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Den Stoff zu diesem Schauspiel fand Kleist in den "Brandenburgischen Denkwürdigkeiten", einer Schrift Friedrichs des Grossen. Er gestaltete die Legende von dem Opfertod Frobens, dem Ungehorsam des Prinzen von Homburg und seiner Versöhnung mit dem Grossen Kurfürsten zu dem "Prinz Friedrich von Homburg", einem politisch-historischen Schauspiel, das jedoch romantische Züge trägt, um. Der Prinz von Homburg hat durch eigenmächtiges Handeln in der Schlacht bei Fehrbellin die Vernichtung der Schweden verhindert, woraufhin er zum Tode verurteilt wird. Nach seinem Flehen um Gnade legt der Kurfürst die Entscheidung über die Rechtmässigkeit des Urteils in des Prinzens eigene Hand und dieser erkennt das Urteil an. So kann der Kurfürst ihn begnadigen. Nach Hebbel "wird durch die blossen Schauer des Todes, durch seinen hereindunkelnden Schatten erreicht, was in allen übrigen Tragödien. nur durch den Tod selbst erreicht wird". Neben einem Nachwort wird auf "Geschichte, und Legende" eingegangen und ein Porträt des Prinz Friedrich von Hessen-Homburg aus Fontanes "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" gegeben. Ausführliche Anmerkungen erleichtern das Verständnis der Dichtung.
Autorentext
Heinrich von Kleist, dessen Werk bereits auf die Moderne vorausweist, wurde am 18. Oktober 1777 in Frankfurt/Oder geboren. Die Beschäftigung mit Kants Philosophie löste 1801 eine Krise aus, die zur Infragestellung der Lebenspläne Kleists führte. Es folgten Reisen durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz. 1807 wurde Kleist von französischen Behörden unter Spionageverdacht verhaftet. 1809 publizierte er patriotische Lieder und Aufsätze gegen die französische Besatzung. Von 1810-11 war er Herausgeber der Berliner Abendblätter , zunehmende Schwierigkeiten mit der Zensur führten zu deren Verbot. Gemeinsam mit der krebskranken Henriette Vogel beging Kleist am 21. November 1811 am Ufer des Wannsees in Berlin Selbstmord. Von den Dichtern der Goethezeit ist Heinrich von Kleist einer der lebendigsten und zerrissensten. Sowohl sein Leben als auch sein Werk standen im Zeichen einer aus den Fugen geratenen Zeit, und die extremen Gefühlslagen und radikalen Zweifel, die sich in den Werken dieses zu Lebzeiten erfolglosen Dichters Bahn brachen, sind auch heute noch höchst aktuell.
Klappentext
Den Stoff zu diesem Schauspiel fand Kleist in den "Brandenburgischen Denkwürdigkeiten", einer Schrift Friedrichs des Grossen. Er gestaltete die Legende von dem Opfertod Frobens, dem Ungehorsam des Prinzen von Homburg und seiner Versöhnung mit dem Grossen Kurfürsten zu dem "Prinz Friedrich von Homburg", einem politisch-historischen Schauspiel, das jedoch romantische Züge trägt, um. Der Prinz von Homburg hat durch eigenmächtiges Handeln in der Schlacht bei Fehrbellin die Vernichtung der Schweden verhindert, woraufhin er zum Tode verurteilt wird. Nach seinem Flehen um Gnade legt der Kurfürst die Entscheidung über die Rechtmässigkeit des Urteils in des Prinzens eigene Hand und dieser erkennt das Urteil an. So kann der Kurfürft ihn begnadigen. Nach Hebbel "wird durch die blossen Schauer des Todes, durch seinen hereindunkelnden Schatten erreicht, was in allen übrigen Tragödien. nur durch den Tod selbst erreicht wird". Neben einem Nachwort wird auf "Geschichte, und Legende" eingegangen und ein Porträt des Prinz Friedrich von Hessen-Homburg aus Fontanes "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" gegeben. Ausführliche Anmerkungen erleichtern das Verständnis der Dichtung.
Leseprobe
ERSTER AKT Szene: Fehrbellin. Ein Garten im altfranzösischen Stil. Im Hintergrunde ein Schloß, von welchem eine Rampe herabführt. Es ist Nacht. ERSTER AUFTRITT Der Prinz von Homburg sitzt mit bloßem Haupt und offener Brust, halb wachend, halb schlafend, unter einer Eiche und windet sich einen Kranz. - Der Kurfürst, seine Gemahlin, Prinzessin Natalie, der Graf von Hohenzollern, Rittmeister Golz und andere treten heimlich aus dem Schloß, und schauen vom Geländer der Rampe auf ihn nieder. - Pagen mit Fackeln. Der Graf von Hohenzollern. Der Prinz von Homburg, unser tapferer Vetter,
Der, an der Reuter Spitze, seit drei Tagen
Den flücht'gen Schweden munter nachgesetzt
Und sich erst heute wieder, atemlos,
Im Hauptquartier zu Fehrbellin gezeigt:
Befehl ward ihm von dir, hier länger nicht,
Als nur drei Füttrungsstunden zu verweilen,
Und gleich dem Wrangel wiederum entgegen,
Der sich am Rhyn versucht hat einzuschanzen,
Bis an die Hackelberge vorzurücken? Der Kurfürst. So ist's! Hohenzollern.Die Chefs nun sämtlicher Schwadronen, Zum Aufbruch aus der Stadt, dem Plan gemäß,
Glock zehn zu Nacht, gemessen instruiert,
Wirft er erschöpft, gleich einem Jagdhund lechzend,
Sich auf das Stroh, um für die Schlacht, die uns
Bevor beim Strahl des Morgens steht, ein wenig
Die Glieder, die erschöpften, auszuruhn. Der Kurfürst. So hört`ich!-Nun? Hohenzollern. Da nun die Stunde schlägt,
Und aufgessesen schon die ganze Reuterei
Den Acker vor dem Tor zerstampft,
Fehlt - wer? der Prinz von Homburg noch, ihr Führer.
Mit Fackeln wird und Lichtern und Laternen
Der Held gesucht - und aufgefunden, wo?
(Er nimmt dem Pagen die Fackel aus der Hand.)
Als ein Nachtwandler,
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