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Das Buch wurde zusammen mit der National Autistic Society, dem englischen Autismusdachverband, entwickelt. Es zeigt Strategien und hilfreiche Tipps zum Thema Wutmanagement auf, die helfen können, das rote Dings zu zähmen oder gar nicht erst aufwachen zu lassen.
Klappentext
Leseprobe
Alle Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen werden davon berichten können, dass die Schwierigkeiten, mit denen man am heftigsten zu kämpfen hat, die unkontrollierbaren Wutausbrüche unserer Kinder sind. Aus der Verhaltenstherapie ist bekannt, dass wütende Kinder (oder Erwachsene) nicht zuhören können und dass man mit ihnen nicht vernünftig reden kann. Ihr Adrenalinspiegel ist derart hoch, dass Kommunikation nahezu unmöglich ist. Jeder Versuch, sie zu besänftigen gießt bloß Öl ins Feuer und gipfelt mitunter gar in Verletzungen und/oder Zerstörung, gefolgt von einem Einbruch des Selbstwertgefühls, wenn der Ärger endlich abklingt und der Adrenalinspiegel wieder absinkt. Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass Methoden, die zur eigenverantwortlichen Wutkontrolle anleiten, der einzige Weg sind, ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen, wenn die Gefühle außer Kontrolle geraten. Manche Kinder mit Autismus-Spektrums-Störungen (ASS) neigen zu regelmäßigen Wutausbrüchen, da für sie ein einfacher, normaler Tagesablauf mit Ängsten und Frustration angefüllt ist. Kinder mit Asperger-Syndrom scheinen am anfälligsten zu sein, da sie sehr selbstkritisch sind. Sie fassen oft jeden Hilfe-Versuch als persönliche Kritik auf und manche von ihnen leiden unter einem geringen Selbstwertgefühl, besonders dann, wenn sie die Folgen ihrer unkontrollierbaren Wutausbrüche erfassen. Wenn man in einem frühen Stadium eingreift und die Wut entpersonalisiert, kann das Kind mit und mit erkennen, dass Wut so etwas wie ein Untier ist, das gezähmt werden muss. Das Untier zu bezähmen, kann ausgesprochen befriedigend sein und zur Steigerung statt zu weiterer Abnahme des eigenen Selbstwertgefühls führen. Indem man den Kindern diese Techniken dann vermittelt, wenn sie ihre Gefühle gerade unter Kontrolle haben, diese Visualisierungs-techniken immer wieder in Rollenspielen einübt und den Kindern einen Raum zur Verfügung stellt, in den sie geleitet werden können, falls das Untier erwacht, kann es gelingen, dass Häufigkeit und Intensität der Wutausbrüche abnehmen und die Kinder wieder die Kontrolle über sich selbst erlangen. Die Folgen einer solchen Intervention sind stets positiv; man kann ein Kind so zum frühest möglichen Zeitpunkt festigen und sein Selbstwertgefühl wieder herstellen. Auf diese Weise vermeidet man das oft so destruktive Nachspiel, das viele Kinder durchleben müssen, wenn der Wutanfall vorüber ist. Sie zur Rede zu stellen und zu zwingen, sich zu entschuldigen, erzielt selten den gewünschten Lerneffekt und führt zu einer Ansammlung negativer Lebenserfahrungen sowie zur Verfestigung des negativen Verhaltens, das man eigentlich ändern wollte. Am Ende des Buches sind einige weitere erprobte und bewährte Strategien aufgeführt, sie können das Grundprinzip der Visualisierung, um das es in diesem Buch geht, hilfreich unterstützen. Anmerkung: Bei der Übersetzung wurde aus dem Untier ein Dings, alle anderen Worte, wie z. B. Biest oder Monster empfanden die Kinder, denen der Text vorgelegt wurde, als zu negativ und nicht zähmbar.