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Eine unvergessliche Geschichte: lebensfreudig und tragisch, wütend und tröstend
1939, Nazideutschland. Der Tod hat viel zu tun und eine Schwäche für Liesel Meminger.
Am Grab ihres kleinen Bruders stiehlt Liesel ihr erstes Buch. Mit dem"Handbuch für Totengräber"lernt sie lesen und stiehlt fortan Bücher, überall, wo sie zu finden sind aus dem Schnee, den Flammen der Nazis und der Bibliothek des Bürgermeisters. Eine tiefe Liebe zu Büchern und Worten ist geweckt, die sie auch nicht verlässt, als die Welt um sie herum in Schutt und Asche versinkt. Liesel sieht die Juden nach Dachau ziehen, sie erlebt die Bombennächte über München - und sie überlebt, weil der Tod sie in sein Herz geschlossen hat.
Tragisch und witzig, wütend und zutiefst lebensbejahend - vom dunkelsten und dochbrillantesten aller Erzähler dem Tod.
"Die Bücherdiebin" ist ein modernern Klassiker und Weltbestseller und wurde 2014 erfolgreich verfilmt.
Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet. Dann Äpfel, Kartoffeln und Zwiebeln. Das Herz von Rudi. Die Herzen von Hans und Rosa Hubermann. Das Herz von Max. Und das des Todes. Denn selbst der Tod hat ein Herz. Eine unvergessliche Geschichte vom dunkelsten und doch brillantesten aller Erzähler: dem Tod. Tragisch und witzige, zugleich wütend und zutiefst lebensbejahend ein Meisterwerk.
»Es gibt Jugendbücher, die sind so gut, dass sie auch erwachsene Leser in ihren Bann ziehen.«
Autorentext
Der Bestsellerautor Markus Zusak hat sechs Romane geschrieben, darunter »Nichts weniger als ein Wunder«, »Die Bücherdiebin« und »Der Joker«. Seine von Publikum und Presse gleichermaßen gefeierten Bücher sind in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Sydney.
Leseprobe
Tod und Schokolade
Zuerst die Farben. Dann die Menschen. So sehe ich die Welt normalerweise. Ich versuche es zumindest.
Eine kurze Bemerkung am Rande
Ihr werdet sterben.
Ich bin nach Kren bemht, dieser ganzen Angelegenheit eine frhliche Seite zu verleihen, aber die meisten Menschen haben einen tief sitzenden Widerwillen, der es ihnen unmglich macht, mir zu glauben, so sehr ich auch versuche, sie davon zu berzeugen. Bitte glaubt mir: Ich kann wirklich frhlich sein. Ich kann angenehm sein. Amsant. Achtsam. Andtig. Und das sind nur die Eigenschaften mit dem Buchstaben A. Nur bitte verlangt nicht von mir, nett zu sein. Nett zu sein ist mir vllig fremd.
Reaktionen auf die oben genannte Tatsache
Mache ich euch Angst? Ich bitte euch instig - keine Sorge. Man kann mir alles nachsagen, nur nicht, dass ich ungerecht bin.
Was fehlt?
Natrlich - eine Bekanntmachung. Ein Beginn.
Wo ist nur mein gutes Benehmen geblieben?
Ich knnte mich ganz frmlich vorstellen, aber das ist gar nicht ntig. Ihr werdet mich schon bald recht gut kennen; wie bald - das ht von einer Reihe von Umsten ab. Nur so viel sei gesagt: Irgendwann einmal werde ich ber euch allen stehen, so freundlich, wie es mir mglich ist. Eure Seelen werden in meinen Armen liegen. Auf meiner Schulter wird eine Farbe ruhen. Sanft werde ich euch davontragen.
Ihr werdet vor mir liegen. (Es passiert nur selten, dass ich Menschen stehend antreffe.) Ihr werdet in der Kruste eurer eigenen Krper gefangen sein. Vielleicht gibt es ein Erkennen; ein Schrei trpfelt zu Boden. Die einzigen Gerche, die ich danach hren werde, sind mein eigener Atem und der Klang des Geruchs, meine eigenen Schritte.
Die Frage ist, welche Farbe die Welt angenommen haben wird, wenn ich euch holen komme. Was wird der Himmel uns erzen?
Ich persnlich mag einen schokoladenfarbenen Himmel. Dunkle Bitterschokolade. Die Leute behaupten, das passt zu mir. Ich versuche trotzdem, mich an jeder Farbe zu erfreuen, die ich sehe, an dem ganzen Spektrum. Etwa eine Milliarde Schattierungen, keine wie die andere, und ein Himmel, der sie langsam in sich aufsaugt. Das nimmt dem Stress die Sche. Und es hilft mir, mich zu entspannen.
Eine kurze Zwischenbemerkung
Die Menschen beachten die Farben eines Tages lediglich an seinem Anfang und an seinem Ende. Dabei wandert ein Tag durch eine Vielzahl von Farbtnen und Schattierungen, und zwar in jedem Augenblick. Eine einzige Stunde kann aus Tausenden von unterschiedlichen Farben bestehen. Wachsgelb, regenbesprhtes Blau. Schlammige Dunkelheit. In meinem Gesch habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, darauf zu achten.
Wie schon angedeutet, ist Ablenkung meine einzige Rettung. Sie allein hilft mir, bei Verstand zu bleiben. Sie hilft mir, mit meiner Arbeit klarzukommen, was nicht so einfach ist, wenn man bedenkt, wie lange ich diese Tgkeit schon ausbe. Das Problem ist: Wer knnte mich ersetzen? Wer knnte fr mich einspringen, wend ich in einem Vier-Sterne-Hotel irgendwo am Meer Urlaub mache oder in den Bergen Ski fahre? Die Antwort ist: Niemand. Genau dieser Umstand hat mich dazu veranlasst, die Ablenkung zu meiner Erholung zu machen, mich damit zu zerstreuen. Also mache ich Urlaub in Farben, in Schattierungen.
Dennoch fragt ihr euch mglicherweise, warum ich berhaupt Urlaub brauche. Ihr wollt wissen, wovon ich mich ablenken muss?
Was mich zum nsten Punkt bringt.
Es sind die brig gebliebenen Menschen.
Die erlebenden.
Sie sind es, deren Anblick ich nicht ertrage, und in meinem Bemhen, sie nicht anzusehen, versage ich hig. Ich konzentriere mich absichtlich auf die Farben, um die erlebenden aus meinen Gedanken zu verbannen, aber hin und wieder werde ich Zeuge, wie die Zurckbleibenden zwischen den Puzzlestcken der Erkenntnis, erraschung und Verzweiflung zusammenbrechen. Sie haben zerstochene Herzen. Sie haben zerschlagene Lungen.
Was mich wiederum zu dem Thema bringt, ber das ich heute Abend - oder heute Mittag, oder welche Stunde und Farbe es auch immer gerade sein mag - mit euch reden will. Es ist die Geschichte von einer bestig erlebenden - von einer Expertin im Zurckbleiben.
Es ist eigentlich nur eine kleine Geschichte, und sie handelt unter anderem von:
einem Mhen
ein paar Worten
einem Akkordeonspieler
ein paar fanatischen Deutschen
einem jdischen Faustkfer
und einer ganzen Menge Diebsten
Ich sah die Bcherdiebin drei Mal.
Neben den Bahngleisen
Das erste Mal war es wei Gleind.
Einige von euch werden wahrscheinlich denken, dass Weigar keine Farbe ist. Vlliger Bldsinn. Das stimmt nicht. Weiist zweifellos eine Farbe, und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ihr mit mir streiten wollt.
Ein Wort zur Bestigung
Bitte bleibt ruhig, trotz dieser offenkundigen Drohung. Ich tue nur so. Ich bin nicht gewalttg. Ich bin nicht bsartig. Ich bin das Ergebnis.
Ja, es war wei
Es war so, als ob der ganze Erdball in Schnee gekleidet w. Als ob er ihn angelegt he, so wie ihr einen Pullover anzieht. Neben der Bahnstrecke verliefen Fupuren, eingesunken bis zum Schienbein. Die Be trugen Decken aus Eis.
Wie ihr euch vielleicht schon gedacht habt, war jemand gestorben.
Sie konnten ihn nicht einfach auf dem Boden liegen lassen. Im Augenblick w das kein Problem gewesen, aber schon bald wrde das Gleis gert sein und der Zug wrde weiterfahren.
Da waren zwei Wachmer.
Da waren eine Mutter und ihre Tochter.
Und eine Leiche.
Die Mutter, die Tochter und die Leiche verharrten, hartnig und still.
Was willst du denn von mir?
Die Wachmer waren ground klein. Der Gro sprach stets zuerst, obwohl er nicht das Kommando fhrte. Er sah den rundlichen Kleinen an. Den mit dem feuchtroten Gesicht.
Nun, lautete die Erwiderung, wir knnen ihn doch wohl nicht einfach hier liegen lassen?
Der Gro ve…