walker und Skinwalker beide eingeborene amerikanische Gestaltwandler sind, ist das sogar einigermaßen verständlich. Besonders, weil ich ziemlich sicher bin, dass die Bezeichnung »Walker« ohnehin auf eine dumme weiße Person zurückzuführen ist, die den Unterschied nicht kannte.
Aber ich bin kein Skinwalker. Erstens komme ich aus dem falschen Stamm. Mein Vater war ein Blackfoot, Mitglied eines Stammes in Nordmontana, und Skinwalker kommen aus den südwestlichen Stämmen und sind überwiegend Hopi oder Navajo.
Zweitens müssen Skinwalker die Haut des Tiers tragen, in das sie sich verwandeln, für gewöhnlich ein Kojote oder Wolf, aber sie können ihre Augen nicht verändern. Sie sind böse Magier, die Krankheit und Tod bringen, wohin sie auch gehen.
Wenn ich mich in einen Kojoten verwandle, sehe ich einfach aus wie jeder andere Kojote auch. Also ziemlich harmlos im Vergleich zu vielen anderen magischen Geschöpfen, die noch im Bundesstaat Washington leben. Dieser Aspekt hatte früher nicht unwesentlich dazu beigetragen, für meine Sicherheit zu sorgen. Doch im letzten Jahr hatte sich das geändert. Nicht dass ich mächtiger geworden wäre, aber ich hatte ein paar Dinge getan, die Aufmerksamkeit erregten. Und wenn den Vampiren erst klar würde, dass ich nicht nur einen, sondern sogar zwei von ihnen getötet hatte ...
Als hätte ich ihn mit meinen Gedanken heraufbeschworen, tauchte ein Vampir auf dem Fernsehschirm auf - dieser Fernseher war so groß, dass er nicht einmal ins Wohnzimmer meines Trailers gepasst hätte. Der Oberkörper des Vampirs war nackt, und seine enge Hose klebte ein paar Zoll unter seinen sexy Hüften.
Es störte mich, dass ich bei diesem Anblick nur Furcht empfand und keine Begierde. Komisch, dass ich Vampire erst mehr fürchtete, nachdem ich welche getötet hatte. Ich träumte davon, dass Vampire aus Löchern im Boden krochen und mir aus den Schatten heraus Dinge zuflüsterten. Ich träumte davon, wie es sich anfühlte, wenn ein Pflock durch Fleisch drang, und von Reißzähnen, die in meinen Arm geschlagen wurden.
Wenn es Warren gewesen wäre und nicht Kyle, dessen Kopf in meinem Schoß lag, hätte er meine Reaktion gespürt. Aber Warren hatte sich auf dem Boden ausgestreckt und konzentrierte sich auf den Bildschirm.
»Hm.« Ich schmiegte mich tiefer in die unanständig bequeme Ledercouch im Fernsehzimmer im Obergeschoss von Kyles riesigem Haus und versuchte, einen lässigen Eindruck zu machen. »Ich hatte mich schon gefragt, wieso Kyle ausgerechnet diesen Film ausgesucht hat. Wer hätte gedacht, dass es in einem Film mit dem Titel Die Königin der Verdammten so viele nackte Männeroberkörper zu sehen gibt?«
Warren lachte, aß eine Handvoll Popcorn aus der Schüssel, die er auf seinem flachen Bauch balancierte, und sagte dann mit rauer Stimme und etwas mehr als einer Spur von Texas-Akzent: »Du hast mehr nackte Frauen und weniger halb bekleidete Männer erwartet, Mercy? Du solltest Kyle wirklich besser kennen.« Wieder lachte er leise und zeigte auf den Schirm. »Hey, ich hätte nicht gedacht, dass Vampire gegen die Schwerkraft immun sind. Hast du je gesehen, dass einer an der Decke baumelte?«
Ich schüttelte den Kopf und sah zu, wie der Vampir sich auf zwei seiner Groupie-Opfer fallen ließ. »Aber ich traue es ihnen durchaus zu. Ich habe auch noch nie gesehen, wie sie Leute gegessen haben. Igitt.«
»Seid still. Ich mag diesen Film.« Kyle, der Anwalt, verteidigte seine Auswahl. »Viele hübsche Jungs, die sich auf
Bettlaken wälzen und in Hüfthosen und ohne Hemden rumlaufen. Ich dachte, das könnte dir ebenfalls gefallen, Mercy.«
Ich schaute hinunter zu ihm - auf jeden reizenden, sonnengebräunten Zoll - und dachte, dass er viel interessanter war als einer der hübschen Männer auf dem Bildschirm. Er war wirklich.
Dem Aussehen nach entsprach er beinahe vollkommen dem Stereotyp des Schwulen, vom Gel in seinem wöchentlich geschnittenen dunkelbraunen Haar bis zu seiner geschmackvollen, teuren Designerkleidung. Wenn die Leute nicht genauer hinschauten, entging ihnen die scharfe Intelligenz, die sich hinter diesem ansprechenden Äußeren verbarg. Was, weil er nun einmal Kyle war, einen wichtigen Grund für die Fassade darstellte.
»Dieses Machwerk ist wirklich nicht schlecht genug für einen Abend des schlechten Films«, fuhr Kyle fort und störte sich nicht daran, die Ausführungen des Leinwandvampirs damit zu unterbrechen; wir sahen uns den Streifen schließlich nicht wegen der spannenden Dialoge an. »Ich hätte ja Blade III ausgeliehen, aber seltsamerweise war der schon weg.«
»Jeder Film mit Wesley Snipes ist es wert, ihn sich anzusehen, selbst wenn man den Ton abstellen muss.« Ich drehte und wand mich, damit ich eine Handvoll Popcorn aus Warrens Schüssel greifen konnte. Er war immer noch zu dünn; das und ein Hinken erinnerten daran, dass er nur einen Monat zuvor so schwer verletzt worden war, dass ich gedacht hatte, er würde es nicht überleben. Werwölfe sind Gott sei Dank zäh, denn sonst hätten wir ihn an einen von einem Dämon besessenen Vampir verloren. Dieser Vampir war der erste gewesen, den ich getötet hatte - mit dem Wissen und der Erlaubnis der hiesigen Herrin der Vampire. Sie hatte nicht unbedingt gewollt, dass ich ihn beseitigte, aber das änderte nichts an ihrer Billigung. Sie konnte mir wegen seines Todes nichts anhaben - und noch wusste sie nicht, dass ich auch noch für einen zweiten toten Vampir verantwortlich war.
»Solange er keine Frauenkleidung trägt«, warf Warren mit seinem schleppenden Akzent ein.
Kyle schnaubte zustimmend. »Wesley Snipes mag ein wunderschöner Mann sein, aber er gibt eine verdammt hässliche Frau ab.«
»Hey«, widersprach ich und konzentrierte mich wieder auf das Gespräch. »To Wong Foo war ein verdammt guter Film.« Wir hatten ihn letzte Woche bei mir zu Hause angesehen.
Ein leises Summen erklang aus dem Erdgeschoss, Kyle rollte sich von der Couch und kam mit einer geschmeidigen, tänzelnden Bewegung auf die Beine, die Warren lei…