Siroe Re Di Persia

Verrat, Rache, Erbstreitigkeiten und verbotene Liebe am persischen Hof diese explosive Mischung ist Thema des Librettos von Pietro Metastasio, das Händel 1728 als eine der letzten Produktionen der Royal Academy of Music vertonte. Zwar wurde Siroe, Re di Persia an 18 aufeinanderfolgenden Abenden aufgeführt, das konnte dann aber letztendlich das Scheitern der Royal Academy nicht verhindern, der mit John Gays und Johann Christoph Pepuschs Beggars Opera im Lincolns Inn Fields Theatre eine gefährliche Konkurrenz erwachsen war und das, obwohl damals mit Faustina Bordoni, Francesca Cuzzoni und Senesino drei der berühmtesten Sänger ihrer Zeit in Händels Drama mitwirkten. Zu seinen Lebzeiten kam die Oper nie wieder auf die Bühne und wurde auch bei der Händel-Renaissance im frühen 20. Jahrhundert schlichtweg übergangen. Bei den Göttinger Händelfestspielen 2013 gelangte das Werk immerhin fast 300 Jahre nach seiner Entstehung in einer hochkarätigen Besetzung unter der musikalischen Leitung von Laurence Cummings zur deutschen Erstaufführung. Das Stück bewies dabei nicht nur seine musikalischen Qualitäten, sondern auch seine Bühnentauglichkeit. Der Livemitschnitt und die Veröffentlichung von Händels Siroe als derzeit einzige erhältliche Aufnahme auf CD ist der Beginn einer neuen Zusammenarbeit des Labels ACCENT mit den Internationalen Händelfestspielen Göttingen, dem weitere Operneinspielungen folgen werden.

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Verrat, Rache, Erbstreitigkeiten und verbotene Liebe am persischen Hof - diese explosive Mischung ist Thema des Librettos von Pietro Metastasio, das Händel 1728 als eine der letzten Produktionen der Royal Academy of Music vertonte. Zwar wurde Siroe, Re di Persia an 18 aufeinanderfolgenden Abenden aufgeführt, das konnte dann aber letztendlich das Scheitern der Royal Academy nicht verhindern, der mit John Gays und Johann Christoph Pepuschs Beggar's Opera im Lincoln's Inn Fields Theatre eine gefährliche Konkurrenz erwachsen war - und das, obwohl damals mit Faustina Bordoni, Francesca Cuzzoni und Senesino drei der berühmtesten Sänger ihrer Zeit in Händels Drama mitwirkten. Zu seinen Lebzeiten kam die Oper nie wieder auf die Bühne und wurde auch bei der Händel-Renaissance im frühen 20. Jahrhundert schlichtweg übergangen. Bei den Göttinger Händelfestspielen 2013 gelangte das Werk - immerhin fast 300 Jahre nach seiner Entstehung - in einer hochkarätigen Besetzung unter der musikalischen Leitung von Laurence Cummings zur deutschen Erstaufführung. Das Stück bewies dabei nicht nur seine musikalischen Qualitäten, sondern auch seine Bühnentauglichkeit. Der Livemitschnitt und die Veröffentlichung von Händels Siroe als derzeit einzige erhältliche Aufnahme auf CD ist der Beginn einer neuen Zusammenarbeit des Labels ACCENT mit den Internationalen Händelfestspielen Göttingen, dem weitere Operneinspielungen folgen werden.

Résumé
Eine wahre Ohrenfreude! "Siroe, Re di Persia" ("Siroe, König von Persien") zählt zu den unbekannteren Händel-Opern. Die Händel-Festspiele Göttingen haben es sich unter ihrem neuen künstlerischen Leiter Laurence Cummings zur Aufgabe gemacht, bis zum 100. Festivaljubliäum 2020 sämtliche in Göttingen noch nicht gespielte Händel-Opern auf die Bühne zu bringen. Letztes Jahr stand "Siroe" auf dem Programm. Der NDR hat die Produktion aufgezeichnet, nun ist sie als CD herausgekommen.Macht, Liebe, VerratLaurence Cummings ist ein ausgewiesener Händel-Kenner und noch dazu ein fantastischer Musiker. Voller Esprit und Elan, ebenso musikantisch wie empfindsam, differenziert und präzise leitet er das FestspielOrchester Göttingen. Einfühlsam begleitet er das Sänger-Sextett bei Händels selten gespielter Oper "Siroe" - eine wahre Ohrenfreude."Siroe" ist eine Art "König Lear"-Geschichte, mit den für Händel-Opern typischen Ingredienzien: Macht, Liebe, Eifersucht, Verrat, Loyalitätskonflikt. Der alte König Cosroe will die Macht nicht an seinen erstgeborenen Sohn Siroe abgeben, sondern den jüngeren Medarse. Siroe wird von zwei Frauen geliebt. Die Erste ist auch noch die Mätresse des alten Königs. Die Zweite, Emira, tritt als Mann verkleidet auf und will ihren einst von Cosroe getöteten Vater rächen. Nur Siroe kennt Emiras wahre Identität, er liebt sie heimlich, warnt aber den Vater vor ihren Mordplänen und wird zum Tod verurteilt. Natürlich kommt die Wahrheit ans Licht, alle verzeihen einander urplötzlich am Ende. Cosroe erkennt mit blankem Entsetzen, dass er Siroe zu Unrecht verurteilt hat.Exzellente SängerLisandro Abadie singt den alten König sehr markant und präsent mit seinem warmem Bass. Überhaupt ist das "Siroe"-Ensemble in dieser Einspielung sängerisch sehr geschlossen und auf exzellentem Niveau. Herausragend ist jedoch Anna Dennis als Emira mit ihrem dunkel-timbrierten Sopran, den virtuos-leichten Koloraturen und einer verführerischen Sinnlichkeit.Musikalisch wie interpretatorisch ist diese CD für die Händel-Festspiele Göttingen unter ihrem neuen künstlerischen Leiter Laurence Cummings eine hervorragende Visitenkarte.