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Wir Menschen können unsere Rechte nur dann leben, wenn wir darüber Bescheid wissen. Doch in welchen Rechtssystemen bewegen wir uns eigentlich? Was bedeuten Geburtsurkunde, Personalausweis oder Unterschriften? Warum scheitern die meisten Versuche, die GEZ-Gebühren (ARD ZDF Deutschlandradio) einfach nicht einzuzahlen? Ein Diplomat gibt möglichst einfach Einblicke in das Handelsrecht. Bisher geheim gehaltenes Wissen von unschätzbarem Wert. Für alle, die bereit sind, als Mensch aufzustehen und wieder die Verantwortung an sich zu nehmen. Ab Juli 2024 ist die Fortsetzung mit Band 2 erhältlich.
Leseprobe
Kapitel II. / 2. Hintergründe des kommerziellen Rechts 1 Wem gehört diese Welt? Ist es die Welt von Deutschland, die Welt der UN? Gehört denen die Welt? Nein, sie gehört uns, den lebenden Wesen, den männlichen und den weiblichen Wesen, den Männern und Weibern (Weiber ist für mich als ursprünglicher Begriff eine Respektsbezeugung, denn ich sage ja auch nicht fraulich, sondern weiblich). In den Anfangsphasen galt auf der ganzen Welt das Faustrecht. Der, der sich durchgesetzt hatte, hatte Recht, ganz einfach Naturrecht. Das, was daran nicht richtig funktionierte, war: Es gab dauernd Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen. Irgendwann etablierten sich dann Leute in diesem Faustrecht. Diese waren die Stärksten und damit die Anführer. Daraus entwickelte sich dann Stück für Stück dieses Adeligentum, die adeligen Strukturen, mit Königshäusern und Fürstenhäusern und so weiter. Die Könige und Fürsten übernahmen dann diese Führung. Dadurch, dass wir Menschen nicht widersprochen hatten, uns nicht gewehrt hatten, übernahmen sie Stück für Stück die Treuhandverwaltung unserer Werte. Die Welt gehört uns, aber weil wir nie widersprochen hatten, gaben wir stillschweigend unsere Zustimmung, dass sie die Welt übernommen hatten. Das Ganze hat sich immer weiterentwickelt und irgendwann ist aus dieser Faustrechts-Struktur eine Struktur entstanden, die wir heute Staaten nennen eine Staats-Struktur, und es wurde von den Königshäusern eine oli-garchische Struktur eingerichtet. Das ist nichts weiter als eine Verwaltungsstruktur, denn der König konnte das nicht alles allein machen. Er brauchte andere Leute, die die Verwaltung für ihn organisierten. Das Problem dieser oligarchischen Struktur: Ein lebender Mann hat einem anderen lebenden Mann nicht zu sagen, was dieser zu tun hat. Also wurde eine virtuelle Welt geschaffen, eine künstliche Welt. Und diese künstliche Welt beinhaltete eine Person. Das heißt, ich als Mensch bekam also etwas Virtuelles, um mich in die virtuelle Welt hineinzubewegen und so konnten alle in dieser virtuellen Welt leben. Denn warum soll ein Mann, der in der Verwaltung arbeitet, die persönliche oder private Haftung dafür übernehmen, was er sagt? Er repräsentiert doch nur die Verwaltung. Das wäre Unsinn und somit entstand eine Struktur, in der er über diese Person agieren konnte. Der Vorteil an dieser Person: Früher war es so, dass ich leibhaftig dafür einstehen musste, wenn ich ein Geschäft gemacht und mich dabei verschätzt, einen Fehler gemacht hatte. Die leibhaftige Haftung ist nichts weiter als der bürgerliche Tod. Es war also so, dass ich letztendlich mit allem, was ich besaß, inklusive vielleicht sogar meinem Leben, dafür in die Haftung musste. Und diese Haftung konnte ich nun auf die Person übertragen, deshalb wurde so etwas eingerichtet. Das kennst du alles aus dem Film Avatar. Ich schlüpfe quasi in solch einen Körper, in solch ein blaues Wesen hinein, bin in einem anderen Bereich unterwegs, wo andere Gesetze gelten. Und dann lasse ich diesen Körper wieder zurück, gehe wieder raus und bin wieder in einer anderen Welt. Rein, raus, rein, raus. Ich entscheide zwar, wann ich reingehe, aber innerhalb dieses Entscheidungsraumes, in dem ich mich dann befinde, gelten andere Regeln. Und diese Regeln wurden geschaffen, damit innerhalb des Personenbereiches, dieses virtuellen Raumes, alles in einer klaren Struktur abläuft. Das ist alles ohne Wertung. Das Problem an dem Ganzen: Es geht tatsächlich um die Verwaltung von Rechten, von Eigentum, von Besitz und so weiter. Dazu muss ich erklären, was ich damit meine: Was ist Eigentum? Da ich selbst einen Glauben habe und in einer Glaubensgemeinschaft bin, glaube ich daran, dass Eigentum nicht existiert. Eigentum ist Unsinn, denn alles ist im Eigentum von allen. Diese Welt gehört uns allen, da kann ich nicht von individuellem Eigentum sprechen. Deshalb mag ich diesen Begriff nicht. Aber, ich habe das Recht, etwas nutzen zu wollen, etwas zu besetzen und dann zu besitzen, um es zu nutzen. Das typische Beispiel: Früher hatte man in den USA einen Claim abgesteckt. Das heißt, man hatte vier Pflöcke genommen, in den Boden geschlagen und gesagt: Diesen Bereich zwischen diesen Pflöcken, den nutze ich jetzt. Und wenn niemand anderes vorher diese Rechte angemeldet hatte, dann war das nun mein Claim. Das war ab da mein Bereich, mein Boden, den ich nutzen durfte. Das gab natürlich wieder Streitigkeiten und deshalb wurde ein Register eingeführt. Man konnte also diese Ansprüche registrieren lassen. Registrieren beinhaltet das Wort Regis. Regis bedeutet dem König übertragen. Ich habe also meinen Besitzanspruch irgendwo eingetragen und durch den Eintrag im Register der Kontrolle eines anderen überantwortet. Das heißt, der, der das Register kontrolliert, kontrolliert meine Besitzanmeldung. Und hier haben wir das nächste Problem: die Kontrolle. Denn es geht niemals um den Besitz. Es geht auch nie um das Eigentum, denn die tatsächlich Mächtigen dieser Welt haben weder Eigentum noch Besitz. Sie kontrollieren nur die, die den Besitz anmelden. Es ist ein Problem, dass wir von Kindheit an darauf trainiert wurden, ein Eigenheim zu haben, ein eigenes Auto zu haben und, und, und. Diese Simulation von Eigentum und Besitz macht uns angreifbar, denn man kann uns diesen Besitzanspruch wieder entziehen. Und zwar der, der das Register kontrolliert. Kontrolle ist das eigentliche Instrument dieser virtuellen Ordnung! Das heißt, die ganze Welt war unter der Kontrolle dieser Königshäuser, dieser Fürstenhäuser. Irgendwann kam der Auftrag aus einer übergeordneten Ebene. Es gibt immer einen größeren Hai und dieser größere Hai hat irgendwann angeordnet, dass alles in eine Firma umgewandelt werden muss. Eine Firma an sich ist nichts Schlechtes. Früher gab es Staaten. Das waren virtuelle Strukturen, wie eine Firma auch. Aber, diese virtuellen Strukturen waren nicht un-bedingt auf Gewinnmaximierung ausgelegt, sondern es war einfach eine Struktur, die sich irgendwie tragen musste, und dann gab es einen König, der gut leben wollte. Aber schließlich wurde der Auftrag gegeben, diese Struktur in eine Firma umzuwandeln, das heißt, das Ganze umsatz- und gewinnorientiert zu gestalten. Im 19. Jahrhundert (genauer gesagt 1815 am Wiener Kongress) wurden die Weichen dafür gestellt, dass Schritt für Schritt die ganze Welt in eine Firma umgewandelt wurde. Es wurden die neuen Strukturen geschaffen, Gebietsstrukturen mit allem Drum und Dran. Im 20. Jahrhundert war es dann an der Zeit, das alles umzusetzen. Doch wie kündigt, wie verändert man alte Verträge? Man konnte früher den König köpfen, das war sozusagen auch eine Vertragsänderung, weil damit der Vertragspartner weg war. Die Alternative dazu waren Kriege. Es wurden also Kriege angezettelt, um diese Strukturveränderungen durchzusetzen, um neue Verträge zu etablieren und alles zu reorganisieren. Denn nach den Kriegen waren neue Grenzen gezogen. Es waren neue Regierungen an der Macht, es gab neue Verwaltungsstrukturen und so weiter. In den 20er, 30er, 40er Jahren wurden dann komplett neue kommerzielle Strukturen eingerichtet, als Beispiel das 1933 eingeführte Wechselrecht. Um das alles zu etablieren, war wieder ein Krieg nötig. Das heißt, die alten Strukturen mussten wieder zerschlagen werden. An dieser Stelle möchte ich nur anmerken, dass bis zu diesem Zeitpunkt zum Beispiel China und Japan, also die asiatischen E…