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Omraam Mikhaël Aïvanhov zufolge ist die ganze Lehre Christi in den wenigen Zeilen des Vaterunser enthalten. Er sagt: 'Ein Eingeweihter geht wie die Natur zu Werke. Seht einmal, wie sie in einem winzigen Samen einen ganzen Baum mit Wurzeln, Stamm, Ästen, Blüten und Früchten zusammenfasst. Jesus hat das Gleiche getan: Er hat sein ganzes Wissen im Vaterunser kondensiert, in der Hoffnung, dass die Menschen, die es sprechen und über es meditieren, es als Samen in ihre Seele legen, es begießen, schützen und aufblühen lassen, damit es zu dem unermesslich großen Baum der Einweihungswissenschaft heranwächst, die er uns hinterlassen hat.'
Autorentext
Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer Philosoph, geistiger Meister und Eingeweihter. Als warmherziger, einfühlsamer und humorvoller Lehrer war er ein lebendiges Vorbild, das durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten - so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt. Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um die Gesundheit, die Ethik, die Liebe, die Sexualität oder um tiefgründige, philosophische Themen - stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.
Leseprobe
Kapitel 1: »Vater unser, der Du bist im Himmel...« Jesus hat seinen Schülern ein Gebet gegeben, das seitdem von allen Christen gesprochen wird. Es ist das Vaterunser oder auch »das Gebet des Herrn« genannt. In dieses Gebet hat er ein sehr altes von der Tradition überliefertes Wissen gelegt, das schon lange vor ihm existierte. Aber er hat es so stark zusammengefasst, dass es schwer in seiner ganzen Tiefe zu erfassen ist. Ein Eingeweihter geht wie die Natur zu Werke. Seht einmal, wie sie in einem kleinen Kern oder Samen einen ganzen Baum mit Wurzeln, Stamm, Ästen, Blättern, Blüten und Früchten auf meisterhafte, großartige Weise kondensiert. Die ganze Pracht eines Baumes samt seiner Fähigkeit, Früchte zu tragen, lange zu leben, Unwettern zu widerstehen usw. ist in dem Samen verborgen, den man in den Boden legt. Jesus hat genau das Gleiche getan, als er sein ganzes Wissen im Vaterunser zusammengefasst hat; er hoffte, dass die Menschen, die es sprechen und darüber meditieren, es als Samen in ihre Seele legen, es begießen, schützen und aufblühen lassen, um diesen unermesslich großen Baum zu entdecken, das Einweihungswissen, das er uns hinterlassen hat. Alle katholischen, protestantischen und orthodoxen Christen sprechen dieses Gebet, obwohl sie seinen Sinn nicht immer richtig verstehen. Manche finden sogar, dass es nicht besonders tiefsinnig und bedeutungsvoll ist, während sie mit ihren eigenen eindrucksvollen, poetischen, vollständigen und endlosen Dichtungen sehr zufrieden sind. Aber was steckt dahinter? Nichts Besonderes. Lasst uns also versuchen, die Bedeutung des Vaterunsers zu ergründen, obwohl wir nicht alles erwähnen können, weil dieses Thema zu umfangreich ist. »Vater Unser, der Du bist im Himmel«. Es gibt einen Schöpfer, einen Herrn über Himmel und Erde und das ganze Universum. Wenn es heißt, dass Er im Himmel sei, weist dies darauf hin, dass es im Raum verschiedene Ebenen gibt, die die jüdische Tradition Kether, Chokmah, Binah, Chesed, Geburah, Tiphereth, Netzach, Hod, Jesod und Malkuth genannt hat. In diesen Bereichen wohnen unzählige Geschöpfe: Es sind die Engelshierarchien, angefangen bei den einfachen Engeln bis hin zu den Seraphin. In diesen zehn Himmeln (die die Kabbala Sephiroth nennt), wohnt der Gott, den Moses und die Propheten des Alten Testaments als verzehrendes Feuer, als strengen Herrscher beschrieben haben, den man nicht lieben konnte und sogar fürchten musste, denn »die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.« Später ist Jesus gekommen und hat Gott als unseren Vater dargestellt. Jesus ist gekommen, um Furcht durch Liebe zu ersetzen. Anstatt einen schrecklichen Gott zu fürchten, darf der Mensch Ihn nun lieben. Er kann sich an Ihn schmiegen wie an einen Vater. Jesus hat Liebe und Sanftmut eingeführt. Der Herr ist wie ein Vater, dessen Söhne und Töchter alle Menschen sind. »Vater Unser, der Du bist im Himmel...« Wenn Er im Himmel ist, können auch wir im Himmel sein, denn wo der Vater ist, wird auch der Sohn eines Tages sein. In diesen Worten liegt eine große Hoffnung, die Hoffnung auf eine erhabene Zukunft. Gott hat uns nach Seinem Bild erschaffen. Er ist unser Vater, und wir sind Seine Erben. Er wird uns Königreiche geben, Er wird uns Planeten zur Gestaltung überlassen, Er wird uns alles geben. »Geheiligt werde Dein Name.« Gott hat also einen Namen, den man kennen muss, um ihn heiligen zu können. Die Christen geben Gott keinen Namen. Sie nennen Ihn einfach Gott, das ist alles. Aber Jesus wusste als Erbe einer langen Tradition, dass Gott einen geheimnisvollen und unbekannten Namen hat. Als der Hohepriester einmal im Jahr diesen Namen im Heiligtum des Tempels in Jerusalem sprach, wurde seine Stimme absichtlich vom Lärm verschiedener Instrumente übertönt Flöten, Trompeten, Tamburine, Zimbeln , damit das vor dem Tempel versammelte Volk ihn nicht hörte. Von diesem Namen, der im Alten Testament Jahwe oder Jehova geschrieben wird, weiß man nur, dass er vier Buchstaben hat: Jod, He, Vau, He: hvhy. Die kabbalistische Tradition lehrt, dass der Name Gottes selbst aus 72 anderen Namen oder Kräften besteht. Um euch dies verständlicher zu machen, möchte ich noch einige Worte über die Darlegungen der Kabbala hinzufügen. Jeder Buchstabe des hebräischen Alphabets entspricht einer Zahl und da y= 10, h= 5, v= 6, h= 5 ist, ergibt die Summe der vier Buchstaben 26. Wenn die Kabbalisten den Namen Gottes in ein Dreieck schreiben, stellen sie es folgendermaßen dar: Bild oder auch auf diese Weise: Bild Der auf diese Art geschriebene Name enthält 24 Knoten, die die 24 Alten Weisen darstellen, von denen in der Offenbarung die Rede ist. Jedem Knoten entspringen drei Abzweigungen und alles zusammen ergibt 72. Was bedeutet nun »Geheiligt werde Dein Name«? Wundert euch nicht, wenn ich zur Erklärung dieser Frage zunächst die vier Elemente zu Hilfe nehme: Erde, Wasser, Luft und Feuer, durch die die Welt erschaffen wurde. Unser Körper, unser Herz, unser Verstand, unsere Seele und unser Geist sind mit den Kräften und guten Eigenschaften der vier Elemente verbunden. Jedes Element wird von einem Engel geleitet. Deshalb bittet ein Eingeweihter, wenn er sich läutern will, den Engel der Erde, die Unreinheiten seines physischen Körpers aufzunehmen, den Engel des Wassers, sein Herz zu waschen, den Engel der Luft, seinen Verstand zu reinigen und den Engel des Feuers, seine Seele und seinen Geist zu heiligen. Die Heiligung ist also mit der höchsten Welt der Seele und des Geistes verbunden, das heißt der Welt des Feuers und des Lichts. Heiligkeit wird immer mit Licht verbunden. Dies verdeutlicht übrigens die bulgarische Sprache. Auf Bulgarisch heißt heilig »svetia«. Dieses Wort hat die gleiche Wurzel wie svetlina, das Licht. Der Heilige (svetia) ist ein Mensch, der das Licht (svetlina) besitzt. In ihm glänzt, leuchtet und strahlt alles. Werden nicht auch Heilige immer mit einem Heiligenschein dargestellt? Heiligkeit ist also eine Eigenschaft des Lichts, des reinen Lichts, das im Geist strahlt. Nur das Reine vermag zu reinigen, und nur das Heilige kann heiligen. Folglich ist nur das Licht imstande zu heiligen, da es selbst die Heiligkeit ist. Wir müssen also im höchsten Licht unseres Geistes den Namen Gottes heiligen. Der Name ist ein Symbol, eine Zusammenfassung der Wesenheit, die ihn trägt. Er enthält das Wesen seines Trägers. Wer den Namen Gottes ausspricht, indem er sich von…
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