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Der dritte Roman der Garten-Eden-Trilogie
In der Hoffnung auf einen Neuanfang kommt die junge Hayley Phillips zu ihrer Cousine Rosalind Harper nach Memphis, wo sie nicht nur ein Heim, sondern bald auch neue Freunde findet. Sie lebt sich mit ihrer neugeborenen Tochter Lily auf dem Anwesen der Harpers ein und fühlt sich mehr und mehr zu Rosalinds ältestem Sohn hingezogen. Da scheint eine dunkle Macht von Hayley Besitz zu ergreifen.
»Aufregend, romantisch, große Unterhaltung.«
Autorentext
Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.Unter dem Namen J. D. Robb veröffentlicht Nora Roberts seit Jahren ebenso erfolgreich Kriminalromane.
Klappentext
Der dritte Roman der Garten-Eden-Trilogie
Zusammenfassung
Der dritte Roman der Garten-Eden-Trilogie
In der Hoffnung auf einen Neuanfang kommt die junge Hayley Phillips zu ihrer Cousine Rosalind Harper nach Memphis, wo sie nicht nur ein Heim, sondern bald auch neue Freunde findet. Sie lebt sich mit ihrer neugeborenen Tochter Lily auf dem Anwesen der Harpers ein und fühlt sich mehr und mehr zu Rosalinds ältestem Sohn hingezogen. Da scheint eine dunkle Macht von Hayley Besitz zu ergreifen.
Leseprobe
rolog
Memphis, Tennessee
Januar 1893
Sie war verzweifelt, verarmt und verwirrt.
Frher einmal war sie eine schne Frau gewesen, eine kluge Frau mit einem ehrgeizigen Ziel: Luxus. Und sie hatte ihn bekommen, weil sie ihren Krper zum Verfhren und ihren Kopf zum Rechnen benutzt hatte. Sie war die Geliebte eines Mannes geworden, der zu den Reichsten und Mtigsten in Tennessee gehrte.
Ihr Haus war ein Schmuckstck gewesen, eingerichtet nach ihrem Geschmack und mit Reginalds Geld. Ihre Bediensteten hatten jeden ihrer Wnsche erfllt, ihre Kleider hatten jedem Vergleich mit der Garderobe der gefragtesten Kurtisane in Paris standgehalten. Schmuck, amsante Freunde, eine eigene Kutsche.
Sie hatte frhliche Gesellschaften gegeben. Man hatte sie beneidet und begehrt.
Sie, die Tochter eines gefgigen Hausmhens, hatte alles gehabt, was ihr habschtiges Herz begehrt hatte.
Auch einen Sohn.
Das neue Leben in ihr, das sie zuerst gar nicht haben wollte, hatte sie verert. Es war zum Zentrum ihrer Welt geworden, zum Einzigen, das sie mehr liebte als sich selbst. Sie hatte Pl fr ihren Sohn gemacht, hatte von ihm getrt. Hatte ihm vorgesungen, wend er in ihrem Leib schlummerte.
Sie hatte ihn unter Schmerzen, gron Schmerzen, aber auch mit Freude in die Welt geboren. Freude darber, dass sie, wenn die qunden Schmerzen vorbei waren, ihren Sohn in den Armen halten wrde.
Doch sie hatten ihr gesagt, es sei ein Mhen.
Und es sei tot geboren worden.
Sie hatten gelogen.
Sie hatte es damals schon gewusst, als sie vor Gram rasend geworden und immer tiefer in ihrer Verzweiflung versunken war. Damals, als sie verrckt geworden war, hatte sie gewusst, dass es eine Lge gewesen war. Dass ihr Sohn lebte.
Sie hatten ihr das Kind genommen. Sie hielten ihren Sohn gefangen. Wie konnte es anders sein, wenn sie seinen Herzschlag so deutlich sprte wie ihren eigenen?
Aber nicht die Hebamme und der Arzt hatten ihr das Kind genommen. Reginald hatte sich geholt, was ihr gehrte. Er hatte sein Geld benutzt, um sich das Schweigen derer zu erkaufen, die ihm zu Diensten waren.
Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie er in ihrem Salon gestanden hatte, bei seinem ersten Besuch nach Monaten voller Gram und Kummer. Er war fertig mit ihr, dachte sie, wend sie mit zitternden Fingern das graue Kleid zu knpfte. Es war zu Ende, jetzt, nachdem er hatte, was er wollte. Einen Sohn, einen Erben. Das Einzige, das ihm seine prde Frau nicht hatte geben knnen.
Er hatte sie benutzt und ihr dann ihren einzigen Schatz genommen, so selbstverstlich, als he er das Recht dazu. Und als Gegenleistung hatte er ihr Geld und eine Passage nach England geboten.
Er wird bezahlen, bezahlen, bezahlen, drhnte es in ihrem Kopf, wend sie ihre Frisur richtete. Aber nicht mit Geld. O nein. Nicht mit Geld.
Sie war jetzt so gut wie mittellos, doch sie wrde schon einen Weg finden. Natrlich wrde sie einen Weg finden, wenn sie ihren kleinen James erst wieder in den Armen hielt.
Ihre Bediensteten Ratten, die das sinkende Schiff verlien hatten einen Teil ihres Schmucks gestohlen. Da war sie sich ganz sicher. Von dem, was brig geblieben war, hatte sie fast alles verkaufen mssen, und dabei hatte man sie auch noch betrogen. Aber etwas anderes hatte sie von dem schmallippigen, hageren Juwelier gar nicht erwartet. Schlieich war er ein Mann.
Lgner, Betrger, Diebe. Jeder Einzelne von ihnen.
Sie wrden bezahlen. Alle.
Sie konnte die Rubine nicht finden das Armband mit Rubinen und Diamanten, herzfrmige Steine, wie Blut und Eis. Reginald hatte es ihr geschenkt, als sie ihm gesagt hatte, dass sie schwanger sei.
Gefallen hatte es ihr eigentlich nie. Es war zu fein gliedrig, zu klein fr ihren Geschmack. Doch jetzt wollte sie es unbedingt haben, und sie suchte wie eine Wilde in dem unaufgerten Chaos ihres Schlafzimmers und Ankleidezimmers da nach.
Als sie stattdessen eine Saphirbrosche fand, weinte sie wie ein Kind. Wend sie ihre Trn trocknete und die Brosche umklammert hielt, vergasie das Armband und das unbige Verlangen danach. Sie verga dass sie danach gesucht hatte, und lelte die funkelnden blauen Steine an. Das Geld, das sie fr die Brosche bekam, wrde reichen, um ihr und James einen neuen Anfang zu ermglichen. Sie wollte ihn fort bringen, aufs Land vielleicht. Bis sie wieder gesund, wieder bei Kren war.
Eigentlich war es ja ganz einfach, stellte sie mit einem gespenstischen Leln auf den Lippen fest, wend sie sich im Spiegel ansah. Das graue Kleid wirkte dezent und wrdevoll genau das Richtige fr eine Mutter. Dass es wie ein nasser Sack an ihr herunterhing, dass die Taille nicht richtig sa daran konnte sie nichts ern. Sie hatte keine Bediensteten mehr, keine Schneiderin, die es ern konnte. Wenn sie fr sich und James erst einmal ein nettes kleines Hchen auf dem Land gefunden hatte, wrde sie mit Sicherheit ihre schne Figur zurckbekommen.
Sie hatte ihr lockiges blondes Haar aufgesteckt und mit einigem Bedauern auf Rouge verzichtet. Ein zurckhaltendes res war besser, fand sie. Ein zurckhaltendes res wirkte beruhigend auf ein Kind.
Sie wrde ihn jetzt holen. Sie wrde nach Harper House fahren und sich holen, was ihr gehrte.
Die Fahrt von der Stadt zum Herrenhaus der Harpers war lang, kalt und teuer. Sie hatte keine eigene Kutsche mehr, und bald, sehr bald, wrden Reginalds Handlanger wiederkommen und sie aus dem Haus werfen, wie sie es ihr beim letzten Mal angedroht hatten.
Aber die Privatkutsche war ihren Preis wert. Wie sollte sie den kleinen James sonst nach Memphis zurckbringen, wo sie ihn die Treppe zum Kinderzimmer hochtragen, zlich in sein Bettchen legen und in den Schlaf singen wrde?
Lavendel ist blau, Lalilu, sang sie leise, wend sie ihre dnnen Finger ineinander flocht und nach draun auf die winterlichen Be starrte, die die Stra sten.
Sie hatte die Decke mitgebracht, die sie fr ihn aus Paris hatte kommen lassen, und das s kleine Mtzchen mit den dazu passenden Schhchen. Fr sie war er immer noch ein Neugeborenes. In ihrem verwirrten Geist existierten die sechs Monate nicht, die seit seiner Geburt vergangen waren.
Die Kutsche rollte langsam ber die lange Auffahrt. Vor ihr tauchte Harper House in all seiner Pracht auf.
Vor dem wolkenverhangenen grauen Himmel wirkten der gelbe Stein und die wein Zierelemente warm und elegant. Stolz und stark ragte das zweistckige Gebe vor ihr auf, umgeben von Ben und Strhern u…
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