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Ab Mitte der 1970-er Jahre löste das Seesterben im Luzerner Mittelland, welches größtenteils durch massive Düngereinträge seitens einer bodenunabhängige Masttierhaltung verursacht wurde, eine lang anhaltende Debatte um die Problematik von intensiver Tierhaltung und Gewässerverschmutzung aus. Anhand dieses aussagekräftigen Beispiels wird in vorliegender Arbeit nachgezeichnet, wie die Gesellschaft im Zeitraum von 1976 bis 2003 mit diesem dringlichen Umweltproblem umging, nach Ursachen forschte und verschiedene Handlungsstrategien zur Problemlösung entwickelte. Die Gestaltungsräume umweltund gewässerschutzpolitisch motivierter Massnahmen wurden von Beginn an durch die der Agrarpolitik inhärenten Pfadabhängigkeiten mitbestimmt und empfindlich eingeengt. Der dadurch entstehende Interessenskonflikt, das entsprechende Ringen um eine Kompromissfindung, als auch die gesellschaftliche Perzeption des Umweltproblems Seesterben und der Überdüngungsproblematik werden mit dieser Studie erstmals umwelthistorisch aufgearbeitet.
Klappentext
Ab Mitte der 1970-er Jahre löste das "Seesterben" im Luzerner Mittelland, welches größtenteils durch massive Düngereinträge seitens einer bodenunabhängige Masttierhaltung verursacht wurde, eine lang anhaltende Debatte um die Problematik von intensiver Tierhaltung und Gewässerverschmutzung aus. Anhand dieses aussagekräftigen Beispiels wird in vorliegender Arbeit nachgezeichnet, wie die Gesellschaft im Zeitraum von 1976 bis 2003 mit diesem dringlichen Umweltproblem umging, nach Ursachen forschte und verschiedene Handlungsstrategien zur Problemlösung entwickelte. Die Gestaltungsräume umweltund gewässerschutzpolitisch motivierter Massnahmen wurden von Beginn an durch die der Agrarpolitik inhärenten Pfadabhängigkeiten mitbestimmt und empfindlich eingeengt. Der dadurch entstehende Interessenskonflikt, das entsprechende Ringen um eine Kompromissfindung, als auch die gesellschaftliche Perzeption des Umweltproblems "Seesterben" und der Überdüngungsproblematik werden mit dieser Studie erstmals umwelthistorisch aufgearbeitet.
Inhalt
1 EINLEITUNG 1.1 Zielsetzung, Fragestellung und Eingrenzung des Themas 1.2 Forschungsstand 1.3 Theoretische und methodische Einbettung 1.3.1 Ansätze zur Analyse eines Umweltproblems und politischer Bearbeitungsprozesse 1.3.2 Überlegungen zur Entwicklung des Umweltschutzes und der Umweltpolitik 1.4 Quellenlage 1.5 Aufbau der Arbeit TEIL I: EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK 2 VORAUSSETZUNGEN UND RAHMENBEDINGUNGEN BIS 1976 2.1 Landwirtschaft 2.1.1 Energetische Transformationsprozesse in der Landwirtschaft - Industrialisierungsprozesse nach 1955 2.1.2 Rahmenbedingung der Agrarpolitik und innere Aufstockung 2.1.3 Die Entwicklung der Luzerner Landwirtschaft 2.2 Herausbildung einer "hydrologischen Szene" und Anfänge des Gewässerschutzes in der Landwirtschaft 2.3 Limnologische Forschung und Eutrophierungsgeschichte der Luzerner Mittellandseen 2.3.1 Kurzabriss über eutrophe Seen 2.3.2 Der Baldegger- und der Hallwilersee 2.3.3 Der Sempachersee 2.3.4 Erstes Engagement Einzelner 2.4 Forschungsstand zu Phosphortransporten in Böden 2.5 Die beteiligten Akteure 2.5.1 Das kantonale Amt für Gewässerschutz 2.5.2 Das kantonale Amt für Landwirtschaft TEIL II: 1976 BIS 1984: DAS "SEESTERBEN" STEIGT ZU EINEM ZENTRALEN POLITISCHEN UND GESELLSCHAFTLICHEN THEMA AUF 3 INITIALZÜNDUNG: EIN SEE STIRBT! 4 DIE ÜBERDÜNGUNGSPROBLEMATIK WIRD ANGEGANGEN 4.1 Erhebung aller Höfe im Einzugsgebiet 4.2 Die Wegleitung für Gewässerschutz in der Landwirtschaft 4.3 Reaktionen auf gewässerschutzrechtliche Verfügungen 4.4 Einbringen der Thematik im Grossen Rat: 1979 noch ein "heisses Eisen"? 5 SEE-INTERNE MASSNAHMEN: DIE SEEBELÜFTUNG 5.1 Praxisbezogene Forschung als Vorarbeit zur Seebelüftung 5.2 EAWAG-Gutachten und Realisierung der Seebelüftung 5.3 Öffentlichkeitsarbeit und kritische Stimmen 5.4 Trägerschaft, Finanzierung und Subventionsbeiträge 6 RÜCKWIRKUNG AGRARPOLITISCHER MASSNAHMEN AUF DIE GEWÄSSERSCHUTZPROBLEMATIK UND AUF BETRIEBSSTRUKTUREN 6.1 Revision des Landwirtschaftsgesetzes und Futtermittelinitiative 6.2 Auswirkungen des revidierten Landwirtschaftsgesetzes im Kanton Luzern 6.3 Querverbindungen zum Gewässerschutz? TEIL III 1984 - 1991: DAS "SEESTERBEN" UND DIE ÜBERDÜNGUNG ERREICHEN DEN HÖHEPUNKT IHRER THEMATISIERUNG 7 RÜCKWIRKUNG EINER KATASTROPHE AUF DIE ÜBERDÜNGUNGSPROBLEMATIK 7.1 Das große Fischsterben im Sempachersee 7.1.1 Das Düngerverbot von Sursee und seine Bedeutung 7.1.2 Die Frage der Entschädigungszahlungen im Ufergürtelbereich 7.1.3 Aktivitäten im Grossen Rat 1984 bis 1986 7.1.4 Gründung der Zentralstelle für Ökologie 8 VERÄNDERTE BEDINGUNGEN DURCH NEUE GESETZE AUF BUNDESEBENE UND DEREN RÜCKWIRKUNG AUF DIE PROBLEMATIK IM LUZERNER SEELAND 8.1 Die Stoffverordnung: Vorzeitige Herabsetzung der DGVE? 8.1.1 Erste Reaktionen und Meinungsverschiedenheit innerhalb der Verwaltung 8.1.2 Resultate der Vernehmlassung und Kompromissfindung 8.1.3 Bäuerliche Opposition im Grossen Rat 8.1.4 Weitere Opposition und Suche nach alternativen Strategien 8.2 Das neue Gewässerschutzgesetz von 1991 8.2.1 Vorgeschichte zum neuen GSchG von 1991 8.2.2 Der Vorschlag des Bundesrates zu Artikel 14 8.2.3 Welche und wie viele Betriebe waren von der angestrebten 3 DGVE-Norm betroffen? 8.2.4 Gülleaufbereitungsanlagen: Ja oder Nein? 8.2.5 Partielle Anbindung der Betriebe an die Fläche? 8.2.6 Rückblickende Beurteilung des Gesetzes aus Sicht der Akteure im Kanton Luzern TEIL IV: 1992-2003: NACHHALTIGKEIT - NEUES LEITBILD FÜR DEN GEWÄSSERSCHUTZ IN DER LANDWIRTSCHAFT? 9 EVALUATION NACH 10 JAHREN SEESANIERUNG UND UMSETZUNG DES GEWÄSSERSCHUTZGESETZES 9.1 10 Jahre Seesanierung - Zielvorstellungen und Realität 9.2 Umsetzung des Gewässerschutzgesetzes und neue Strategien 9.2.1 Neue Aufgabenteilung zwischen Landwirtschafts- und Umweltschutzamt und Umgang mit der Nutztierbesatzung 9.2.2 Das kantonale Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer 9.2.3 Die geforderte ausgeglichene Nährstoffbilanz im ÖLN und ihre Defizite 9.2.4 Bedeutungsgewinn der ausgeglichenen Nährstoffbilanz gegenüber den DGVE-Normen 10 DER NEUE ARTIKEL 62A GSCHG UND DIE PHOSPHORPROJEKTE 10.1 Art. 62a: Positiver Anreiz oder Verletzung des Verursacherprinzips? 10.2 Die Phosphorprojekte im Kanton Luzern 10.2.1 Neuaufstockungen trotz Phosphorprojekt: Anstieg der Schweinebestände nach 1996 10.2.2 Diskrepanzen zwischen BLW und Kantonen mit hoher Tierdichte 10.2.3 Spannungen am Baldeggersee: Das BLW setzt Druck auf TEIL V AUSWERTUNG UND RÜCKSCHAU 11 GESAMTBEURTEILUNG DER SEESANIERUNGEN 11.1 Erreichte Zielsetzungen und weiterer Handlungsbedarf 11.2 Hohe Tierbestände ? Düngerexport macht's möglich 11.3 Die Kostenanalyse der Seesanierungen als Ganzes 11.3.1 Kostenübersicht Sempacher- und Baldeggersee sowie luzernischer Teil des Hallwilersees 11.3.2 See-interne und see-externe Kosten im Vergleich 11.2.3 Kostenübersicht inklusive Hallwilersee, Kanton Aargau und Bereinigung mit Swistoval-Rechner 12 ZUSAMMENFASSUNG UND FAZIT 13 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS 14 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 15 BIBLIOGRAPHIE 15.1 Quellen 15.1.1 Ungedruckte Quellen 15.1.2 Gedruckte Quellen 15.2 Literatur 15.3 Internet, elektronische Publikationen ANHANG 1: BIOGRAPHISCHE ANGABEN ZU DEN INTERVIEWTEN AKTEUREN ANHANG 2: TIERBESTÄNDE IN DEN SEEEINZUGSGEBIETEN 1985 - 2005 ANHANG 3: KOSTEN SEESANIERUNG, TABELLEN 11 BIS 20 DANK
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