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1519 begann Magellan mit seiner Suche nach einem Weg durch die westlichen Meere zu den Gewürzinseln. Ein Jahr später fand er als erster Europäer die Passage vom Atlantik in den Stillen Ozean. Doch seine Entdeckungsfahrt von weltgeschichtlicher Bedeutung konnte Magellan nicht beenden. Er starb auf den Philippinen im Kampf gegen Eingeborene, die sich weder unterwerfen noch missionieren lassen wollten. Unsterblich aber wurde Magellan durch seine Leistungen als Entdecker, seine Weltumrundung, die bewies: Die Welt ist keine Scheibe. Pigafetta, einer der 18 Überlebenden der über 200 Mann starken Besatzung, überlieferte die dramatischen Ereignisse in seinem Tagebuch. Der Bericht Pigafettas ist perfekt für alle Weltreisenden, die nicht nur möglichst viele Orte sehen wollen, sondern besonders den Erdball umrunden, im Entdeckergeist Magellans oder sogar direkt auf seinen Spuren, entlang der zahllosen exotischen Destinationen, allen voran die Magellanstraße zwischen Patagonien und Feuerland.
Autorentext
Antonio Pigafetta (um 14801534) war ein italienischer Entdeckungsreisender und Schriftsteller und wurde vor allem als Chronist der ersten Erdumsegelung unter Ferdinand Magellan bekannt.
Leseprobe
Der auf Antonio Pigafetta, eines aus Vicenza in Venetien stammenden Gelehrten und Reisenden zurückgehende Bericht er die Weltumsegelung von Ferdinand Magellan wurde bereits wiederholt in der Sammlung Erdmann vorgelegt und gehört zu den Klassikern dieser Reihe: Die Tatsache, dass nach nur relativ kurzer Zeit wiederum eine Neuauflage gerade dieses Bandes erforderlich wurde, spricht für die große Verbreitung, aber auch für die enorme Bedeutung des Textes selbst heute. In der Zeit, in der er entstand, war man sich im Allgemeinen noch nicht so ganz sicher, ob die Erde tatsächlich eine Kugel sei oder ob ein Weltumsegler irgendwann nicht doch an ihrem Rand hinunterfiele. Gleichwohl gingen nach dem Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit, die auch im Europa des 15. Jahrhunderts zu tiefgreifenden kulturellen und politischen Umwälzungen geführt hatte, die sich neu formierenden Großmächte daran, ihr Einflussgebiet so weit wie möglich auszudehnen. Ein besonderes Interesse galt natürlich den neu entdeckten, vielleicht auch noch neu zu entdecken_ den und große Reichtümer verheißenden Weltgegenden, die insbesondere die nach mittelalterlichem Verständnis am westlichen Ende der bekannten Erde lebenden Völker Spaniens und Portugals nunmehr für ihre eigenen Interessen zu sichern versuchten und deren Bereisung man anderen Völkern nach Möglichkeit vorenthalten wollte. Die beiden westeuropäischen Seemächte einigten sich infolgedessen im Jahr 1494, d. h. rasch nach der Rückkehr des Kolumbus aus Amerika, darauf, die bekannte Welt in zwei gleich große Interessensphären aufzuteilen, eine spanische und eine portugiesische, zwischen denen man eine hypothetische Demarkationslinie zog. Diese Übereinkunft war nicht zuletzt durch die Vermittlung Papst Alexanders VI. zustande gekommen und von eben diesem Papst im Vertrag von Tordesillas bestätigt worden. Ein Bestandteil dieses Vertrags, der später insbesondere für Magellan von tragischer Bedeutung werden sollte, war auch die Missionierung der neu entdeckten Gebiete im Sinne der katholischen Kirche. Umstritten zwischen den beiden Kontrahenten blieb bis zum Jahr 1529 nur ein einziges Territorium, das seinem Besitzer unendlichen Reichtum zu versprechen schien, die Molukken oder die Gewürzinseln. Denn wer die Möglichkeit dazu besaß, dorthin zu segeln und Gewürze auf dem Seeweg nach Europa zu importieren, konnte das osmanisch-arabische bzw. venezianische Handelsmonopol für diese Waren brechen und die aus diesen Geschäften zu erwartenden satten Gewinne selbst einstreichen. Den Seeweg in Richtung Osten entlang der afrikanischen Küsten beherrschten aufgrund des Vertrags von Tordesillas die Portugiesen, die erfolgreich jedwede spanische Unternehmung verhinderten, die dieselben Ziele zu erreichen versuchte. So blieb denn nur der Seeweg in Richtung Westen vorausgesetzt freilich, dass die Erde tatsächlich rund sei und man jenseits des amerikanischen Kontinents nicht doch auf das Ende der Welt stieße. Der aus Nordportugal stammende Ferfiao de Magalhäes, der zu Beginn des 15. Jahrhunderts wiederholt in diplomatischen Angelegenheiten der Portugiesen unterwegs war und auf diese Weise auch in die südostasiatische Inselwelt gelangte, besaß die erforderlichen nautischen Kenntnisse und Erfahrungen, um eine solche Expedition zu leiten. Vieles spricht dafür, dass Magellan in der Lissabonner Admiralität auch Kenntnis von Aufzeichnungen portugiesischer Seefahrer bekommen hatte, die einen Seeweg durch den amerikanischen Kontinent hindurch immer weiter nach Westen vermuten ließen. In den Jahren 1513/ l 4 fiel er jedoch bei seinem Dienstherrn in Lissabon, dem portugiesischen König Johann II. in Ungnade, da er Sklavenhandel auf eigene Rechnung betrieb. Magellan wurde folgerichtig aus dem Dienst der Krone entlassen, doch sollte es nicht lange dauern, bis ein Mann mit seinen Kenntnissen mit neuen Aufgaben versehen wurde. Er trat nämlich in die Dienste des spanischen Königs Karls I., dem er die Einrichtung einer Seehandelsroute zu den Gewürzinseln in Richtung Westen versprach. Magellan fand am spanischen Hof eine ganze Reihe von Fürsprechern für dieses Unternehmen, sodass im Frühjahr 1518 eine Vereinbarung mit Karl I. getroffen wurde: Kastilien erklärte sich dazu bereit, einen Verband aus fünf Schiffen unter der Leitung Magellans auszurüsten und einen großen Teil der Kosten dafür zu tragen, an deren Gegenfinanzierung sich wiederum das Augsburger Handelshaus der Fugger beteiligte. Magellan und seinen Erben wurde der fünfte Teil der zu erwartenden Einnahmen sowie der Gouverneursposten in den noch zu entdeckenden und für Spanien zu gewinnenden Gebieten versprochen. Vonseiten der portugiesischen Krone argwöhnisch beobachtet, begann Magellan im August 1519 seine Reise nach Westen, Über deren dramatischen Verlauf der hier vorgelegte Bericht Antonio Pigafettas ein lebendiges Zeugnis ablegt. Pigafetta, der in Venedig Seewissenschaften und Kartographie studiert hatte, hatte bei Magellan gegen ein recht geringes Entgelt angeheuert, um Zeichnungen und neue Karten zu erstellen. Sein persönliches Logbuch sollte aber zur wichtigsten historischen Quelle werden, die uns heute über das riskante Unternehmen Magellans Auskunft gibt.
Inhalt
Inhalt Einführung Die Erde ist rund! Magellan und die Folgen Vorwort des Herausgebers Antonio Pigafetta Die erste Reise um die Erde Von der Abfahrt bis zur Entdeckung der Magellanstraße Vom Abschied von der Meerenge bis zum Tode des Generalkapitäns Vom Abschied von Zubu bis zum Abschied von den Molukken Vom Abschied von den Molukken bis zur Ankunft in Spanien Nachwort des Herausgebers Editorische Notiz Weiterführende Literatur
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